- Stiftsgeschichte
- Bestandsgeschichte
- 1. Gruppe a: Landesfürstliche Stiftungsurkunden und Vermächtnisse: 1305 Sept. 29. Schuldbrief Herzog Rudolfs III. auf seine Schwester Königin Agnes von Ungarn über 400 Mark Silber. - 1305 Sept. 29. Stiftbrief Herzog Rudolfs III. für das St. Clara-Kloster. - 1324 April 16. Konsens Herzog Albrechts II. zu allen frommen Vermächtnissen seiner Schwester Königin Agnes. - 1324 April 16. Konsens Herzog Heinrichs (wie oben). - 1324 Mai 31. Testament der Gräfin Jutta von Öttingen, Tochter König Albrechts I. - 1330 Juli 7. Testament der römischen Königin Elisabeth. - 1337 Juni 6. Vermächtnis der Königin Agnes von Ungarn. - 1351 Nov. 19. Herzog Albrecht II. bezeugt, er habe seiner Schwester, Königin Agnes, die Vollstreckung ihres Testaments versprochen. - 1351 Nov. 22. Testament der Königin Agnes von Ungarn hinsichtlich ihrer Güter in Österreich. - 1359 Mai 23. Bestätigung Herzog Rudolfs IV. über das Testament der Königin Agnes. (StA., Urk. Eep. I (AB. 375), Fam. Urk.)
- 2. Gruppe b: Landesfürstliche Schutzbriefe: 1314 Jan. 12. Schuldbrief Herzog Friedrichs III. auf seine Schwester Königin Agnes (gehört eigentlich zu Gruppe a). - 1353 Jan. 8. Schutzbrief Herzog Albrechts II. über das Haus Chonrads des Maurers am Schweinemarkt zu Wien. - 1354 Mai 16. Schutz- und Vogteibrief Herzog Albrechts II. über das Kloster. - 1360 Juli 7. desgl. Herzog Rudolfs IV. - 1391 April 30. desgl. Herzog Albrechts III. - 1403 Okt. 18, desgl. Herzog Albrechts IV. - 1417 Okt. 21. desgl. Herzog Albrechts V. - 1443 Okt. 25. desgl. König Friedrichs IV. - 1455 Mai 21. desgl. König Ladislaus'. - 1459 Juli 16. desgl. König Friedrichs IV. (StA., Urk. Rep V (AB. 357))
- 3. Gruppe c: Landesfürstliche Schenkungen und Bestätigungen: 1304 Mai 15. Zeugnis Herzog Rudolfs III. über die Morgengabe des Otto von Gerlos. - 1308 Febr. 12. Schenkung der Königin Elisabeth über 10 Fuder Salz zu Hallstatt. - 1311 Jan. 29. Schenkung der Königin Agnes über Mautfreiheit zu Ybbs. - 1314 Juli 25. Bestätigung Herzog Friedrichs III. über die Schenkung der Königin Elisabeth. - 1319 Juli 25. Hadmar von Idungspeugen (Jedenspeigen) verkauft dem Kloster seine lehenbaren Gülten zu Reinthal. - 1319 Nov. 30. Herzog Friedrich III. verwandelt obige Gülten in freies Eigen. - 1354 Mai 30. Das Heiliggeistspital zu Wien verkauft Herzog Albrecht II. einen Wald am Utelperg (Hüttelberg). - 1354 Mai 30. Herzog Albrecht II. schenkt dem Kloster einen Wald am Utelperg (Hüttelberg). - 1365 März 18. Herzog Rudolf IV. befreit den Weinschank des Klosters vom Ungeld. - 1404 März 24. Herzog Wilhelm und Herzog Albrecht IV. gestatten dem Kloster den Ausschank seines Bauweines. - 1408 Aug.10. Herzog Leopold IV. desgl. - 1411 Juli 27. Herzog Albrecht V. desgl. - 1421 Mai 24. Hans Czink, Anwalt Herzog Albrechts V., verkauft dem Kloster seinen Wald bei Hütteldorf. - 1421 Juni 10. Bestätigung Herzog Albrechts V. über obigen Verkauf. - 1465 April 5. Kaiser Friedrich III. verleiht dem Kloster das Fischereirecht auf der Donau zwischen Erdberg und Ebersdorf. - 1479 März 26. Schiedspruch über einen Streit des Klosters mit der Gemeinde Erdberg. (StA., Urk. Rep. IV (AB. 379/1), ad IV (AB. 379/2), V (AB. 357))
- 4. Gruppe d: Urkunden (Schenkungen und Kaufbriefe) über Gülten zuZwölfaxing, Regelsbrunn, Wetzelsdorf, Stetten, Enzersdorf bei Mödling und über Häuser zu Wien.
- 5. Gruppe e: Urkunden (Kauf- und Gerichtsbriefe) über Bergrecht zu Brunn und Häuser zu Wien.
- 6. Gruppe f: Urkunden über Gülten und Güter zu Wien, Erdberg, Sievering, Poysdorf und Walterskirchen.
- 7. Gruppe g: Urkunden über Bergrechte zu Hernals, Döbling, Falkenstein, Poysdorf, Wetzelsdorf.
- 8. Gruppe i: Urkunden über Häuser zu Wien, Gülten und Güter (Weingärten) zu Dornbach, Mödling und Lanzendorf.
- 9. Gruppe l: Urkunden über Burgrechte zu Wien und Erdberg.
- 10. Gruppe m: Urkunden über Gülten zu Hernals.
- 11. Gruppe n: Urkunden über Gülten zu Klosterneuburg.
- 12. Gruppe o: Urkunden über Gülten zu Guntramsdorf.
- 13. Gruppe p: Urkunden über Gülten zu Breitensee.
- 14. Gruppe q: Urkunden über Gülten zu Brunn am Gebirge.
- 15. Gruppe r: Urkunden über Gülten zu Grinzing und Heiligenstadt.
- (StA., Urk. Rep. V (AB. 357) und ad IV (AB. 379/2))Die Gruppen h und k konnten nicht mehr festgestellt werden.
- 1. "kauffbrieff zw Grintzing und Töbling sambt andern wegsl- und ablesprieff" (41 Stück 1318-1455).
- 2. "gerichtsbrieff auf Grintzing und Töbling" (24 Stück 1369-1522).
- 3. "gabbrieff und kauffbrief sambt andern gerichten und bschaubrieffen auf Hernalls und Prun geherent" (20 Stück 1306-1501).
- 4. "kauf- und verkhauffbrief sambt gerichts- und gabbriefen auf Prayttensee geherendt" (23 Stück 1324-1469).
- 5. "gab- unnd khaufbrieff auf Landtstrassen, Simering und Erdtperg, auch Otterkhrin geherendt" (14 Stück 1327-1449).
- 6. "Falkhenstein" (2 Stück 1309-1337).
- 7. "Sebarn" (9 Stück 1326-1512).
- 8. "Trestorf" (8 Stück 1323 bis 1371).
- 9. "Lantzendorf" (6 Stück 1324-1375).
- 10. "Wetzelstorf" (3 Stück 1338-1350).
- 11. "Poystorff" (17 Stück 1313 bis 1471).
- 12. "Walckerskirchen" (6 Stück 1305-1389).
- 13. "Margraffnewsidl" (5 Stück 1304-1365).
- 14. "Gerhartsdorf und Eypoltaw" (4 Stück 1337-1359).
- 15. "privilegi brieff samt etlichen confirmation" (8 Stück 1311-1541).
- 16. "vogtey- oder schütz- und schirmbbrief sambt etlichen stifft- und gabbrieffen" (14 Stück 1305-1525).
- 17. "kauf- unnd erkhantnußbrief, sambt etlichen gnadenbriefen und bevelhen" (9 Stück 1365-1421).
- 18. "kauf-, stifft- und gnadenbrief sambt mer andern vilveltigen schreiben" (63 Stück 1306 bis 1535).
- 1. "Probhaus St. Anna, Privilegien", 15 Stück (1647-1754).
- 2. "Haus St. Anna", Schublade 1-4, 151 Stück (1600-1769).
- 3. "St. Anna Credita", Schublade 5, 57 Stück (1711-1770).
- 4. "St. Anna Garten", Schublade 5, 55 Stück (1626-1768).
- 5. "Hinterstorf", Schublade 6-8, 165 Stück (1650-1765).
- 6. "Kollenbrunn", Schublade 9, 46 Stück (1518-1767).
- 7. "Mauer", Schublade 10-12, 182 Stück (1323-1772).
- 8. "Moßbrunn", Schublade 13, 74 Stück (1621-1768).
- 9. "Mutmannsdorf", Schublade 14, 11 Stück (1497-1765).
- 10. "Nußdorf", Schublade 15-18, 234 Stück (1340-1772).
- 11. "Ottakrin", Schublade 19, 19 Stück (1627-1749).
- 12. "Schurz und Schazlar", Schublade 20-21, 96 Stück (1646-1761).
- 13. "Sibenhirten", Schublade 22, 26 Stück (1588-1763).
- 14. "Steinhof", Schublade 23, 101 Stück (1584-1772).
- 15. "Waldl", Schublade 24, 23 Stück (1625-1760).
- 16. "Weidling", Schublade 25, 33 Stück (1588-1765).
- 17. "Varia", Schublade 26-34, 272 Stück (1548-1773).
- Folgende Ausführungen zur Stifts- und Bestandsgeschichte sind aus:
- Benützte Editionen/Regestenwerke
Kloster der hl. Klara in Wien I. am Lobkowitzplatz (Schweinsmarkt, Augustinergasse), gegründet 1305 von Rudolf III. und seiner Gattin Blanka für adelige Frauen, hatte 1476 das Pfarrpatronat in Waltersdorf, war 1529 verlassen und dem Bürgerspital eingeräumt. Statt dieses Klosters erhielten die Klarissen das Pilgerhaus St. Anna (gegründet 1320) in Wien I. Annagasse 3b im Jahre 1531, wo sie ein neues Kloster errichteten. 1557 sollte dieses Kloster dem Chorfrauenstifte bei St. Jakob einverleibt werden, hörte indessen 1572 gänzlich auf. Seine Güter und Einkünfte erhielten dann die Jesuiten zum Fruchtgenusse.
Das Archiv des Klarissenklosters St. Clara (St. Anna) zu Wien (1305-1573)Wenngleich das Kloster St. Clara schon Anfang des 14. Jahrhunderts entstand, so läßt sich eine archivarische Ordnung seines Urkundenbestandes doch erst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erkennen. Bis 1480 tragen nahezu alle erhaltenen Urkunden auf ihrer Rückseite als einheitliche Signatur einen in tiefschwarzer Tinte gezeichneten Minuskelbuchstaben (a-r) in gotischer Psalteriale. Bei einer ganzen Reihe von Stücken ist diese Signatur durch spätere Rasur getilgt worden.
Aus der Zusammenstellung der gleichartig signierten Urkunden läßt sich folgender Ordnungsaufbau erkennen:
Während des Türkensturmes 1529 hatten die Nonnen von St. Clara vor ihrer Flucht ihre Fahrhabe, darunter jedenfalls auch das Archiv, in einem Kellergewölbe ihres Klosters verwahrt. Nach ihrer Rückkehr nach Wien übertrugen sie das Archiv jedenfalls in das Pilgramhaus St. Anna. Dort ist es, kurz bevor das fast erloschene Kloster aufgehoben wurde, anläßlich der Klostervisitation des Jahres 1566 von den landesfürstlichen Kommissären neu geordnet und genau verzeichnet worden. Das Inventar vom 9. Aug. 1566 verzeichnet die "brieflichen urkhunden" des Klosters teils einzeln in knappen Regesten, teils in Sachgruppen zusammengefaßt, z. B. "erstlichen zwelff gesiglette brieff von den römischen kaysern und herzogen von Österreich über des gotshauß freyhaitten und vogteyen", "item zwelff gesiglet kauff- und gabbrief umb etliche gült zu Zwölfaxing, Peugen, Regersprun, Hennerstorff, Ludmansdorff, Stadlaw, Achaw und Rännerstorff", "item aindlef kaufbrief umb etliche heuser zu Grinzig(!) so dem gottshauß mit grundt und diennst zugehörig unnd gemaine underthonen betreffen", "item vierzehen gesiglete brieff über etliche heüser in der stat, purkhrechtzinß und flaischpannkh, deren aber das gottshauß nimer in prauch ist". Auch die verzeichneten Einzelurkunden sind nach Ortschaften gruppiert, wenngleich diese Gruppierung nicht immer ganz strenge durchgeführt ist.In diesem Zustand wurde das Archiv bei der Aufhebung von St. Anna am 7. Mai 1672 nach St. Jakob übertragen. Das damals angelegte Inventar ist mit dem von 1566 vollkommen gleichlautend.Eine wesentlich genauere Verzeichnung und Ordnung erfuhr das Archiv bei der Übergabe von St. Anna an die Jesuiten am 1. April 1573, als es nach St. Anna zurück kam. Das damals von den Klosterratskommissären Dr. Christoph Hillinger und Kaspar von Lindegg verfaßte "Inventarium über St. Anna closter in Wien, wie es dem Collegio Societatis Jesu übergeben worden", enthält die Regesten von insgesamt 264 Urkunden, die folgendermaßen eingeteilt sind:
Die Urkunden selbst erhielten offenbar im Zusammenhang mit der Neuordnung ziemlich ausführliche Regesten als Dorsualvermerke, die mit den Regesten des Inventars vielfach übereinstimmen. Außerdem barg das Archiv noch 22 Bände Urbare und Grundbücher, vornehmlich über Grinzing, Döbling, Hernals, Breitensee, Brunn, Landstraße, Erdberg, Simmering und Ottakring, und endlich 12 Faszikel "gemeine acte und Sachen". (StA., Klosterrat, Fasz. 11.) Ohne Zweifel haben die Jesuiten das ganze Archiv damals in ihr Kollegium am Hof überführt, denn das St. Anna-Kloster diente dem Orden bis 1620 lediglich als Zinshaus, das an verschiedene Wohnparteien vermietet war.Ehe wir uns nun der Frage der Verschmelzung der alten Archive der Karmeliter am Hof und von St. Anna (St. Clara) mit dem seit 1554 im "Kaiserlichen Kollegium" der Jesuiten erwachsenen neuen Bestände zu einem einheitlichen Archivkörper zuwenden, soll noch der dritte alte Urkundenbestand des Jesuitenarchivs, der freilich im Gegensatze zu den beiden anderen stets eine gewisse selbständige Stellung behalten hat, besprochen werden.Aus dem Archivinventar des Klosters St. Anna (St. Clara) vom 1. April 1573. (StA., Klosterrat, Fasz. 11.) Privilegi brieff sambt etlichen confirmation:erstlich ein brivilegi brief Friderici des römischen khunigs über die gietter S. Clara closter zu Wienn, datum den Freidag vor Simoni. (1448 Okt. 25 (Original, StA., Urk. Rep.7= AB. 357))item ein privilegi Maximilliani des ersten, röm. khünig, über S. Clara und was dazue gehert, ao. etc. 1490. (Nicht erhalten.)item ein privilegi Maximilliani des röm. khaisers, der maut halben wann das salcz den geistlichen frauen zu S. Clara gefiert wirdt, ao. 1508. (Nicht erhalten.)item ein confirmation herzogen Friderichs von Österreich wegen der 10 ß fueder salcz zu Halczstat (!) den geistlichen frauen zu S. Clara zu erlegen, ao. 1314. (1314 Jan. 12 (Original, StA., a. a. 0.))item ain confirmation Angnes (!), khünigin zu Ungern, wegen ainer maut salcz zu Pruckhaw, ao. 1311. (1311 Jan. 29 (Original, ebendort))item ain confirmation herczog Willhelbm [richtig Albrechten] zu Österreich über das holcz bei der aw, ao. 1421. (1421 Juni 10 (Original, ebendort))item ein confirmation von den herrn von Wienn wegen des khirchlein zu S. Anna und Pilgramb hauß, darinn sy allermassen vergwisset werden der zugeher unnd ehren, ao. 1541. (1541 Feb. 10, (Kop. StA., Klosterakten: Jesuiten in Wien, Collegium Academicum, Fasz. 1)) Wien - Jesuiten, Probhaus (Noviziat) St. Anna.Am 1. April 1573 hatten die Kommissäre des Klosterrates im Auftrage Kaiser Maximilians II. die Güter des erloschenen Klarissenklosters St. Anna den Jesuiten des "Kaiserlichen Kollegiums" auf zwei Jahre zum Nutzgenuß übergeben, am 8. Dezember des gleichen Jahres hatten die Jesuiten die Verlängerung der Nutzungsfrist auf unbestimmte Zeit erreicht. Als Königinwitwe Elisabeth von Frankreich 1580 daran dachte, St. Anna für den Klarissenorden wiederherzustellen, schien es, als sollten die Jesuiten das Kloster und seine Güter wieder verlieren. Aber sie wußten dies durch ihre Gönner am Hofe Rudolfs II. nicht nur zu verhindern, sondern sie erreichten am 7. Okt. 1581 auch die eigentümliche Einantwortung von St. Anna. Am 19. Dezember setzte sie eine Resolution des Kaisers auch in den Vollbesitz des bis dahin von dem Reichssekretär Erstenberger bewohnten Hauptgebäudes des Klosters. (Vgl. Walther Latzke, Das Ende des Wiener Frauenklosters St. Anna (Historische Blätter, 9, 1937, S. 114).
So sehr nun die Güter von St. Anna eine höchst willkommene Vergrößerung der Dotation des Kollegiums waren, so wenig wußten die Jesuiten mit dem Klostergebäude anzufangen. Es diente keinem rechten Zweck und stand lange Zeit leer. Endlich am 15. Sept. 1620 verkaufte der Rektor des Kaiserlichen Kollegiums P. Florian Avancinus das Kloster und die Kirche von St. Anna dem Grafen Michael Althann unter Vorbehalt der grundherrlichen Rechte. (Fundationsbuch des Probhauses St. Anna, p. 1. StA., Klosterakten: Jesuiten in Wien, Probhaus St. Anna, Fasz. 1.)Aber schon 1624 faßte Kaiser Ferdinand II., unter dem Einfluß seines Beichtvaters P. Wilhelm Lamormaini, den Plan zur Errichtung eines eigenen Noviziats (Probhauses) der Jesuiten und erwirkte dazu am 30. Nov. 1624 die Zustimmung des Kardinals Klesl. Nun fand sich auch Graf Althann bereit, gegen Überlassung des Seminargebäudes zu St. Pancratius am Hof am 27. Jan. 1626 Haus und Kirche zu St. Anna den Jesuiten zurückzugeben. Gleichzeitig widmete er für das neue Probhaus ein zweites Gebäude, das ehemalige Enzianische Haus in der Johannesgasse. Am 22. März 1627 verzichtete der Rektor des Collegium Academicum P. Marcus Noel mit Zustimmung des Provinzials und gegen Erlegung einer bestimmten Geldsumme auf Haus und Kirche St. Anna zum Zwecke der Errichtung eines Probhauses durch Lamormaini. 1628 wurde das Noviziat (Domus Probationis S. J. ad S. Annam) eröffnet. (Fundationsbuch, p. 1 und 2. - StA., Klosterakten: Probhaus St. Anna, Fasz. 1 (Haus St. Anna, Nr. 19, 23). - Duhr, Geschichte der Jesuiten in den Ländern deutscher Zunge, II/i, S. 320.)P. Lamormaini wußte seiner Gründung nach und nach einen sehr beträchtlichen Güterbesitz zu verschaffen. Am 21. Sept. 1627 stiftete Peter Pazmann, Erzbischof von Gran, das an St. Anna anstoßende Kollonich'sche Haus. (StA., Klosterakten: Jesuiten in Wien, Probhaus St. Anna, Fasz. 1 (Haus St. Anna, Nr. 7). - Fundationsbuch, p. 5ff.)Ferner erwarb Lamormaini für das Probhaus am 12. Jan. 1626 von Johann Christoph Bremb das diesem von der Hofkammer verpfändete Recht zur Erhebung des Ungelds zu Altmannsdorf, Auhof und Bierhäusel, Atzgersdorf, Dornbach, Ober- und Unter-Döbling, Erlaa, Gersthof, Gablitz, Grinzing, Gumpendorf, Hacking, Hetzendorf, Hietzing, Hundsthurm, Hütteldorf, Hernals, Heiligenstadt, Kahlenberg, Laab, Lainz, Meidling, Nikolsdorf, Margareten, Nußdorf, Neustift, Ottakring, Pötzleinsdorf, Baumgarten, Penzing, Breitensee, Purkersdorf, Salmannsdorf, Speising, Ober- und Unter-Sievering, Weinhaus und Währing, ferner zu Heumühl und Bierhäusel bei Gumpendorf, Breitenfurt, Katterburg (Schönbrunn), Steinhof, Pöglhof und Ziegelstadl. Dazu kamen 1626 und 1628 - gleichfalls von P. Lamormaini gekauft - drei Gärten vor Wien, zwei vor dem Kärtnertor, einer auf der Laimgrube, weiters durch Käufe und Schenkungen eine Anzahl von Weingärten in Ottakring, Penzing, Nikolsdorf, Simmering, Liesing, Heiligenstadt, Nußdorf, St. Veit, Perchtoldsdorf, Mauer und bei Krems. (Ebendort, p. 7.) Am 28. Nov. 1628 kaufte Lamormaini für das Probhaus den Zehent zu Vösendorf und einen Teil des Zehents zu Siebenhirten. (Ebendort, p. 24ff. und StA., a. a. O., Probhaus St. Anna, Fasz. 6 (Siebenhirten, Nr. 1)Eine der wichtigsten Erwerbungen aber war das Benefizium St. Andreae zu Mauer, das Kaiser Ferdinand II. am 26. Juli 1629 dem Probhause überließ. Der Stifter dieses Benefiziums ist Otto aus dem Wiener Erbbürgergeschlecht der Haimonen, der um 1270 in seinem Schlosse Gereut (Mauer) eine St. Andreas-Kapelle gründete. Wegen seiner Beteiligung an der Wiener Bürgerverschwörung gegen Herzog Friedrich den Schönen (1309) ging Otto 1310 seiner Güter verlustig; Schloß Gereut verkaufte der Herzog dem Nikolaus Weyerberger, von diesem kam es an das Geschlecht der Slät, und Stephan von Slät vertauschte es an seinen Schwager Kadolt den Alten von Eckartsau, der es am 14. Nov. 1341 Herzog Albrecht II. als Eigen aufgab und von ihm zu Lehen nahm. Im Besitze der Eckartsauer blieb Gereut-Mauer bis zu ihrem Aussterben am Ende des 15. Jahrhunderts. Schon zwei Jahre nach der Erwerbung der Herrschaft, 1343, stattete Kadolt der Alte von Eckartsau das Benefizium durch eine reiche Schenkung aus, und zwar mit Gülten zu Simonsfeld, einem Zehent zu Kollnbrunn, einem Hof zu Muthmannsdorf, Weingärten zu Perchtoldsdorf und verschiedenen Bergrechten. Dieser Besitz wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts durch Kauf und Schenkung noch um Bergrechte zu Mauer, Burgrechte auf Wiener Häusern und Gülten zu Leopoldsdorf vermehrt. 1423 stiftete Leupold von Eckartsau eine Messe in der Andreaskapelle und dotierte sie mit einem Hof zu Penzing. In späterer Zeit erwarb das Benefizium noch Dienste zu "Buchenstuben" (abgekommener Ort in der Pfarre Ansbach), den halben Getreidezehent zu Hollabrunn, einen Hof zu Erlaa, Weingärten zu Höflein an der Leitha, Gülten zu "Aichstauden" (abgekommen, bei Auersthal) und Himberg, ein Haus zu Wien bei St. Pankraz, Gülten vor dem Schottentor, Weingärten, Wiesen und Krautgärten zu Mauer. (Karl Lechner, Das kirchliche Leben (in Mauer) von den Anfängen der deutschen Besiedlung bis zum Beginn der Neuzeit (Heimatjahrbuch Mauer bei Wien, 10,1933, S. 11-37))Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts lagen Schloß und Kapelle baufällig und die Benefiziaten mußten ihren Gottesdienst in der St. Erhard-Kapelle verrichten, später wurde die Kapelle über dem Tore des Schlosses neu hergestellt. Die Lehenschaft über das Benefizium stand seit 1341 den Landesfürsten zu; am 26. Juli 1629 verlieh es Kaiser Ferdinand II. samt der Lehenschaft dem Jesuitenprobhaus. Als das Wiener Collegium Academicum, das seit 1609 die Herrschaft Mauer innehatte, in den Achtzigerjahren ein zweites Schloßgebäude in Mauer, die sogenannte Engelburg, erbaute, wurde das Benefizium dorthin übertragen. (Josef Kraft, Die Zeit von 1500-1783 (ebendort, S. 38-78). - Fundationsbuch, p. 27 ff.)
Am 5. Nov. 1631 stiftete der Jesuit Wolfgang Andreas Koffler dem Probhaus die von ihm ererbte Karling'sche Stiftung in der Kirche am Frauenberg zu Stein. (Fundationsbuch, p. 37 ff.) 1688 wurde die Stiftung an das Jesuitenkollegium Krems verkauft. (nöLA., Gültbuch, 23. Band, 1667-1701, Viertel Ob dem Manhartsberg, fol. 56.) - Am 1. März 1635 erhielt das Probhaus von Kaiser Ferdinand II. aus dem beschlagnahmten Vermögen des Grafen Adam Erdmann Trzka die Güter Schurz und Schatzlar im nordöstlichen Böhmen. (Fundationsbuch, p. 43 ff.) Am 4. Okt. 1657 schenkten Johann Winsauer von Winsau und seine Gattin Maria Anna dem Probhause ihr Freihaus zu Weidling, am 17. Okt. 1660 ihren Edelsitz zu Lititsch in Böhmen (StA., a. a. 0., Probhaus St. Anna, Fasz. 2 (Weidling, Nr. 2)); am 24. Aug. 1659 kaufte das Probhaus von Johann Christoph Purkhart die Moosmühle zu Moosbrunn. (Ebendort (Moosbrunn, Nr. 2))Im Jahre 1665 kam das Probhaus durch Ankauf in den Besitz des Würfelhofes zu Nußdorf (heute Wien, 19. Bezirk). Dieser ansehnliche Hof, zu dem eine stattliche Anzahl von Weingärten und Bergrechten gehörte, befand sich ehedem im Besitze des Wiener Bürgergeschlechtes der Würffel, das seit dem Ende des 14. Jahrhunderts nachweisbar ist. 1474 erhielt der Hof von Kaiser Friedrich III. ein Weinschankprivileg. Zu Anfang des 16. Jahrhunderts besaß den Hof Johann von Puchau, er verkaufte ihn 1519 an Johann Süß. 1555-1591 ist Urban Süß als Besitzer nachweisbar, am 24. Sept. 1591 erwarb ihn im Wege der gerichtlichen Einweisung durch das landmarschallische Gericht Lazarus d. Ä. Henckel von Donnersmarck von den Gläubigern des Urban Süß. In seinem Testament vermachte Henckel den Hof seinen Enkeln Elias, Gabriel und Georg Friedrich; von diesen gelangte der Hof um 1660 an ihre Schwester Maria Magdalena, die mit dem Grafen Karl von Auersperg vermählt war. Am 7. Jan. 1665 verkaufte Maria Magdalena Gräfin von Auersperg den Hof an das Probhaus. (Vgl. Oskar Schmid, Der Würfelhof in Nußdorf und der Henckelische Grundbesitz in der Umgebung Wiens (Manuskript). - Topographie von Niederösterreich, VII, 8. 373 (sehr fehlerhaft). - StA., a. a. O., Probhaus St. Anna, Fasz. 3.)
Endlich gelangen dem Probhaus zu Anfang des 18. Jahrhunderts noch zwei Erwerbungen: 1717 kaufte es von Gräfin Maria Eleonora von der Wahl den Steinhof bei Inzersdorf am Wienerberg, 1727 von Johann Baptist Schönwetter das Gütchen Hintersdorf. (Vgl. Archivrepertorium des Probhauses (a. a. O., Fasz. 1): Hintersdorf.)Durch das Hofdekret vom 10. Sept. 1773, mit dem die päpstliche Bulle über die Aufhebung des Jesuitenordens kundgemacht wurde, fielen auch die Güter des Probhauses in die Hand des Staates. Am 12. Sept. 1773 ernannte die niederösterreichische Regierung den Mittelsrat Philipp Franz Edlen von Hacke zu Hart zum Aufhebungskommissär für das Probhaus; er führte kurz darauf die Aufhebung und Besitzergreifung durch. Die Güter wurden für den Studienfond bestimmt und der Kameraladministration des Grafen Falkenhain zur Verwaltung übergeben. Der Umstand, daß der Besitz des Probhauses so weit verstreut war, bot gar bald den Anlaß zum Verkaufe der einzelnen Güter an verschiedene private Eigentümer. Das Archiv des Probhauses setzte sich im Hinblick auf die Verschiedenartigkeit der einzelnen Probhausgüter fast mosaikartig zusammen. Wahrscheinlich wurde es schon frühzeitig geordnet; wir vermögen diese erste Ordnung, aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, nur mehr an einzelnen Nummersignaturen zu erkennen. Es galt hier allem Anschein nach der gleiche Grundsatz wie beim Archiv des Collegium Academicum: Ordnung nach alphabetisch gereihten Sachgruppen. Innerhalb einer jeden Gruppe waren die Stücke fortlaufend numeriert. Wir können diese Nummernsignaturen noch auf einzelnen Stücken, z. B. der Gruppe "Haus St. Anna" erkennen. Diese Ordnung ist dann wahrscheinlich im 18. Jahrhundert erneuert und mit Rücksicht auf die späteren Erwerbungen (Würfelhof, Steinhof, Hintersdorf) erweitert worden. Eine günstige Fügung hat uns ein vollständiges Archivrepertorium in einer Abschrift des Aktuars Augustin Donner aus der Zeit kurz nach der Aufhebung erhalten (StA., a. a. O., Probhaus St. Anna, Fasz. 1.) (- das einzige von den Wiener Jesuitenarchiven -); wir gewinnen daraus einen genauen Einblick in den Inhalt des Archivs zur Zeit der Aufhebung des Ordens.
Das Archiv bestand damals aus 1560 Archivstücken in 17 Abteilungen, von denen die erste ("Probhaus St. Anna, Privilegien") ihrer besonderen Bedeutung wegen offenbar separat verwahrt war, die anderen in 34 Schubladen untergebracht waren. Nachstehend ein kurzer Überblick:
Unter den Abteilungen des Probhausarchivs waren ohne Zweifel die bedeutendsten die Abteilungen "Mauer" und "Nußdorf"; beide reichten mit ihren Beständen bis ins 14. Jahrhundert zurück, erstere barg in sich das Archiv des Benefiziums St. Andreae zu Mauer, letztere das Archiv des Würfelhofes. Während das Archiv des Benefiziums heute restlos verloren ist, hat sich das Archiv des Würfelhofes wenigstens teilweise erhalten. Es gehören dahin u. a. folgende Urkunden: 1340 Juni 15. Alber der Trew und seine Gattin Elsbeth verkaufen ihr Haus zu Nußdorf an Konrad den Wiltwaricher, Bürgermeister zu Wien (erhalten nur in einer Abschrift des 16. Jahrhunderts). - 1430 Sept. 18. Herzog Albrecht V. bezeugt den Verzicht der Erben des Niklas Seebeck auf ein Haus und Gut zu Nußdorf zugunsten des Hans von der Leytten, Burggrafen zu Purkersdorf. - 1474 Feb. 7. Kaiser Friedrich III. verleiht dem Kaspar Sitzenberger anstatt der Kinder des verstorbenen Hans Würffel von Rodaun den Weinschank im Würfelhof. - 1519 April 15. Hans von Puchau verkauft den Würfelhof an Hans Süß (Vidimus). - Ferner eine Reihe von Kaufurkunden aus der Zeit der Besitzer Hans Süß und Urban Süß (1519-1591), die Einweisung des landmarschallischen Gerichtes für Lazarus Henckel von Donnersmarck, 1591 Sept. 24, sowie eine Anzahl von Kaufbriefen, Wirtschaftsakten und Untertanenakten aus der Zeit Lazarus Henckels und seiner Erben bis 1665. (StA., Urk. Rep. IV (AB. 379/1), Rep. V (AB. 357) und Klosterakten, Wien -Jesuiten Probhaus St. Anna, Fasz. 3.)Nach der Aufhebung des Ordens legte der am 12. Sept. 1773 ernannte Kommissär Philipp Franz Edler von Hacke zu Hart das Archiv des Probhauses unter Sperre. Wahrscheinlich Anfang 1775 wurde es in das Gebäude des Collegium Academicum übertragen und mit den drei anderen Wiener Jesuitenarchiven vereinigt. (Vgl. oben S. 325.) Nun begann eine fortschreitende Zerstückelung des Archivs. Schon am 15. März 1775 wurden 29 Urkunden (1676-1767), die die Stiftungen in der St. Anna-Kirche betrafen, an die Stiftungshofbuchhaltung abgetreten. (StA., nö. Kameraladministration, Fasz. 4: Nr. 9 ex Mart. 1775.) In den folgenden Jahren kam es zu umfangreichen Auslieferungen aus den einzelnen Abteilungen des Archivs; die ausgelieferten Stücke wurden in der Donner'schen Abschrift des Archivverzeichnisses mit Rötel bezeichnet. Was damals noch übrig blieb, wurde durch Auslieferungen an die Privathäuser der einzelnen Güter weiter vermindert. Am 22. Jan. 1779 trat der Wirtschaftsdirektor Holzmeister anläßlich des Verkaufes des Hauses zu Kollnbrunn an die Hofspitalsherrschaft Wolkersdorf 27 Stücke der Abteilung Kollnbrunn (1518-1778) an das Wolkersdorfer Verwalteramt ab. (Ebendort, Fasz. 24: Nr. 24 ex Jan. 1779.) Der Verkauf des Würfelhofes an Freiherrn Hugo Joseph von Waldstätten, am 30. März 1780, zog ohne Zweifel die Auslieferung einer Anzahl von Stücken der Abteilung "Nußdorf" nach sich (Ebendort, Fasz. 32: Nr. 17 ex Maj. 1780.); immerhin blieb noch ein erheblicher Teil zurück. Die Zerstörung des größten Teiles der Jesuitenarchive am 5. Juli 1780 scheint das Archiv des Probhauses nicht so sehr getroffen zu haben. Was davon noch übrig war, kam im Juli 1780 in die niederösterreichische Regierungsregistratur. Am 29. März 1783 verkaufte die Kameraladministration den Zehent zu Vösendorf an das Erzbistum Wien; die Folge war die Abtretung von sieben Stücken der Abteilung "Siebenhirten" (Ebendort, Fasz. 53: Nr.7 St. Anna/1783.); das gleiche geschah mit 98 Stücken der Abteilung "Hinterstorf", als dieses Gut am 1. Mai 1783 an Jakob Geyer, Pfarrer von Patzmannsdorf, für seine minderjährigen Vettern Nikolaus Anton, Ignaz und Matthias Geyer verkauft wurde. (Ebendort, Nr. 3 St. Anna/1783.) Beim Verkauf des Hauses zu Weidling an Christian Marner, am 17. April 1784, wurden wahrscheinlich verschiedene Stücke der Abteilung "Weidling" ausgeliefert. (Ebendort, Nr. 26 St. Anna/1784.) Den empfindlichsten Verlust erlitt der Archivbestand jedoch anläßlich des Verkaufes der Staatsherrschaft Mauer, die am 14. Jan. 1790 von dem Hofjuwelier Franz Edlen von Mack erworben wurde. Da damals auch die Güter des Benefiziums St. Andreae mit verkauft wurden, kam es zur Auslieferung sämtlicher diese Stiftung betreffenden Stücke an den Käufer. Am 7. Mai 1790 erhielt der Registratursdirektor der niederösterreichischen Regierung, Franz von Wallenfeld, den Auftrag zur Abtretung der Archivalien; elf Tage später wurde die Auslieferung vollzogen. Auch die Registratur der Staatsgüteradministration trat damals alle einschlägigen Akten und Geschäftsbücher ab. Damit gingen die alten Archivabteilungen "Mauer" und "Mutmannsdorf" mit ihren bis ins 14., bzw. 15. Jahrhundert zurückreichenden Beständen für immer verloren; sie sind heute spurlos verschollen. (StA., nö. Kameralgefällenverwaltung: Mauer, Nr. 27172/2113/1837.)
In den Jahren 1785-1788 waren die Restbestände der niederösterreichischen Jesuitenarchive, soweit sie in die Regierungsregistratur überbracht worden waren, unter Leitung Franz von Wallenfelds vollkommen neu geordnet worden. Dieser Neuordnung war die alte sinnvolle Einteilung der Archive restlos geopfert worden. Die Archivalien des Probhauses lagen hinfort unter den anderen jesuitischen Provenienzen zerstreut in den verschiedenen Faszikeln des Jesuitenarchivs; in der gleichen Weise waren sie in den "Jesuiten-Index" eingetragen. In diesem Zustand kamen sie 1844 an das StA. Seit der Neuaufstellung des Jesuitenarchivs in der Abteilung österreichische Akten, Geistliches Archiv, waren sie in 36 verschiedenen Faszikeln verteilt; jede Kenntnis ihrer Provenienz war untergegangen. Mit Hilfe des alten, von Donner kopierten Archivverzeichnisses unternahm es der Verfasser im Jahre 1928, die erhaltenen Stücke des Probhauses auszuscheiden und ihre alte, 1780 zerstörte Ordnung wiederherzustellen. Sie umfassen heute sieben Faszikel und sind als Bestand: Wien - Jesuiten, Probhaus St. Anna, der Abteilung Klosterakten aufgestellt.
Walther Latzke: Die Klosterarchive, in: Inventare österreichischer staatlicher Archive. V. Inventare des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Dritter Band des Gesamtinventars. Wien: 1938, S. 526-529 bzw. S.539-545.
Alfons Zák: Österreichisches Klosterbuch. Statistik der Orden und Kongregationen der katholischen Kirche in Österreich. Wien, Leipzig: 1911, S. 290.
HHStA, Repertorium XIV/1 und XIV/4.