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Charter: Urkunden (1285-1545) 1368 V 23
Signature: 1368 V 23
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23. Mai 1368
Margarethe, Tochter Herrn Dietmars von dem Rohr, stiftet nach dem Willen ihrer verstorbenen Mutter Margarethe der Schewchenstainerin den Augustinern zu Baden eine (genannte) Gülte von 1 Pfund für einen Jahrtag; Konrad der Pergauer von Gutenbrunn vermehrt diese Stiftung um 3d.
Source Regest: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 191, Nr. 62.
 

orig.
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StA B Augustiner-Urkunden 25

ursprünglich 2 an Pergamentstreifen hängende Siegel (Siegel 2 fehlt samt Pressel) 1.Siegel 1: Dm. 30 mm, farbloses Wachs. Siegelbild: Geviertelter Wappenschild, 1 und 4 ledig, 2 und 3 drei Mal geteilt. Durch Steg getrennte Umschrift: S. CHUNRADI PERGAVARI. Material: Pergament
Dimensions: 307X154 mm, Plica 24 mm
  • notes extra sigillum
    • Rückvermerke:1. (15. Jh.) Litera Schewchenstainerin de (gelöscht: duabus) lb. d. una (2 Buchstaben unleserlich) in Remplach.$$2. (16./17. Jh., später mit Bleistift nachgezogen) 1368.$$3. (16./17. Jh.) von wegen des Hauß zu Remplach.$$4. (16./17. Jh.) stiftprief.$$5. (1607) Margarethae Schauenstainerin donatio l lb. d. auf zwayen Holden in dem Dorff Remplach zu ainem Jahrtag des Freytags nach Mitfasten, quam executa est ipsius filia Margaretha.N°. 47.$$6. (1768 - Ergänzung zu 5) et 30 d. auxit Conradus Pergauer feria III. ante festa pentecostes 1368.Ladula B. N°. 12.Reg. Proth. A. f. 74.$$7. (Leber) 26.
Graphics: 

cop.
Index 1768: Lad. B Nr. 12.


    cop.
    Abschriften: Prot. A (1607) Nr. 47, 74; Prot. B (1647) Nr. 47, 83; NÖLA HS 117 (nach 1793) f. 15a.

      x
      Ich Margreth, Hern Dietmars tochter von dem Ror2, vergiech offenleich und tuen chuent allen deen, die disen prief sehent lesen oder hoernt lesen, die nua lebent oder hernachb chunftig sint, daz ich mit verdachten muet und mit verainttem rat und mit gunst aller meiner erben und aller meiner vreunt, zue den zeiten, do ich iz wol getuen moecht, recht und redleich volpracht und volfuert han daz gescheft meiner lieben mueter, der Margrethen der Schewhenstainerinc, der got genat, ein ewigs phunt phenning Wienner gelcz, daz si geschaft hat pei ierm lemtigen leip zue den zeiten, do si iz wol getuen mocht, den erbern gaistleichen herren den augustinern ze Paden zu ainem ebigen jartag, den si wegen schuellen des vreytags nach mittervastend ze troest und zue hilf meines vater sel und meiner mueter sel und meiner sel und hern Chunrats sel dez Pergawer und aller unser vordern sel. Ich vorgenant Margreth die Schewhenstainerine han auch den vorgenanten geystleichen herren den augustinern ze Paden geben und gemacht fuer daz vorgenant phunt Wienner phenning geltes meins rechten aygens ain lehen, daz in dem dorf ze Remplach gelegen ist, do deu weil inn gesezzen ist Jacob von Remplach. Den selben mein holden und daz selb lehen, dorauf der selb hold gesezzen ist, han ich geben ledichleichen gancz und gar allen iern fruem domit ze schaffen an alle irrung, also daz ich nach all mein erben nach all mein vreunt fuerbaz mit dem selben guet oder mit dem holden des vorgenanten lehen nichtez nicht ze tuen oder ze schaffen haben. Ich han auch den vorgenanten augustinern dasf vorgenant lehen und den holden geben fuer sechs schilling Wienner phenning gelcz und nicht mer, deu man in dienen schol jerleich an sand Michels tag, und der andern sechzich phenning gelcz, domit ich daz oft genant phunt gelcz dervolt han, deu han ich auzgezayget in dem selben dorf zue Remplach auf einem anderm lehen, dorauf zue den zeiten gesezzen ist Peter der Czodel, deu man in auch alle iar unverczogenleich dienen schol auf den vorgenanten sand Michels tag. Wer awer, daz man die sechzig phenning nicht dient an sand Michels tag, so schol der vorgenant Peter der Czodel den egenanten geystleichen herren den augustinern dacz Paden vervallen sein des wandels, als er vervallen seim rechten herren. Wer awer, daz man uns (sic!) des wandels und des zins nicht richt hernach inner vierzehen tag, so schullen seu phenten oder ier anwalt mit unserm guetleichen willen und aller der, deu daz guet noch uns besizzen. Darzue han ich Chunrad der Pergawer daz phunt Wienner gelcz gemert mit dring phenning, die auch dienen sol Peter der Czodel auf sand Michels tag. Daz die red staet und unczerbrochen beleib, daruber so gib ich, die vorgenant Margreth, hern Dietmars tochter von Ror, den prief versigelt mit hern Chunrad des Pergawer von Gueten Pruen, unter des anhangunden insigel mich verpunten han, wand ich selb aygens insigels nicht han, und der sach sint auch zeugen mein lieber prueder Wulfing von Schewchenstainh und der erber herr her Perhtold von Pergaw3 mit iern anhangunden insigeln, darum ich seu vleizzichlichen gebeten han, in paiden on schaden. Der prief ist geben, do man zalt von Christus gebuert dreuzehenhundert iar, und darnach in dem acht und sechzigestem jar, des ertags vor dem phincztage.
      Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 192-194.

      Original dating clausedes ertags vor dem phincztage

      Editions
      • Regest: Leber, Ritterburgen (1844) 154, Nr. 26; Helferstorfer, Aufzeichnungen (vor 1874) Nr. 46, f. 124v; Rainer von Reinöhl, Geschichte der Gemeinde Weikersdorf, Baden o.J. (1912), 22.

      Comment

      Diese Stiftung war schon im 16. Jh. abgekommen, denn im Inventar von 1545 (vgl. hier Nr. 146) ist sie nicht erwähnt; der Index 1768 meldet dazu: In reductione facta anno 1768, quia nec locus constat nee subditi nec quidquam a memoria hominum solutum est, haec fundatio integre reducta est.
      Das Mißverhältnis zwischen der Stiftung Margarethes (1 Pfund) und der Zustiftung des Pergauers (3 d) fiel schon 1607 auf, sodaß in der Abschrift stillschweigend auf 30 d erhöht wurde, vgl. auch Rückvermerk 6. Da die Stiftung damals schon mindestens 100 Jahre abgekommen war, kann diese Korrektur nicht aus der Praxis der etwa tatsächlich geleisteten Abgabe erfolgt sein und bleibt daher - bei aller Plausibilität - in der Edition unberücksichtigt. Daß sich der Urkundenschreiber ausgerechnet in einem so zentralen Punkt wie der Höhe der Abgabe einen für das Kloster so ungünstigen Lapsus geleistet hätte, ist doch unwahrscheinlich.


      LanguageDeutsch

      Notes
      1 Das im Text erwähnte 3. Siegel war nie vorhanden, denn das Pergament weist keine Einschnitte auf.
      2 Margarethe von Rohr, urk. 1356 (Quellen Wien 13, Nr. 3144) - 1368; zu Dietmar von Rohr vgl. hier Urk. 16.
      3 Berchtold II. von Pergau, urk. 1346, gest. um 1376 (Topographie NÖ II, 148).
      anu om. Orig., vgl. jedoch das Diktat fast aller anderen Urkunden; nu A, B.
      bher Orig., vgl. jedoch das Diktat fast aller anderen Urkunden; hernach A, B.
      cSchauenstainerin A, B; Schewhenstainin Leber, Ritterburgen.
      d Randvermerk in A und B: Ann. f. 6 post Dom. Laetare.
      eScheuhenstainerin A, Schawenstainerin B.
      fda Orig.
      gdreißig A, B.
      hScheuhenstain A, B.
      Places
      • Baden (GB BN)
      • Baden, Augustiner-Eremitenkloster
      • Bergau (?)
      • Gutenbrunn (Gde. BN, GB BN) (?)
      • Rohr (?)
      • Scheuchenstein (Gde. Miesenbach, GB WN)
      Persons
      • Berchtold II. von Pergau, Siegler, Zeuge
      • Jakob von Remplach
      • Konrad der Pergauer
      • Konrad der Pergauer von Gutenbrunn, Siegler, Zeuge
      • Margarete (von Rohr), Tochter des Dietmar von Rohr, Ausstellerin
      • Margarete die Scheuchensteinerin, Mutter der Margarete (von Rohr)
      • Peter der Czodel (zu Remplach)
      • Wulfing von Scheuchenstein, Bruder der Margarete (von Rohr), Siegler, Zeuge
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