Charter: Urkunden (1285-1545) 1544
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(1544)
Das Augustinerkloster Baden betreffende Auszüge aus einem Visitationsbericht.Source Regest: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 312, Nr. 127.
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Baden OESA
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Abschriften: Prot. A (1607) S. 832; Prot. B (1647) S. 487; StA B, Augustiner-Akten fasc. 7/Stück 1, Abschnitt i (17 .Jh.). Auszug: Wien, HKA, Nö. Herrschaftsakten B 1/H, f. 29 (Closter augustiner zu Paden einkhumen und ausgeben).
Freyheiten deß augustiner closters zu Baaden. Die königliche mayestät vogtherr. Auf veranlassung hochgedachter königlicher mayestät credenzbrieff hat unnß bruder Quirinus, dieser zeit prior, zu verstehen geben, wie deß gotteshauß erster stüffter sey herr Leopoldt (sic!) von Kreußpach ... ||
(folgt ein Urkundenverzeichnis2: hier Nr. 1, 38, 15, 41, 4, 35, 7, 8, 105, 27, 69, 70, 74, 16) ||
Ordens persohnen. Nach anzaigen deß priors soll dießes closter auf kain gewiße anzahl der conventbrüder gestifft sein. Vor dem verschinen 29. Jahr sollen 6 oder 7 conventbrüdera, die in unterhaltung am maisten von den eleemosina, auch hilf und darstreckung fromer leuthe zu Baaden unnd auf dem landt gehabt; dieser zeit zaigt prior an, sey er sambt 2 conventbrüder und ainem layen priester, und ist noch aines priesters gewarttent. Dieweil die eleemosina und gaaben fromer leuth nit mer geraicht werden, muß sich prior mit seinen brüdern von ihrem selbst baw der acker und weingartten außhalten und haimbbringen.||
Gottesdienst. Der gottsdienst soll taglichen mit zwey gelesenen messen, auch am feyertag mit ambt und vesper, deßgleichen zu den gewöhnlichen tägen mit der gesungen metten verricht werden, deß auß mangel der persohnen nach anzaigung des priors nit beschicht.||
Wandlb. Nachdem wir den prior nur allein in dem closter und nit die anzahl der geistlichen persohnen, so er anzaigt, befundten, ist er mehr der weltlichen dann der geistlichen administration obliegend, und wover sein wandl etwaß besser, wer sein nit unnothwendig.||
Volgt des closters einkhommen. Dienstc von Überländen 8 f. 2 ß 27 d. Verer dienst von neuen holden zu und umb Paden 2 f. 2 ß 16 d. Mehr dienst von 8 holden zu Lehestorffd, Pidermanstorff und Anger 1 f. 29 d. Weiter dienst von holden und überlenden zu und umb Baaden 9 f. 6 ß 17 de. Dienst von 6 holden zu Lantzenkirchenf und Hochenwulckerstorff 3 f. 18 d. Außer welchen holden vor 8 jahren oder länger durch herrn Ehrnreichg von Khunigsprunnh ohn alle ursachen 2 holden zu Hochenwulckherstorff, 1 f. 6 d gediennt, dem closter entzogen worden. Zünß von den baadleuthen ungefährlich 16 f. Daß closter hat 28 joch ackeri in alle feldt, darunter werden über jahr nit mer dan 16 mit traidt anbaut und ertragen zu mittern jaren in die 12 mut getraidt baiderlayj, die andern ligen öedt. Sieben weingartten gelegen umb Baaden, der 202 tagwerch, tragen zu mitern jahren 106 emer wein. Wismath 62 tagwerchk.||
Das gotteshauß hat zwey kleine hölzl, werden zu haußnothdurff gebraucht. Volgt die außgabl. Dem prister3 daß jahr zu besoldung 20 f. Der köchin jahrlichen 6 f. Zweyen viechdiernnenm 9 f. Dem pauknecht 10 f. 4 ß. Seinem unterknecht 8 f. Dem schmidt jährlichen umb arbeith ungefehr 15 f. Auf denn wagner 4 f. Mehr dem sailler 3 f. Noch dem rimer 3 f. Auf daß weingartbaw vom tagwerk 4 ß, 101 f.n. Weiter auf daß überbaw 15 f. Mehr auf daß leßen, pindten, pressen und anders 15 f. Auf daß traydtschneiden 6 f. 3 ß. Auf daß made und hew aufzufahren 10 f. Dem holtzhacker 8 f. Ainem viechhalter 2 f. Umb fleisch, fisch und andere speiß 60 f. dem convent und gesindt speißwein 66 emer. Traydt zum brodtpachen 3 muth. Habern auf die roß und zureuthende persohnen 5 muth. Habern zum ansähen 1 muth. In die steur einer ersamben gemainen landtschaft ain jahr dem andern zu hilff 15 f. Dem prior umb klaidung und andere notturff 24 f. Dem closter ist gleichwoll neben einnehmung aines höchern zinßes, dan prior einstelt, in schlechten paw, deßgleichen die kirchen.||
Waß daß gotteshauß schuldigo. Hannßen Paurn, burger zu Wienn, bleibt der herr prior noch sider deß verschinen 38. jahr von wegen aines roß zu thun 15 f. Mehr deß verschinen 40. Jahr ist der prior Wolffgangen Ecker4 zu Baaden gelihen geldt, daß er zu notturffen deß closters angewendt, schuldig 12 f. Eodem anno Wilbolden Wäglq, burgern zu Baaden, bleibt der prior schuldig 7 f. So bleibt auch der herr prior dis xliiii. jahrs in die steuer ainer gemainen landtschafft zu thun 30 f.||
Beschwärung. Der prior zaigt an, daß die burger zu Baaden jährlichen von unnser Frawen Baad daselbst zu grundtdienst dem closter inhalt kayser Maximiliani gaabbriff5 7 f. raichen sollen, welches geldt ein zeit lang her nicht geraicht wirdet.
(folgt ein Urkundenverzeichnis2: hier Nr. 1, 38, 15, 41, 4, 35, 7, 8, 105, 27, 69, 70, 74, 16) ||
Ordens persohnen. Nach anzaigen deß priors soll dießes closter auf kain gewiße anzahl der conventbrüder gestifft sein. Vor dem verschinen 29. Jahr sollen 6 oder 7 conventbrüdera, die in unterhaltung am maisten von den eleemosina, auch hilf und darstreckung fromer leuthe zu Baaden unnd auf dem landt gehabt; dieser zeit zaigt prior an, sey er sambt 2 conventbrüder und ainem layen priester, und ist noch aines priesters gewarttent. Dieweil die eleemosina und gaaben fromer leuth nit mer geraicht werden, muß sich prior mit seinen brüdern von ihrem selbst baw der acker und weingartten außhalten und haimbbringen.||
Gottesdienst. Der gottsdienst soll taglichen mit zwey gelesenen messen, auch am feyertag mit ambt und vesper, deßgleichen zu den gewöhnlichen tägen mit der gesungen metten verricht werden, deß auß mangel der persohnen nach anzaigung des priors nit beschicht.||
Wandlb. Nachdem wir den prior nur allein in dem closter und nit die anzahl der geistlichen persohnen, so er anzaigt, befundten, ist er mehr der weltlichen dann der geistlichen administration obliegend, und wover sein wandl etwaß besser, wer sein nit unnothwendig.||
Volgt des closters einkhommen. Dienstc von Überländen 8 f. 2 ß 27 d. Verer dienst von neuen holden zu und umb Paden 2 f. 2 ß 16 d. Mehr dienst von 8 holden zu Lehestorffd, Pidermanstorff und Anger 1 f. 29 d. Weiter dienst von holden und überlenden zu und umb Baaden 9 f. 6 ß 17 de. Dienst von 6 holden zu Lantzenkirchenf und Hochenwulckerstorff 3 f. 18 d. Außer welchen holden vor 8 jahren oder länger durch herrn Ehrnreichg von Khunigsprunnh ohn alle ursachen 2 holden zu Hochenwulckherstorff, 1 f. 6 d gediennt, dem closter entzogen worden. Zünß von den baadleuthen ungefährlich 16 f. Daß closter hat 28 joch ackeri in alle feldt, darunter werden über jahr nit mer dan 16 mit traidt anbaut und ertragen zu mittern jaren in die 12 mut getraidt baiderlayj, die andern ligen öedt. Sieben weingartten gelegen umb Baaden, der 202 tagwerch, tragen zu mitern jahren 106 emer wein. Wismath 62 tagwerchk.||
Das gotteshauß hat zwey kleine hölzl, werden zu haußnothdurff gebraucht. Volgt die außgabl. Dem prister3 daß jahr zu besoldung 20 f. Der köchin jahrlichen 6 f. Zweyen viechdiernnenm 9 f. Dem pauknecht 10 f. 4 ß. Seinem unterknecht 8 f. Dem schmidt jährlichen umb arbeith ungefehr 15 f. Auf denn wagner 4 f. Mehr dem sailler 3 f. Noch dem rimer 3 f. Auf daß weingartbaw vom tagwerk 4 ß, 101 f.n. Weiter auf daß überbaw 15 f. Mehr auf daß leßen, pindten, pressen und anders 15 f. Auf daß traydtschneiden 6 f. 3 ß. Auf daß made und hew aufzufahren 10 f. Dem holtzhacker 8 f. Ainem viechhalter 2 f. Umb fleisch, fisch und andere speiß 60 f. dem convent und gesindt speißwein 66 emer. Traydt zum brodtpachen 3 muth. Habern auf die roß und zureuthende persohnen 5 muth. Habern zum ansähen 1 muth. In die steur einer ersamben gemainen landtschaft ain jahr dem andern zu hilff 15 f. Dem prior umb klaidung und andere notturff 24 f. Dem closter ist gleichwoll neben einnehmung aines höchern zinßes, dan prior einstelt, in schlechten paw, deßgleichen die kirchen.||
Waß daß gotteshauß schuldigo. Hannßen Paurn, burger zu Wienn, bleibt der herr prior noch sider deß verschinen 38. jahr von wegen aines roß zu thun 15 f. Mehr deß verschinen 40. Jahr ist der prior Wolffgangen Ecker4 zu Baaden gelihen geldt, daß er zu notturffen deß closters angewendt, schuldig 12 f. Eodem anno Wilbolden Wäglq, burgern zu Baaden, bleibt der prior schuldig 7 f. So bleibt auch der herr prior dis xliiii. jahrs in die steuer ainer gemainen landtschafft zu thun 30 f.||
Beschwärung. Der prior zaigt an, daß die burger zu Baaden jährlichen von unnser Frawen Baad daselbst zu grundtdienst dem closter inhalt kayser Maximiliani gaabbriff5 7 f. raichen sollen, welches geldt ein zeit lang her nicht geraicht wirdet.
Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 313-316.
Editions:
- Druck (Auszug): Anzinger, Augustiner-Eremiten S. 124 (nach StA B, Augustiner-Akten).
Secondary Literature:
- Lit.: Kirchliche Topographie, V.U.W.W. Bd. 4, Wien 1825, bes. S. 80.
Language:
Notes:
1 Prot. A und B merken an, daß ihr Text auf einen amtlich beglaubigten Auszug zurückgeht: Dieser extract ist in deme bey des N.O. closster raths registratur verhandten visitationsbuech von wort zu wort gleichlautendt zu finden. Urkhundt deßen mein handtschrifft und pettschafft. Actum Wien, den 6. November 1609. Locus Sigilli. F. H. Wassermann, Rom. Kh. Mtt. N. Ö. Reg. Secretarius. Dieser Beglaubigungsvermerk fehlt zwar in der Abschrift Augustiner-Akten 7/1, dafür enthält diese einige für die Augustiner wenig schmeichelhafte Passagen, die in den Protokollen weggelassen sind. In der Edition folge ich dem ausführlicheren Text.
2 Die ungeheuerliche Fehlerhaftigkeit dieser Kurzregesten hat zu einer ganzen Anzahl schwer auszumerzender Fehler in der Geschichtsschreibung Badens geführt, vgl. hier Urk. 1, 8, 27, 35, 38.
3 Hielt der vereinsamte Prior einen Messeleser oder kassierte er die 20 fl selbst?
4 Wolfgang Ecker, Bürger und Fleischhacker zu Baden, erstmals erwähnt 1542, gemeinsam mit seiner Frau Ursula (Dienstbuch Rauhenstein 1531, f. 297), die ihn 1543 auf ihr Haus (heute Frauengasse 10) mitanschreiben ließ (Gewährbuch A, f. 33v) ; seit 1556 als Ratsbürger bezeichnet (Hermann WALTER, Badner Grundbuch 1453, in: Badener Zeitung 1932, Nr. 9); heiratete spätestens 1569 in zweiter Ehe Margarethe, Witwe des Stadtrichters Bernhard Frank (NÖLA, BG Baden 52/1, Grundbuch Rauhenstein 1531, f. 299v; BG Baden 17/8, Gewährbuch A des Herzogbades, f. 104v) ; gestorben zwischen 1570 Nov. 3 und 1574 Juni 17 (NÖLA, BG Baden, Gewährbuch A des Herzogbades, f. 104v und 258v).
5 Im Klosterarchiv nicht erhalten.
a Hier fehlt ein Satzteil, etwa im Sinn von: hier gewesen sein.
b Dieser Abschnitt fehlt in A und B.
c Mit dieser Zeile setzt der Auszug des HKA ein.
d Alle Abschriften haben Leoberstorff. Es kann aber nur Leesdorf gemeint sein, da die Augustiner in Leobersdorf nie Besitzungen hatten, während anderseits Leesdorf fehlt. Ich habe die in alten Grundbüchern häufige Schreibung Lehestorff gewählt, weil sie am ehesten zu diesem Abschreibfehler Anlaß geben konnte.
e Diesen Posten führt die Abschrift Augustiner-Akten 7/1 versehentlich zwei Mal.
fLangenkürchen alle Abschriften außer der des HKA.
gFernreich Augustiner-Akten 7/1.
hKönigsberg alle Abschriften außer der des HKA.
i Augustiner-Akten 7/1 hat einen Randvermerk von erster Hand: anitzo 30 Joch.
jund ertragen .. . baiderlay om. alle Abschriften außer der des HKA.
k Augustiner-Akten 7/1 hat einen Randvermerk von erster Hand: jetzo 80 Tagwerch: Schrott 32 Tagw.Minkhendorff 12 Tagw. Trumawer 32 Tagw. am (alle Abschriften: ab) Auspiz bei dem Teicht 4 Tagw. =80.
l Dieser Abschnitt fehlt in den Protokollen A und B.
mkirchdinnern alle Abschriften außer der des HKA.
naufpauung der obvermellten weingarten 101 tl d HKA.
o Dieser Abschnitt fehlt in den Protokollen A und B.
pEcken alle Abschriften außer der des HKA.
qNagl alle Abschriften außer der des HKA.
Places
- Baden (GB BN)
- Baden, Augustiner-Eremitenkloster
- Biedermannsdorf (GB MD)
- Chreusbach (?)
- Frauenbad zu Baden (Gde. BN, GB BN)
- Hochwolkersdorf (GB WN)
- Lanzenkirchen (GB WN)
- Leesdorf (GB BN)
- Wien (GB W)
Persons
- Enrnreich von Königsberg
- Hans Paur, Bürger zu Wien
- Leutold von Chreusbach
- Maximilian I., röm.-dt. Kaiser (1508-19)
- Quirinus Riedmayr, Prior des Augustiner-Eremitenklosters zu Baden (1538-45)
- Willbold Waigl, Bürger zu Baden
- Wolfgang Ecker, Bürger und Fleischhacker zu Baden
Baden, Stadtarchiv, Urkunden (1285-1545) 1544, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StaABdW/Urkunden/1544/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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