Ich Larencz der Chastner^1a und mein erben, wier veriehen und tuen chunt allen den, die disen prief lesent oder horent lesen, die nu lebent und hernoch chumftig sint, daz ich mit verdochtem mu^et und zu der zeit, do ich iz wol getun macht, recht und redleichen geschaft han den erberen geistleichen herren den pruederen sand Augustins orden zu Unser Wraun ze^b Paden zwai phunt geltes Wienner phennige aller gerichleich auf meinem hof, der do leit zu Tribusbinchel pei der mu^el, daz man in dew selben zwai phunt alle iar raichen schol unvorzogenleich, swer den hof inne hat, an sand Jo^ergen tag mit allem dem rechtem, als purchrechtes recht ist in dem lande zu Osterreich, als lange untz man in anderswo zwai phunt geltes chawft, do siw in gwizz sind, so schol der vo^er genant hof ledich sein als vo^er. Um dew zwai phunt geltes schullen dew egenanten pruder meiner sel und meiner hawsvrowen sel vrawn Elzpeten, der got genad, und meines vater sel und meiner mueter sel und aller meiner voder sel und all gelawbigen sel zu hilf und zw tro^est begen einen ewigen iartag in ierem chloster ze Paden alle iar des nachstem ma^entag nach sand Jorgentag, des obend mit vigilig und dez mo^ergens mit selampt, als iers ordn gewanhait ist. Und wer die zeit prior ist des egenanten chloster, der schol igleichem priester, dew zu den zeiten in dem chloster sind, geben zwen Wienner phenning, daz siw unser sel desder paz gedenchen, und schol zwen emmer weins, daz ie der emmer vierzig phenning werd sei, und drew hundert pro^et, der immer drew aines phenninges werd sein, zu den selben zeiten tailen under arm lawt. Es schullen awch mein erben oder swer in daz gelt raichet des selben tages haben einen chnecht^c pei dem gescheft, dem schol man des tages daz moll geben in dem chloster, und waz phenning uber wiert von den zwain phunten uber daz vor geschriben stet, dew schullen beleiben der gemain des selben chloster. Daz daz gescheft also stet und unzebrohen beleib, darum so gib ich vorgenanter Larencz der Chastner in disen prief zu einem offen urchund und gezewg diser sach, versigelten mit meinem insigel und mit des erbern herren insigel dez Seyfrides dez Hagenawer, der diser sach gezewg ist mit seinem insigel. Der prief ist gegeben, do von Christes gepu^erd woren ergangen drewzehen hundert iar, dar nach in dem siben und vierzigesten iar, an sand Veitz tag^d.

Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 159-160.