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Charter: Urkunden (1285-1545) 1367 XII 21
Seal description: 1367 XII 21
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21. Dezember 1367
Johannes der Turs von Rauheneck verkauft zwei (genannte) Äcker zu Baden zu Burgrecht: einen Leublein dem Nekh auf der Leiten und seiner Frau Diemut, den anderen Peter dem Plönickhler auf dem Anger und seiner Frau Katharina.
Source Regest: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 187, Nr. 60.
 

orig.Orig. verschollen.
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Baden OESA

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    cop.
    Abschriften: Prot. A (1607) Nr. 45, 71; Prot. B (1647) Nr. 45, 79; NÖLA HS 117 (nach 1793) f. 14b.

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      Ich Johannes der Turßa von Rauheneckhb1 unnd alle meine erben veriähen unnd thuen kundt offentlich mit dem brief allen den, die ihn sehen oder hören lesen, die nu leben unnd hernach künfftig sein, daß wir unnsers rechten aigens verkhaufft haben zween acker, der der ain leit zu Paden bey der Ryn unnd ist ain gwanten nahend bey des Heller ackher von Soß, zu nachst Simons ackher auf der Leiten2 an ainem thail unnd Wolfflein dem Tampner3 an dem anndern thail, unnd haben den geben zu rechtem purckhrecht Leublein dem Nekhen auf der Leiten unnd frawen Diemuthen seiner haußfrawen4 unnd ihr baiden erben umb ain halbes pfundt pfenning Wiener münz, der wir ganz unnd gar verrieht unnd gewehrt sein. Der ander ackher leit auch zu Paden, auf dem Wograin zunechst Christians ackher des Tehenstainers. Den haben wir auch recht unnd redlich zu khauffen geben zu rechtem purckhrecht Petern dem Plönickhler auf dem Anger unnd frawen Catharein seiner haußfrawen unnd irer baider erben umb dritthalb pfundt Wiener pfenning, der wir auch ganz unnd gar verricht unnd gewehrt sein, allso daß unns der vorgenannt Leuthel (sic!) unnd sein haußfraw unnd ir baider erben von der vorgenannten grundtenc ackhers alle jahr dienen sollen zu rechtem purckhrecht zehen Wiener pfenning an sanct Michaels tag unnd nicht mehr. So soll auch der obgenannt Peter unnd sein haußfraw unnd ihre erben von irem ehegenanntem ackher dienen mir unnd meinen erben zu rechtem purckhrecht ain ganzen aimer weins an sanct Michaels tag unnd nicht mehr. Sie sollen auch mit den zwayen ackhern allen iren frommen schaffen, versezen, verkhauffen unnd geben, wem sie wollen, ohn alle hinderung, alls purckhrechts recht ist unnd des landes recht zue Österreich. Wir sein auch ir recht gewehr unnd scherm für alle ansprach, alls purckhrechts recht ist in dem land zu Österreich. Unnd was ihnen daran abgehet oder ob ihn ain krieg daran aufstund mit recht, das sollen wir ihn alles ausrichten ohn allen iren schaden. Das loben wir ihn alles zu laisten mit unnsern trewen ohn gefehr, unnd darüber so geben wir inen diesen brief zu ainem wahren urkhund, versieglten mit unserm anhangenden insigel. Es ist auch gezeug dieser sachen Alber der Wedel, zu den zeiten burggraff zue Rauheneggd5, mit seinem insiegel. Der brief ist geben nach Christus geburth dreuzehenhundert jahr, darnach in dem sieben unnd sechzigsten jahr, an sanct Thomas tag vor weynachten.
      Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 187-189.

      Original dating clausean sanct Thomas tag vor weynachten

      Editions
      • Regest: Helferstorfer, Aufzeichnungen (vor 1874) Nr. 44, f. 124v.

      anti-clockwise rotation

      Es ist auffällig, daß hier in einer Urkunde Verkäufe an zwei verschiedene Käufer bestätigt werden. Das legt die Vermutung nahe, daß die Urkunde für einen interessierten Dritten ausgestellt wurde, und da das Original im Archiv der Badener Augustiner lag, wird dieser das Augustinerkloster gewesen sein, in dessen Besitz die beiden Grundstücke auf uns unbekannte Weise übergegangen waren. Die in der Urkunde angesprochenen Verkäufe müßten dann einige, wohl nicht zu lange, Zeit zurückliegen; die Übergabe an die Augustiner müßte etwa um die Zeit der vorliegenden Urkunde geschehen sein, wobei sich die Augustiner vom Grundherrn die Rechtmäßigkeit der Transaktion bestätigen ließen.Tatsächlich meldet das Wallseer Urbar über Rauheneck (angelegt 1449), daß die Augustiner zu Baden für einen Weingarten am Wagrain 1 Eimer Most zu dienen hatten; auch das Rynnfeld enhalb des Mösleins ist in diesem Urbar genannt: Es gehörte aber nicht (mehr?) den Augustinern, sondern einem gewissen Erhart under dem Alltnperg, umfaßte 1/2 Joch und lag unterhalb des Kreuzes bei der Rinne; da alle anderen Äcker im Rinnfeld 16 d jährlich zu dienen hatten, ist der in der Urkunde gemeinte eindeutig zu identifizieren (Wallseer Urbar 1449, f. 372v und 384; gesehen als Xerokopie im NÖLA). Auch der Weingarten/Acker am Wagrain ist in keinem der späteren Besitzverzeichnisse der Augustiner zu finden und dürfte daher spätestens zu Beginn des 16. Jh. abgestoßen worden sein.


      LanguageDeutsch

      Notes
      1 Urk. 1329 (FRA II 16, Nr. 123) - 1373 (J.E. Schlager, Wiener-Skizzen aus dem Mittelalter, 2. Reihe, Wien 1836, 185); gestorben wahrscheinlich 1384 oder nicht allzu lange davor, denn 1384 Juni 10 wurden mehrere Urkunden über die Regelung der Erbschaft ausgestellt, auf die jedoch Streitigkeiten folgten, die erst 1397 endgültig beigelegt wurden (Orig. HHStA, gesehen in Xerokopie im NÖLA, Urkundenkopien Ordner 270; Doblinger, Die Herren von Walsee 331).
      2 Die kleine Ortschaft Leiten lag an einem Abhang zu Füßen der Burg Rauheneck; sie begann mit der Parzelle des Hauses, das heute die Nummer Weilburgstraße 101 trägt (Hofkammerarchiv, Urbar Rauheneck 1499, f. 1v; NÖLA, Gewährbuch Rauhenstein 1531, f. 34v usw.), wurde aber 1820 zur Erbauung der Weilburg fast zur Gänze abgetragen und eingeebnet (NÖLA, Dienstbuch Rauhenstein 1769, 22ff.).
      3 Glieder der Familie Tampner sind von 1353 bis Mitte des 15. Jh. als Hof- und Weingartenbesitzer oberhalb des Angers (zu Weikersdorf) bzw. auf der Leiten genannt (Orig. HHStA, gesehen in Xerokopie im NÖLA, Urkundenkopien Ordner 205, f. 121; Wallseer Urbar wie oben, f. 372v, 376, 380v, 381, 384).
      4 Glieder der Familie Nekh sind noch bis Mitte des 15. Jh. als Weingartenbesitzer genannt (1416 im Gaminger Urkundenabschriften-Kodex 1468, o.f., StA B; 1420 März 3 lt. Orig. des HHStA, gesehen in Xerokopie im NÖLA, Urkundenkopien Ordner 287; 1449 im Wallseer Urbar wie oben, f. 371 und 372v.
      5 Ein Alber der Wedel ist auch 1366 erwähnt (FRA II 51, Nr. 551); da auch dort das Siegel fehlt, ist eine eventuelle Identität nicht nachzuweisen. Auffällig ist, daß in einer auf denselben Tag datierten Urkunde (hier Nr. 61) Heinrich der Puchel als Burggraf von Rauheneck genannt ist; letzterer scheint auch schon 1367 Feb. 6 als solcher auf (Orig. Stiftsarchiv Melk, gesehen in Xerokopie im NÖLA, Urkundenkopien Ordner 55). Möglicherweise handelt es sich also bei den beiden hier bestätigten Verkäufen um zwei ältere Transaktionen, deren Zeuge noch Alber der Wedel war, während den hier Nr. 61 beurkundeten Verkauf bereits sein Nachfolger Heinrich der Puchel bezeugte.
      aJohannes der Rerß NÖLA HS 117.
      bRaucheneckh B.$4c soll wohl heißen: gwanten, vgl. den Wortlaut weiter oben.
      dRauchenegg B.
      Places
      • Baden (GB BN)
      • Leiten (abgekommen, bei Rauheneck, Gde. BN, GB BN)
      • Rauheneck (Gde. BN, GB BN)
      • Rynn, Weinberg am Kaltenberg zu Baden (GB BN)
      • Sooß (GB BN)
      • Tachenstein (abgekommen, Gde. BN, GB BN)
      Persons
      • Alber der Wedel, Burggraf zu Rauheneck, Siegler, Zeuge
      • Diemut, Gattin von Leublein dem Nekh auf der Leiten
      • Heller von Sooß
      • Johannes der Turs von Rauheneck, Aussteller, Siegler
      • Katharina, Gattin von Peter dem Plönikler auf dem Anger
      • Leublein der Nekh auf der Leiten
      • Peter der Plönikler auf dem Anger
      • Simon auf der Leiten
      • Wolflein der Tampner
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