Charter: Urkunden (1002-1969) 2432
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24. Juni 1362, Salzburg
Kunigund, Witwe Martin Aufners, gibt dem Gotteshaus zu Hofgastein das Gut Ungeheuermoos in der Rauris zu einem Jahrtag für ihren verstorbenen Ehewirt, zu einer Spende für die Sondersiechen und zu Speiswein in der Karwoche. x
Ich Chunigund Merteins dez Aufner witib dem got genad, burgerin ze Salzburg, vnd wechslerin ze den selben zeiten in der Gastewn vnd all mein Erben, veriehen offenbar, mit disem prief, allen den, di in an sehent, oder hörent lesen, daz ich durch di lieb vnsers Herren vnd der Heyligen, di in dem Goczhaus dacz hoff in der Gastewn wanung habent, vnd Merteins dez Aufner sel ze trost, der sein begrebnezz in der selben chirichen hat, ein guet, daz gelegen ist in der Raurizz, vnd haizzet dacz vngehewermozz 1), mit allen den rechten, gesuochen, vnd nüczen, besuocht vnd vmbesuocht, die dar zue gehorent, vnd dient Iaerchleichen zehen schilling wienner von alter, vnd acht phenning ze weiset, zue demselben Goczhaus, dacz hoff in der Gastewn, geben han, vnd daz ein aygens lediges guet ist, also beschaidenleichen, daz daz vor verschriben guet ein zechmaister der selben chirichen mit den vor genanten nuczen sol inne haben, vnd sol der selb zechmaister, alle Iar von den egenanten zehen schilling gelcz, geben, ze dem ersten schaff ich einem pfarrer, der ze den selben zeiten dacz der selben chirichen pfarrer ist, sechzk phenning, Ich schaff zwain priestern, di dacz der selben pfarr ze den selben zeiten zue gesellen sind, iesleichem vier vndzwainczig phenning, Ez sol auch derselb pfarrer, vnd sein zwen priester, an sand Dyonisen tag, oder an dem naegsten tag darnach, iärchleich ein besungnew vigiliam an dem abent, vnd dez morgens, ein besungnew sel mezz, begen, Got ze lob, Merteins dez Aufner sel, vnd allen gelaubigen selen ze trost, Item ez sol auch der zechmaister, von dem vor genanten gelt, geben, dem mesner zehen, phenning, daz er dez nachtes, vnd dez morgens läutt, vnd sol vier cherczen aufzunden, Item ich schaff daz der zechmaister, von dem vor genanten gelt, ainem schuolmaister, der ze den selben zeiten schulmaister ist, ze hoff, sol geben zehen phenning, daz er mit seinen schullern helf singen und begen, dez nachtes di vigiliam, vnd dez morgens di sel mezz, vnd weliches Iares nicht schulmaister ze hoff waer, so sol der zechmaister di selben zehen phenning auch geben zue den weinn phenning, di man in der marterwochen geit, zue vnsers herren leichnam, Item ich schaff daz der vorgenant zechmaister, zue den cherczen in di chirichen, von dem egenanten gelt, Iärchleich dreyzzig phenning sol geben, dar durch, daz mon vier cherczen sol dar leihen, di mon auf zund, dez nachtes zue der vigiliam, vnd dez morgens zue der sel mezz, vnd daz ez auch also volpracht wert, alls mon ein piuild vnd einen Iartag ze Recht volpringen sol, ez sol auch der selb zechmaister an dem selben tag, dem selben pfarrer, vnd seinen gesellen, vnd dem mesner vnd dem schuollmaister, der vor verschriben phenning gar vnd gancz berichten, aber welches Iars der vor genant Goczdienst nicht volpracht wird, so izt der selb zechmaister dem pfarrer vnd seinen gesellen, vnd dem mesner vnd dem schulmaister nichtes schuldig vnd sol di selben phenning der chirchen ze pezzerung anlegen, vnd welches Iares der pfarrer nuer ainen priester pey im hat so sol der zechmaister di vier vnd zwainczig phenning, di den andern gesellen solten an geuallen dez selben Iares der chirchen ze pezzerung an legen. Item ich schaff daz der vorgenant zechmaister Iaerchleichen an dem tag vnd die piuild begangen wiert den sundersiechen in dem choppel dacz hoff in der Gastewn sol geben dreyzzig phenning, daz si ier haus vnd ier wanung da mit pezzern vnd weliches Iars nicht sundersiechen in dem choppel waeren, so sol der zechmaister di selben dreyzzig phenning der chirchen auch ze pezzerung an legen, Item ich schaff auch von dem vor verschriben gelt, vnsers Herren Leichnam ze eren, vmb wein in der heyligen marterwochen, allen den leuten, di Goczleichnam enphahent, vierczig phenning, Item ich schaff auch dem zechmaister für sein mue zwainczig phenning, vnd ob daz vor verschriben guet höher gestift würd, denn um ain phunt, vnd acht phenning ze weiset, waz dez vbrigen geltez wurd, daz sol der selb zechmaister auch vmb wein geben, da di läutt vnsers Herren Leichnam in der marterwochen enphahent, ez sol auch der zechmaister nach des pharrer, der ze den selben zeiten dacz hoff in der Gastewn Obrister pfarrer oder verweser ist, vnd auch der pesten purger da selbs zwayer oder dreyer rat, daz selb guet stifften vnd enstifften, vnd ob icht newer anlait würd, di sol geuallen zue dem Gotzhaus nach der stiffter rat, vnd welhes Iars der hold von einem lanttpreste gaenczleich nicht gedienen möcht, der selb abganch sol abgen an den weinphenning, vnd an den phenning di die sundersiechen angehorent, vnd daz ander geschaeft sol gancz beleiben, oder ob dhain irrung, oder ansprach an dem vor genanten gelt geschaech, mit raisen, oder mit rechten, daz sol auch an den wein phenning, vnd an den sundersiechen phenning alls lang abgen, vncz daz ez gar vnd gancz vergolten würd, vnd daz daz alles staet vnd vnczebrochen also beleib, gib ich disen offen prief, versigelten mit der erbern herren, hern Ortolfs Techancz, 2) vnd Gaistliches Richter dez chors ze Salczburg, vnd hern Hainreichz des Schäwchsgawe ze den selben zeiten pfarrer in der Gastewn, vnd mit Hertneydz dez Nuzzdorffer ze den selben zeiten statRichter ze Salczburg, vnd mit Merteins des Speher purger ze Salczburg an dem Sunnwend Tag, do man zalt von Christi gepurd, Dreuczehen hundert Iar, darnach in dem zway vnd Sechzigisten Iar.
Source Fulltext: DOPPLER
Original dating clause: an dem Sunnwend Tag, do man zalt von Christi gepurd, Dreuczehen hundert Iar, darnach in dem zway vnd Sechzigisten Iar.
Comment
D CNotes:
1) Das Urbarium der Pfarrkirche Hofgastein vom Jahre 1653 nennt unter den Realitäten in der Rauris: "Ain Lechen das Angehörend Moss genannt dient guet wiener Pfening Schwarzer Münz 10 ß 10 d. thuet in weisser Münz In gelt 1 f. 3 ß 24 d. Schreibgelt 2 d. Besüzer Hannss Stöger per Khauf Ao. 1633." Karl Weiß sagt (Geschichte der Stadt Wien 1872 I. S. 225.): "Aus Berechnungen über den Werth der Wiener Pfennige nach dem heutigen Geldwerthe stellt sich nach Luschin´s Angaben heraus, daß im Jahr 1282 1 Silberpfennig = 6.90 N.=K., im J. 1298 = 6.21 N.=K., im J. 1317 = 5.17 N.=K., im J. 1322 = 5.17 N.=K., im J. 1340 = 4.60 N.=K. war. Aus der Zeit nach dem rudolfinischen Brief vom J. 1359, womit eine neue geregelte Münzordnung eingeführt und die jährliche Münzerneuerung aufgegeben wurde, hat man ermittelt, daß im J. 1399 ein Silberpfennig = 2.33 N.=K., und 1399-1400 = 3.99 N.=K. Werth hatte." 2) Ortolf von Ovensteten Domdechant 1356-1392. Im Lib. Cop. ist Domdechant Ulrich beurkundet in den Jahren: 1314, 1315, 1319, 1321, 1327, 1329; Domdechant Pilgrim 1332, 1333, 1337, 1340, 1344, 1346, 1347, 1349; Domdechant Gerhoh 1350, 1352, 1354, 1356 (1. Mai); Domdechant Ortolf 1356 (24. Dez.) 1359, 1362, 1364, 1366, 1375, 1382, 1387, 1392. Riedl´s Zeitangaben 1867, S. 234: Ulrich 1312, Pilgrim c. 1319, Gerhous 1340, Gregor 1381, Ortolf 1385, Perchtold 1390, Ortolf 1391, scheinen unrichtig zu sein.
Places
- Salzburg
Salzburg, Archiv der Erzdiözese, Urkunden (1002-1969) 2432, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-AES/Urkunden/2432/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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