Charter: Urkunden (1285-1545) 1537 VIII 10 - VII
Signature: 1537 VIII 10 - VII
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(10. August bis Dezember) 1537, Wien
König Ferdinand (I.) fordert vom Provinzial der Augustiner Bericht, ob er das Badener Augustinerkloster mit genügend Personal für die gestifteten Gottesdienste besetzen kann; sollte das nicht der Fall sein, wird das Kloster gemäß dem Ansuchen der Stadt Baden dem dortigen Bürgerspital übergeben.Source Regest: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 291, Nr. 115.
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Baden OESA
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- notes extra sigillum:
- Ferdinand m(anu) p(ropr)ia. Ad mandatum domini regis proprium, H. Weisperg. Dem ersamen, gelerthen, unnserm lieben, andechtigen N. provincial augustiner ordens.
Abschriften: Prot. A (1607) S. 727; Prot. B (1647) S. 380.
Ferdinandt von Gottes genaden Römischer, zue Hungern unnd Böhaimb etc. könig. Ersamber, gelerther, lieber, andechtiger1! Unns haben unnser getrewe liebe N. richter unnd rath unnser statt Baden undertheniglich zu erkhennen geben2, wie kurz verruckhter zeit der prior augustiner ordens daselbst zu Baden abgeleibt sey, der das closter ermeltes ordens lange zeit unnd jahr her allain verwallten unnd doch nicht weniger aller einkhommen, rennt, nuz unnd güllt, wie vormaln das convent genoßen unnd eingenommen, zusambt dem, daß ime durch sein, gemelltes priors, aigen handtierung unnd stetigen weinschenckhens auch nicht wenig zu abbruch unnd nachthail irer taglichen nahrung gehandlet worden. Unnd dieweil sie aber ein zeit her von des Türckhen gewälltigen einzugs unnd annderer ursachen willen mit brunst, täglichen beschwärlichen unnd unerschwinglichen ausgaben gar in verderben kommen unnd sunnderlich ihr spital dardurch in abfall unnd in ain ganz unstifftlich wesen gewachsen, haben sie unns undertheniglich ersuecht unnd gebetten, nachdem sie achten, daß angezaigt closter bey gegenwürtigen leuffen nicht wol mehr der notturfft nach mit ordens personen besezet werden müg‚ inen solch closter sambt deßelben einkhommen mit ainem ordenlichen inventari umb zukhünfftiger aufrichtiger raitung zu underhalltung des armen spitals, sunderlich dieweil daselbst zu Baden vasst viel arme kranckhe, haußarmen unnd verdorben leuth vorhanden und täglichs dahin kommen, alls ad pios usus verfolgen zu laßen, mit erzehlung unnd ausführung, daß solches ain gottgefellig, guet unnd nottürfftig werckh sey, sambt dem underthenigen erbieten, daß sie nicht weniger den gestifften unnd geordneten gottsdienst auch verrichten wollen, mit mehrerm innhallt etc. Nun haben wir bey unns erwogen unnd bedacht, so fer die ersezung ermeltes closters der notturfft nach in kurz nicht beschehen möcht unnd sollch einkhommen deßelben nindert anderst wohin, dan wie gemelter von Baden supplicieren vermelta‚ gewendt wurde, daß solches einkhommen je unnsers erachtens nicht beßer, nuzlicher unnd gottgefelliger dan zu erhaltung der armen, dürfftigen personen, wie dan ain sonndere gelegenheit diß orths zue Baden ist, daß viel armer krancker personen dahin kommen, angelegt werden müg, wie wir dan an closters personen dieses ordens selbst allenthalben viel mangls unnd abgangs spüren; haben aber außerhalb dein alls provincial ermelltes ordens wißen in solch ir, der von Baden, petition unnsern consens unnd willen nicht geben wollen, sunnder dir dannoch unnsern genaigten willen zu solchem gottgefelligen werckh unnd daß solch unser bewilligung aus ehehaffter unnd notwendiger ursach beschäch anzaigen wollen. Unnd ist darauf unnser bevelch, daß du unns lautern unnd fürderlichen bericht thuest, ob jezo nach gelegenheit der leuf das ehegemellt closter zu Baden mit so viel personen, darauf dan solliche stifftung unnd fundation beschehen, in kurz ersezt werden mög oder nit. Dan wo sollches nicht beschehen möcht, so wollen wir dir nicht verhallten, daß wir aus obermelten ursachen solch des closters ainkhommen zu sollchem göttlichen werckh alls zu dem spital unnd underhaltung armer, dürfftiger leuth erfolgen zu laßen, wie vorstehet, nicht ungenaigt sein, wie wir dan nicht anderst erachten mögen, dan daß solch einkhommen nicht beßer unnd göttlicher, sonderlich mit der condition, daß nicht weniger die stifft verricht unnd vom einkhommen guete aufrichtige raitung geschehe unnd gehallten werde, angelegt werden müg. Wollen also deines forderlichen berichts darüber gewertig sein, unns nach gelegenheit deßelben auf der von Baden verner anhallten weiter zu entschließen wißen. Unnd es beschicht daran unnser gefelliger will unnd mainung. Geben in unnser statt Wien, den zehenden tag ...b, anno im xxxvii, unnserer reich des Römischen im siebenden unnd der andern im ailfften.
Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 291-293.
Secondary Literature:
- Lit.: Anzinger, Augustiner-Eremiten S. 42.
Comment
Da hier auf den Tod des Priors Bezug genommen wird (vgl. hier Nr. 109), kann das Schreiben frühestens am 10. August entstanden sein.Language:
Notes:
1 Nach dem Inhalt des Schreibens ist Petrus Stigler von Schönthal, Provinzial von 1534-1539 (Kunzelmann, GeschichteVI, 25), gemeint; vgl. auch hier Nr. 118.
2 Hier Nr. 110.
avermag A, B.
b Statt des Monatsnamens steht in beiden Abschriften ein durch drei Punkte gekennzeichnetes spatium.
Places
- Baden (GB BN)
- Baden, Augustiner-Eremitenkloster
- Wien (GB W)
Persons
- Ferdinand i., röm-dt. König (1531-64)
- Petrus Stigler von Schönthal (?), Provinzial des Augustiner-Eremitenordens (1534-39)
Baden, Stadtarchiv, Urkunden (1285-1545) 1537 VIII 10 - VII, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StaABdW/Urkunden/1537_VIII_10-VII/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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