useridguestuseridguestuseridguestERRORuseridguestuseridguestuseridguestuseridguestuseridguest
Charter: Urkunden (1285-1545) 1537 VIII 05
Signature: 1537 VIII 05
no graphic available
Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
(ca. 5. August 1537)
Der Prior der Augustiner zu Wien beschwert sich bei der Nö. Regierung über Gerwig Auer und ersucht, die Verwaltung des Badener Augustinerklosters allein übernehmen zu dürfen.
Source Regest: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 289, Nr. 114.
 

orig.Orig. verschollen.
Current repository
Baden OESA


    cop.
    Abschriften: Prot. A (1607) S. 741; Prot. B (1647) S. 392.

      x
      Röm(ischer) kün(iglicher) may(estä)t unsers allergnädigsten herrn löblich canzler unnd regenten. Wolgeborn, gestreng, hochgelerth, edl, vesst, gnedige herrn! Wasmaßen ewer gnaden nach absterben unnsers ordens prior zu Baden rathschlag unnd bevelch zu guter fursehung deßelben unnsers ordens clösterlein ausgehen laßen, haben ewer gnaden aus beyligender copey zu vernemen. Wiewol ich mich ewer gnaden bevelch zu gehorsamb, auch dem orden zu gutem unzt auf weiter beschaid selbst hinaus gen Baden verfüegt, solche würtschafft in die hand genommen, aber mir bißher durch herrn Gerweckhen Awer dasjenig inhallt ewer gnaden bevelch, was der inventari vermag, meinem begehren nach nicht völlig uberantworthet, sonder Awer noch zehen pfundt pfenning noch bey seinen handen hatt1. So hatt mir auch gedachter Awer ime gelübd zu thuen zugesprochen, das mir ganz frembd zu hören gewesen, dieweil sich ewer gnaden rathschlag unnd bevelch dahin nit erstreckhen, des ich mich mit sonder beschwär gegen ihn verwider. Zum anndern hata gedachter Awer jüngst vergangen freytag außerhalb meines wißens ain vaß wein aufthuen unnd schenckhen, auch dem leuthgeben ime das gelt zu raichen bevelch geben, das mir aber beschwehrlich, sonder demnach dem leuthgeben aufgelegt, mir das gellt zu raichen. Gnedige herrn, dieweil sich dan Awer obbeschribener maßen mehr dan sich ewer gnaden bevelch erstreckht sich zu handlen understehet, daß mir oder ainem andern conventual allso neben ime zu handlen beschwehrlich, nachdem dan die handtlung so groß nit ist, derhalben langt an ewer gnaden mein gehorsamb anruefen unnd bitten, unns des Awers mit gnaden zu entladen unnd zu befehlen, mir die zehen lb. d. inhallt des inventarii, die ich zu notturfft anlegen will, zu erstellen. Nicht weniger will ich solch closterl unnd würthschafft unz auf ferrer verordnung versehen, damit derhalb kain nachthail erscheinen soll. Will mich also ewer gnaden befehlen, ewer gnaden undertheniger caplan, N. prior zu Wien. ||
      ||
      Urschriftliche Erledigung 1537 August 7. ||
      Die Regierung bewilligt das Gesuch. ||
      ||
      Dem prior hirauf anzuzaigen unnd zu bevehlen, daß er sich des closters zu Baden unnd derselben haußwürthschafft unterwinde, durch sich selbst oder ainen anndern tauglichen brueder fleißig verrichte unnd gueter haußwürth sey, biß auf weitern beschaid. Unnd dieweil sich nunmaln dermaßen allerley widerwillen zwischen ime unnd dem Awer zugetragen, damit aber künfftigen irrungen fürkhommen unnd abgestellt, so will die regierung den Awer der sachen auf ihr beeder begehren bemüßigen, das ime durch ainen schriftlichen bevelch verkhündet werden soll unnd daneben auflegen, daß er dem prior die empfahene zehen pfundt pfenning, dergleichen das gellt, so er von dem ausgeschenckten wein eingenommen, ohn abgang unnd verzug zustelle unnd volgen laße. 7. Augusti Ao 37.
      Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 290-291.
      Secondary Literature
      • Lit.: Anzinger, Augustiner-Eremiten S. 44.

      Comment

      Zur Datierung vgl. hier Nr. 113.
      Die Überlieferung dieses Aktenstückes ist kompliziert. In beiden Protokollen steht ein ausführliches Kopfregest, das mit dem Hinweis endet: wie in den zwayen folgenden schrifften zu sehen.
      Dann folgt auf die Adresse Hochlobliche N.O. regierung die Conclusio des Briefes von der Zwischenanrede (Gnedige herrn, dieweil sich dan Awer obbeschribener maßen ...) bis zur Unterschrift (Ewer Gnaden undertheniger caplan N. prior zu Wien).
      Nun kommt eine Rubrik: Volgt die anndere schrifft des priors zu Wien; als selbständiger Text behandelt, finden sich nun Adresse, Anrede und narratio des Briefes.
      Als dritter, wieder als eigenständig aufgefaßter Text steht zuletzt die Erledigung durch die Regierung mit der Rubrik: Unnd in diß des priors begehren hatt die regierung mit folgendem rathschlag gewilliget.
      Da keiner dieser drei Texte für sich einen befriedigenden Sinn ergibt, ist anzunehmen, daß es sich ursprünglich um ein einziges Schriftstück handelte, das auf einem Doppelblatt Papier stand.Dieses dürfte dem Redaktor von Protokoll A 1607 in zerrissenem Zustand vorgelegen sein: Er schrieb zuerst das zweite Blatt ab, auf dessen Rückseite ja die Adresse stand; dann folgte das erste Blatt mit dem Anfang und der Sachverhaltsdarstellung des Briefes, das als Randvermerk die Erledigung durch die Regierung enthalten haben dürfte.


      LanguageDeutsch

      Notes
      1 Bezüglich dieser 10 Pfund findet sich im Kopfregest die präzisierende Angabe: die zehen pfundt pfenning, so er sub praetextu debiti ingehalten, derenhalben auch ain newer proceß (so zwar zergenzt vorhanden, aber zu Verhütung weitleuffigkeit allhie ausgelassen ist) erwachsen.
      ahat om. A, B.
      Places
      • Baden (GB BN)
      • Baden, Augustiner-Eremitenkloster
      • Wien (GB W)
      • Wien, Augustiner-Eremitenkloster
      Persons
      • Gerwig Auer von Herrenkirchen (gest. 1551)
      x
      There are no annotations available for this image!
      The annotation you selected is not linked to a markup element!
      Related to:
      Content:
      Additional Description:
      A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.