Charter: Urkunden (1285-1545) 1392 VII 25
Signature: 1392 VII 25
Add bookmark
Edit charter (old editor)
25. Juli 1392
Simon der Steiner verpflichtet sich, die Jahrtagstiftung seiner verstorbenen Verwandten Kunigunde Velber (eine jährliche Abgabe von 84 d, die auf dem von ihr geerbten Weingarten Ödenhauser, einem freien Eigen, liegt) zu übernehmen.Source Regest: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 228, Nr. 76.
Current repository:
StA B Augustiner-Urkunden 36
StA B Augustiner-Urkunden 36
Seal: zwei an Pergamentstreifen hängende Siegel. Siegel 1: Dm. 30 mm, farbloses Wachs. Siegelbild: Wappenschild mit Krebs. Durch Steg getrennte Umschrift: . SIMAN ST..NE..
Seal: Siegel 2: Dm. 29 mm, farbloses Wachs. Siegelbild: Wappenschild mit drei Blättern (?). Durch Steg getrennte Umschrift: S. ULRICI SEBECHI.
Material: Pergament
Dimensions: 229X111 mm, Plica 23 mm
- notes extra sigillum:
- Rückvermerke:1. (14./15. Jh.) littera Symonis Stayner super vinea Odenhawser.$$2. (16./17. Jh.) 1392.$$3. (1607) Simonis Stainer fundatio anniversarii in dominica post pascha, pro quo annuatim praestantur 84 d ex vinea dicta Odenhausser, gelegen zu Baden, nächst des Herzogen Hauß. No. 58.$$4. (1768 - Ergänzung zu 3) in festo S. Jacobi majoris 1392.$$5. (Leber) 37.
Index 1768: Lad. B Nr. 17.
Abschriften: Prot. A (1607) Nr. 58, 101; Prot. B (1647) Nr. 58, 107; NÖLA HS 117 (nach 1793) f. 19d.
Ich Syman der Stainer1 vergich fuer mich und fuer all mein erben allen lewten, gegenburtigen und chuenftigen a, von des jartag wegen, den geschaft und gemacht hat vraw Chuenigund dye Felberin2, der got genad, den geystleichen pruedern den augustiner in dem chloster ze Paden, einen ebigen jörtag ier sel und aller ir vörvadern sel ze hilf und ze troest auf den weingarten, der do haizet der Ödenhauser, gelegen ze Paden, pan (sic!) dez hertzogen haws3, der do frey und aygen ist, und der obgenant jörtag, der ist von frewntschaftb auf mich Symon der Stainer und auf mein erben gestariben, also daz man den selben jartag pegen schol all jör ierleich des nasten suentags nach Östern in dem chloster ze Paden, und schol ich obgenanter Syman oder mein erben unverzogenleichen des suntag, als man den jartag pegeuend ist, geben und raichen den egenanten geystleichen pruedern vier und achczg Wienner phenning. Wer aver dazc, daz den vorgenanten prudern verzogen wuert, daz daz geltd in nicht ze rechter zeit geraicht wuert, waz sew des schaden nemment, den selben schadene und haubguet schullen sew nicht alain haben auf dem vorgenanten weingarten, der do haizzet der Oedenhauser, sew schullen den schaden haben und haupguet auf meinen weingarten auf der Herschawe4 ze nest Piligreims weingarten im Werd, also daz sew auf dem selben weingarten wechoemen allr ier scheden mit unserm guetleichen willen an all widerred. Daz dye sach und der handel also fuerbas staet und unzeprochen beleib, daruber so gib ich oftgenanter Syman der Stainer den geystleichen pruder ze Paden den prieff zu einer waren urchuend, versigelt mit meinem anhangunden insigel, darnach mit des erbern herren insigel Ulreichs des Sebechkenf ze Paden, den ich des vleizz(igleichen) gepeten hab, daz er der sach zeug ist mit seinem anhangunden insigel, im an schaden. Der prieff ist geben nach Christes gepuerd drewzehen huendert jar, darnach in dem zway und neunczgisteng jar, an sand Jacobs tag in dem snit.
Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 229-231.
Original dating clause: an sand Jacobs tag in dem snit
Editions:
- Regest: Leber, Ritterburgen (1844) 158, Nr. 37; Helferstorfer, Aufzeichnungen (vor 1874) Nr. 57, f. 126v.
Comment
Über das weitere Schicksal der Stiftung meldet der Index 1768: In reductione anno 1768 ob nullum fructum reducta.Language:
Notes:
1 Simon Steiner ist sonst nicht genannt; eine Urkunde des Melker Stiftsarchivs läßt jedoch Zusammenhänge ahnen:1367 Feb. 6, Baden. Leupolt der Jüdel ze Paden, seine Frau Katharina und seine Kinder Thomas, Simon und Anna verkaufen dem ehrbaren Mann Jans in dem Winchel ze Paden und seiner Frau Eysal zwei Weingärten, die Katharina von ihren Eltern geerbt hat: den Weingarten Ödenhauser (liegt neben dem Weingarten des Pfarrers und ist der ander weingarten von dem weg daselbs vor dem tor) und den Weingarten Hager (liegt auch neben dem Weingarten des Pfarrers von Baden und grenzt oben an den Weingarten des verstorbenen Görigein des Fleischacher ze Paden). Die 22 Pfund Kaufpreis werden Leubman dem Juden, Sohn Freudleins zu Neustadt, bezahlt, dem die beiden Weingärten verpfändet waren. Da die Verkäufer kein Siegel haben, siegelt der ehrbare Mann Hainreich der Stayner (Bruder der Katharina), UIreich der Sebekch ze Paden und Hainreich der Puchel (Burggraf zu Rauheneck). (Orig. StA Melk, gesehen in Xerokopie im NÖLA, Urkundenkopien Ordner 55). Da Simon der Steiner hier den Weingarten Ödenhauser von Kunigunde Velber, geb. Steiner (vgl. hier Anmerkungen zu Urk. 66) erbt, scheint dieser nach 1367 wieder in den Besitz der Familie Steiner gekommen zu sein. Simon der Steiner macht keine näheren Angaben über seine Verwandtschaft mit der Erblasserin. Er könnte ein Sohn Heinrichs des Steiner (vgl. hier Urk. 66) sein, oder aber es könnte der in der oben zitierten Melker Urkunde genannte Simon der Jüdel in späteren Jahren den Familiennamen seiner Mutter angenommen haben, etwa weil ihm der seines Vaters zu kompromittierend schien (Unannehmlichkeiten für die Juden im Gefolge der finanziellen Schwierigkeiten Herzog Albrechts III., vgl. Karl GUTKAS, Geschichte des Landes Niederösterreich, 6. Aufl. St. Pölten 1983, 115).
2 1356 erstmals erwähnt als Schwester Heinrichs des Steiner und Frau Jansens des Velber (vgl. hier Anmerkungen zu Urk. 66), verstorben wohl kurz vor Ausstellung der vorliegenden Urkunde.
3 Mit dem Haus des Herzogs kann nur der Herzoghof in der Theresiengasse gemeint sein, denn die Burg Baden erwarb erst Herzog Albrecht V. im Jahr 1420 (Orig. HHStA, gesehen in Xerokopie im NÖLA, Urkundenkopien Ordner 287). Damit wird auch die Lokalisierung des Weingartens in der bereits in FN 1 angezogenen Urkunde des Jahres 1367 verständlich: Das dort erwähnte Tor ist das alte Herzogtor oder Theresientor, das einst die heutige Theresiengasse abschloß (vgl. Kalbes Plan der lf. Stadt Baaden 1795, Orig. StA B), und der Weg, an dem der Weingarten lag, ist die Fortsetzung dieser Gasse, also etwa die Hauptallee des heutigen Kurparks; die Nennung des Pfarrers als Nachbar wird bestätigt durch eine Einlage aller Gründe und Einkommen der Pfarre Baden durch Pfarrer Sigmund Steinhauser von 1544 Feb. 6 (Abschrift von 1657 Sept. 1 im StA Melk, 32 (Baden), Karton 1), wo u.a. 44 Tagwerk Weingärten in Heyssen, genannt der Ödenhäuser, angegeben sind. Der Riedname "Heißen" bezeichnet das Gebiet an der linken Seite des heutigen Kaiser Franz-Ringes zwischen der Ursprungsquelle (einer heißen Quelle!) und der heutigen Welzergasse (vgl. Kolbes Plan der lf. Stadt Baaden 1795, Orig. StA B), was wieder die Lokalisierung des Weingartens Ödenhauser vor dem Herzogtor bestätigt.
4 Die Herrschau war eine große Weingartenried, die nach Ausweis des Melker Zehentverzeichnisses sehr viele kleinere Weingärten umfaßte (Registrum vinearum in Paden 1406, Orig. StA Melk, 32 (Baden), Karton 2). Eine genaue Lokalisierung ist dzt. nicht möglich.
achueftigen Orig.
bfrewtschaft Orig.
c davor getilgt dad Orig.
d korr. aus gelt Orig.
e über der Zeile nachgetragen, Orig.
fGebeckhen A, B (vgl. hier FN zu Urk. 61 und 75).
gneuczgisten Orig.
Places
- Baden (GB BN)
- Baden, Augustiner-Eremitenkloster
- Herrschau, Weingartenried zu Baden (GB BN)
- Wörth zu Baden (GB BN)
- Ödenhauser, Weingarten zu Baden (GB BN)
Persons
- Kunigunde die Felberin
- Pilgrim im Wörth (zu Baden)
- Simon der Steiner, Aussteller, Siegler
- Ulrich der Sebeck, Siegler, Zeuge
Baden, Stadtarchiv, Urkunden (1285-1545) 1392 VII 25, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StaABdW/Urkunden/1392_VII_25/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.
You are copying a text frominto your own collection. Please be aware that reusing it might infringe intellectural property rights, so please check individual licences and cite the source of your information when you publish your data
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success