Charter: Urkunden (1285-1545) 1545 II 15
Signature: 1545 II 15
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15. Februar 1545, Prag
König Ferdinand (I.) überläßt der Stadt Baden das verfallende Augustinerkloster für ihr Bürgerspital.Source Regest: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 334, Nr. 138.
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Baden OESA
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- notes extra sigillum:
- Ferdinand. I. Ioannes D., vice cannzler. Ad mandatum domini regis proprium, Wagner.$$Rückvermerk: Abschrifften der donation des clossters zu Paden, A.
Abschriften: Inseriert im Revers von 1545 Dez. 20, hier Nr. 147 (HKA Wien). -DAW, Aufgehobene Klöster/Augustiner Eremiten, Baden Nr. 5.
Wir Ferdinanndt, von Gottes gnaden Römischer khinig, zu allen zeitten merer des reichs, in Germanien, zu Hungern, Behaimb, Dolmatien, Croatien und Schlavonien khinig, infanndt in Hispanien, ertzherzog zu Osterreich, herzog zu Burgundi, Steyr, Carnten, Crain und Wirtenberg, grove zu Tyrol, bekhennen offentlich mit disem brieff und thuen khundt allermenigelich, das unns unsere getreuen lieben N. richter und rath unser statt Paden hievor zu mer mallen underthenigelich furbracht und zu erkhennen geben haben, welichermassen das closster augustiner ordens daselbs zu Paden nit mer als mit ainer ordensperson ersezt, der leblich gestifft gottsdiennst bei demselben nit verricht und das closster durch unwirdtlichkhait gar in abfall gedeige, vill grundt und guetter kheufflichen und in ander weeg davon verwendt und die übrigen gar in öden khumen sein, und nachdem bei disen schwerlichen zeiten und leuffen und grossen menngl der geistlichkhait sich nit zu versehen, das angezaigt closter diser zeit mit ordennsleutten ersezt und fürsehen werden mechte, unns diemuettigelichen angesuecht und gebeten, das wir innen angeregt closster sambt desselben einkhumben und zuegeherungen, so noch verhanden, zu irem burgerspitall und unnderhaltung der armen prehenhafftigen und düerfftigen leuthe genedigelich zuesten und erfolgen zu lassen genedigelich geruhten. Wann wir unns nun genedigelich zu erinnern haben, das wir hievor und noch im verschinen funffzehenhundert und vierzigsten jar durch unsern stathalter, cannzler, regennten und rathe unnsers regiments der Niderösterreichischen lannde dem profintiall berüerts augustinerordens aufgelegt und bevolhen1, angeregt closster in ainer bestimbten zeit der notturfft nach mit ordennspersonnen zu ersetzen unnd zu verfuegen, das der gestiffta löblich gotsdiennst ordenlich verricht werde, mit angehenngtem anzaigen, wo solicher ersetzung unnd fursehung nit beschehen solt, das wir nit umbgehn mechten, hierinnen genedige einsehung zu thuen und des clossters einkhumen dahin zu verwendenb, das der gestifft gotsdienst davon verricht und zu andern gotseligen miltnc werhen verwenndt werde, und wir dan jezo durch glaubwirdige erkhundigung, so wir in sachen thuen lassen, befinden, das angeregter ersetzung des clossters durch den profincial nicht allain nicht beschehen noch der gestifft gotsdienst, wie sich gebüert, verricht werde, sonnder auch das bei dem closster böse hausswürdtschaft gehalten, etlich kirchenornat und clainater, dergleichen vill anndere guetter von dem closster verkhaufft, versezt und in ander wegd ausserhalb unnsers alls lanndtsfursten vorwissen und bewilligung verwendt und die sachen dermassen gestalt, das wo nit zeitlich einsehung beschehen solt, das gebeu bei dem closster gar zu poden und nidergehn und die ubrige güetter von dem closster und stiffte in frembte henndt khumen mechten, demnach und dieweill sich diser zeit nicht zu versehen, das beruert closster mit ordensleutten mug ersezt werden, und damit dasselb an gebeu und einkhumben nit gar in abganng und verödung khume, so haben wir genedigelich angesehen, wargenomen und betracht, angeregte N. richter und rath zu Paden unnderthenig diemuettig bitt und derohalben mit wolbedachtem mueth, guetem rath und rechten wissen, innen angeregts closster augustiner ordenns sambt allen deßselben ein- und zuegehörungen, rechten und gerechtigkhaiten zu irem burgerspital volgen zu lassen, genedigelich bewilligt, thuen auch soliches alls regierenndter herr und ertzherzog zu Osterreich aus lanndtsfurstlicher macht hiemit wissentlich und in crafft dits briefs, also und mit solicher beschaidenhait, das ernenndte richter und rath unser stat Paden angeregt closter sambt desselben einkhumen, rechten und gerechtigkhaiten auf vorgehennde ordenliche inventierung und beschreibung aller daselben haab und güetter, davon uns auch einf glaubwirdig ordenlich inventarium zuegestellt werden soll, zu irem burgerspital einziehen, haben, nuzen und gebrauchen mugen und sollen von allermenigelich unverhindert. Doch sollen sy dagegen pflichtig und schuldig sein, irem selbs erbieten nach den gestifften gotsdiennst von demselben einkhumen ordenlich und mit vleiss verrichten zu lassen, das closster sovill muglich peulichen, sonnderlich aber die kirchen unabgeprochen und unverenndtert in wesentlichen guetemg pau‚ auch derselben clainatder und geziert unverschwenndt zu halten und den ubrigen thail solicher einkhumen nindert annders wohin als zu erhaltung der armen dierfftigen undh prechafftigen leuthe berüerts spitalls zu verwennden und von den gründten und anndern güettern ausserhalb unnsers vorwissen und bewilligen nichts zu verkhauffen oder in ander weeg zu veranndern, und wo sich uber khuerz oder lanng aus schickhung des Allmechtigen zuetragen wuerde, das wir oder der profincial augustiner ordenns angezaigt closster mit ordennspersonnen wider ersetzen wolten, alsdann sollen bemelte unnser richter und rath zu Paden one widerredt schuldig sein, dasselbig closster sambt seinen zuegehörigen guettern und einkhumen widerumben räumen und den Ordensleuten abzutretten, auch hiezwischen den jetzigen prior zu Paden, Quirinus Rotmair, bei dem closster oder spitall sein leben lanng alls ainen capplan bleiben und ime von angeregten einkhumen sein notturfftige unndterhaltung zuestehn und widerfaren lassen, das sy auch also zue thuen und zu volziehen laut ires derhalb ubergebnen reverssalbrieffs unnderthenigelich angenumen und zuegesagt haben on geverde. Mitt urkhundt dits briefs besigelt mit unnserem kinigelichen insigl, der geben ist auf unnserem kinigelichen schloss Prag den funffzehennden tag des monnats Februari nach Christi unnsers lieben herrn gebuert funfzehenhundert und im funffundvierzigisten, unnser reiche des Römischen im funffzehenden und der andern im neunzehendenk.
Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 335-337.
Original dating clause: den funffzehennden tag des monnats Februari
Editions:
- Regest: Bidzowsky, Regesten Nr. 5.
Secondary Literature:
- Lit.: Anzinger, Augustiner-Eremiten 44f.
Comment
Der Text folgt grundsätzlich dem wesentlich sorgfältiger abgeschriebenen Insert des HKA.Language:
Notes:
1 Hier Nr. 125.a geistlich DAW. b verordnen DAW.c mittln DAW.d weg om.HKA.e gestifft DAW. f ein om.DAW.g guetern DAW. h und om.HKA.i dann den DAW. j Rodmaer HKA.k dreyzehennden DAW; neunzehenden jarn HKA"
Places
- Baden (GB BN)
- Baden, Augustiner-Eremitenkloster
- Baden, Bürgerspital
- Prag (Praha, BÖH/CZ, GB Prag)
Persons
- Ferdinand I., röm.-dt. König (1531-64), Aussteller
- Johannes D., Vizekanzler
- Quirinus Riedmair, Prior des Augustiner-Eremitenklosters zu Baden (1538-45)
Baden, Stadtarchiv, Urkunden (1285-1545) 1545 II 15, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StaABdW/Urkunden/1545_II_15/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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