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Charter: Urkunden (1285-1545) 1544 XII 17
Signature: 1544 XII 17
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17. Dezember 1544
Bericht der von Innozenz, Pfarrer von Baden, und Gerwig Auer von Herrnkirchen geleiteten (genannten) Kommission über das Augustinerkloster.
Source Regest: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 326, Nr. 135.
 

orig.
Current repository
Wien HKA Nö. Herrschaftsakten B 1/H f. 22 (http://www.oesta.gv.at)

  • notes extra sigillum
    • Gezeichnet: Innocentius, pfarrer zu Paden, manu propria; Gerber (sic!) Auer.
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Den sibencehenntn tag Decembris ditz vierunndviertzigistn jars ist durch uns verorndt comissari Ingnocencius, diser zeit pharrer zw Paden, conventbrueder und prior zu Melckh, unnd Gerweckh Auer von Herrnkhirchen inhalt unnd nach vermug der khunigelichen comission1 das augustinercloster zu Paden in beysein des erwierdigen unnd geistlichen, auch edln unnd vesstn herrn Ludtwig Schaur, pharrer zw Tribiswinckl2, Egidi Khuttenfelder zu Lestorf3 und Benedickh Uetz Ornwerger, Khienwergerischen phleger zu Katingprun4, mit allem wesen, wie unnd wasmassen diser zeit Quirinus Riedtmair prior daselbs ain zeit heer mit des gotshauß guldtn unnd einkhomen, auch mit der wiertschafft, gehaust hat, beschrieben und erforst wie volgt. Erstlich, wie wier in das closter khomen, haben wier dem herrn prior die khunigelich comission zu verlesen geben, die er mit aller gepuer vernomben unnd unns zu antwuert geben, warumben im wissen sey, das deß closter abfall und manngl ist, well er unns gern und willig endeckhen und anzaigen, er pit aber die khu. mt. unnsern allergnedigisten herrn auf das unnderthanigist, ier mt. welle genedigiste einsehung thain, damit es nit gar in verödung khomb, dann ers weitter nit erhalten mag, wann er alles das einpiest, des er hinzuepracht, unnd ob im derhalben nit ergezlichait beschehen sol, ist es in seinem vermugen nimer, wie er dann khuertzlich an die khu. mt. unnderthänigist supliciert, im gnedigist zu vergönnen, des gotshauß einkhomen und guldt zu Lantzennkhirhen gelegen zu verkhauffen5. Nachmals hat unns der herr prior ain ungerischen brueder, der von dem Turckhen verdriben, aines anndern ordenns fuergestelt, der nit teutsch khan, den wier gefragt, wie lanng er bey dem herrn prior im closter sey. Darauf er geanntwuert, ungeverlich bey sechs monnaten. Er hab auch dem prior ain jar lanng bey im zu bleiben zuegesagt unnd gibt im das jar zechen phundt d unnd hat daran vom prior ain phundt d emphanngen. Wie wier aber an anndern ortten uns erkhonndigt, so sey der unngerisch munich nit bleiblich und alle tag wegfertig. Volgundt hat unns der herr prior in die kirchen unnd sacristey gefuert, haben wier guette unnd pöse ornadt, dergleichen carkhappen und lefittenrockh ungeverlich in die zechen stuckh gefunnden. Er der herr prior zaigt an, es sey khains darfonkhomen, allain hab er geen Marein Zell ain weiß tamaskhes mösgewanndt dem herrn prelatten umb vierhundert schindtl geben. Auch hab er ain karkhappen unnd zwenn lefittenrockh geen Marein Zell geliehen, unnd zu der pharrkhirchen geen Paden ain karkappen und ain fan unnd ain hultzeß zerprochens grab geliehen. Es ist auch nuer ain silbrener kelch und nit mer verhannden. Den ain kelch hat der herr prior mit sambt ainem silbren parem dem Sixten Zeiwinger von Kompulskhirchen6 per sechtzehen phundt phening versetzt. Die silbren mastranntzen hat der prior nach Corporis Cristi ditz jars dem herrn doctor Egidi Neupeckh umb sibenundzwaintzig phundt d versezt. Dem Bertlmee Gregor, bürger zu Paden, ist durch den herrn prior ungeverlich vor ainem jar ain silbrener pecher umb vier phundt sechs schilling phening versetzt worden. Hannsen Drosenndorfer, burger zu Paden, ist ungeverlich vor vier jaren ain silbrener peher durch den prior versetzt worden per vier phundt vier schiling d. Die anndern zwen silbren pecher, die dem herrn prior inhalt des inventari eingeanntwuert worden sindt, hat er den ain dem herrn prior zu Wienn unnd den anndern dem prior zu Fuerstenfeldt zuegestelt und geschenckht. Weitter hat unns der herr prior in mairhof, kie- unnd roßstall, auch in die kästen unnd keller gefuert. Im kiestall haben wier gefunden funf znichtig unnd mager khue, zwo kalm, vier mestschweindl unnd vier norfädel, auch drey gaiß, im roßstall vier schlechte znichtige unnd ganntz verdorbne wagenroß, die nit wert sindt, das man inen das hey gibt; im casten gar khain schwers trait, weder waitz, halwaitz noch korn. Der herr prior zaigt an, er mueß alles khauffen. Habern ist auf dem casten ungeverlich zwaintzig metzen, gersten funf metzen, arbaiß drey metzen; im keller ain vaß wein, das helt dreuundzwaintzig emer, in dreyen anlegeln ungeverlich zwelf emer wein. Der herr prior hat unns auch der trescher rawisch fuergetragen, was er ditz jar allennthalben gefechssenndt hat. Erstlich halwaitz funfundfunftzig metzen, habern vierunndviertzig metzen, vesen dreyunnddreissig metzen, winttergersten ainlif metzen, sumergersten siben metzen, tinckhl ainhundertdreu metzen, acht metzen arweiß, viertzehen metzen linß. Vorbenents alles ist nichts mer verhannden, sonnder alles verthan. Der herr prior hat diser zeit khain gedingten khnecht, allain ain daglönner, ain kochin und ain diern. Der herr prior zaigt an, wie er seine weingartten, die er diser zeit im prauch hat, des merer thaill zwier gehaut, auch dreymall und zum thaill ainmall in sechs jaren; hab er gar nichts darein gruebt. Wier haben auch nachmals des herrn prior holden unnd weinzierl in gegenwuert sein fuer unns erfordert unnd ain yeden in sonnderhait gefragt.||
(Aufzählung von 11 Weingärten, die meist ein bis zwei Mal gehaut, aber nie gegruebt wurden: weitere 13 sind öd, als Leibgedinge vergeben oder verkauft).||
Die ackher paut der prior selbst, allain hat er dem Leopoldt Puchler7 ain ackher, dergleichen dem Bernhartten Frannckhen und dem Georg Schiesl auch ainem yeden ain verlassen. Der herr prior zaigt an, er hab das jar über winnter schwers trait ungeverlich uber zwelf joch nit anpaut. Der herr prior hat der Wolfganng Eckherin zu lesen geben unnd erblich verkhaufft ain purckhrecht umb vierundsechtzig phundt phening mit vorwissen und willen des herrn profinciall. Im neununddreissigisten jar hat der prior mit wissen unnd willen des herrn profinziall Hannsen Drosendorffer, burger zu Paden, zwaintzig schilling phening järlichs zinß abzulösen geben und erblich verkhaufft auf ainem hauß daßt zu Paden per fünfundsibentzig phundt d8. Im Krottentall hat der herr prior das verganngen jar kalchprennen lassen, biß auf die stundt unngeverlich zehen kalchöfen9. Wievil unnd was der herr prior diser zeit allennthalben zu thain schuldig ist. Erstlich Hannsen Weisennwurger zu Wienn schuldig zwelf phundt d; Wolfganngen Eckher, burger zu Paden, zwelf phundt phening; Hannsen Schneider, burger zu Paden, auch zwelf phundt d; dem Wildwoldt Waigl, burger zu Paden, siben phundt d; Balthasar Krepsser, burger daselbst zu Paden zway phundt phening; dem Georg Hintterleuttner ain phundt d; dem Fabian Unngerpeckhen10 siben phundt phening. Sost (?) aintzige schuldt zu halben gulden funftzechen kreutzern weniger oder mer ungeverlich zechen oder zwelf phundt phening etc. Actum ut supra.
Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 327-330.

Original dating clausesibencehenntn tag Decembris

Comment

Geleitschreiben zu diesem Bericht hier Nr. 134.


LanguageDeutsch

Notes
1 Hier Nr. 132.
2 Angehöriger einer im 16. Jh. in und um Baden reich begüterten Familie (vgl. alle Grundbücher der Zeit und sein Testament wie unten). 1533 als kirchgesell zu Paden erstmals genannt (Gewährbuch A des Herzogbades, f. 145v), 1534 "Prediger zu Baden" (Grundbuch der Burg Baden 1534, f. 27v). Im Visitationsbericht des Jahres 1544 erscheint er als Benefiziat der Badener St. Ulrichsbruderschaft, der im Benefiziatshaus wohnte und wöchentlich drei Messen zu verrichten hatte, sowie gleichzeitig Pfarrer von Tribuswinkel (Rollett, Chronik XII, S. 85; vgl. Bidzowsky, Regesten 203). Nach dem Wortlaut seines Testaments von 1550 April 1 (Orig. DAW, fasc. Baden, N. 5) hatte er das Benefizium vor 1529 übernommen; Verlassenschaftsabhandlung 1551 April 4 (Ressel, Pfarre St. Stephan S. 8).
3 Die einflußreiche und auf protestantischer Seite stark engagierte Familie der Küttenfelder ist in Baden und Umgebung von 1517 bis 1585 nachzuweisen, von 1531-1571 als Besitzer von Schloß und Herrschaft Leesdorf; der hier erwähnte Ägidius hatte lt. Visitationsbericht des Jahres 1555 die Kaplansstelle von Leesdorf mit allem Zubehör eingezogen (Rollett, Chronik IX, S. 97; Reinöhl, Leesdorf S. 40).
4 Die Kienburger waren von 1484 bis 1637 Inhaber von Schloß und Herrschaft Kottingbrunn (Kurt JANETSCHEK, Kottingbrunn im Wandel der Zeit, Mödling 1974, S. 38).
5 Hier Nr. 130.
6 Gumpoldskirchen, GB Mödling.
7 Meist Püchler geschrieben; als Stadtrichter von Baden erwähnt 1553 und 1559 (Walter, Badner Grundbuch).
8 Vgl. hier Urk. 120.
9 Vgl. hier Nr. 146.
10 Meist Hungerböck geschrieben; nachdem er in der kaiserlichen Kapelle als Diskantist gedient hatte, wurden ihm 1533 jährlich 24 fl für ein dreijähriges Studium an der Universität Wien zuerkannt (Nö. Gedenkbuch 37/156, zitiert nach: Rainer von REINÖHL, Baden im 16. Jahrhundert, in: Deutscher Volksbote 49 (1916) Nr. 11). 1581 als verstorben gemeldet (Grundbuch Herzogbad B (1578) f. 28v, Eintragung von 1581 Feb. 11).
Places
  • Baden (GB BN)
  • Baden, Augustiner-Eremitenkloster
  • Fürstenfeld (GB Fürstenfeld)
  • Fürstenfeld, Augustiner-Eremitenkloster
  • Gumpoldskirchen (GB MD)
  • Kottingbrunn (GB BN)
  • Lanzenkirchen (GB WN)
  • Leesdorf (GB BN)
  • Mariazell (?)
  • Melk (GB ME)
  • Melk, Benediktinerstift
  • Tribuswinkel (GB BN)
  • Türke
  • Wien (GB W)
  • Wien, Augustiner-Eremitenkloster
Persons
  • Balthasar Krepsser, Bürger zu Baden
  • Bartholomäus Gregor, Bürger zu Baden
  • Benedikt Utz Ornberger, Pfleger der Kienburger zu Kottingbrunn
  • Bernhard Frannck (von Baden)
  • Egidius Küttenfelder, Kaplan zu Leesdorf
  • Egidius Neupeckh, Doctor
  • Fabian Hungerböck, Bürger zu Baden
  • Gattin von Wolfgang Ecker
  • Georg Hinterleuttner, Bürger zu Baden (?)
  • Georg Schiesl (von Baden)
  • Gerwig Auer von Herrenkirchen (gest. 1551), Aussteller
  • Hans Drosendorfer, Bürger zu Baden
  • Hans Schneider, Bürger zu Baden
  • Hans Weissenburger, Bürger zu Wien
  • Innozenz Wunsam, Konventbruder und Prior zu Melk, Parrer zu Baden (1544-46), Aussteller
  • Leopold Puchler (von Baden)
  • Ludwig Schaur, Pfarrer von Tribuswinkel
  • Quirinus Riedmayr, Prior des Augustiner-Eremitenkloster zu Baden (1538-45)
  • Sixtus Zeiwinger von Gumpoldskirchen
  • Wilpold Waigl, Bürger zu Baden
  • Wolfgang Eckher, Bürger zu Baden
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