Allerdurchlewchtigister, grosmechtigister kunig, allergnedigister herr! Eur ku. mt. ist ungezweifelt gnedigist inngedennckh, welchermassen eur ku. mt. durch N. richter unnd rat zu Paden verschiner jar zu mermallen unnderthenigist angelanngt unnd gebeten worden ist, nachdem das closter augustiner ordens daselbst ain guete zeit nicht mer als mit ainer ordennßperson ersezt unnd angezaigt closter durch unwirtlichait gar in abfaal komen, vill grundt kewfflich und in annder weeg davon gewenndt unnd die übrigen gar in öeden komen sein, das demnach eur ku. mt. ernennten von Paden solch closter unnd desselben noch habennden einkomen zu ainem spital der armen durfftigen personen allergnedigist bewilligtt etc., darauf die sachen so weit komen, das eur ku. mt. nach gehaltner erkhundigung und vernembung unnser der regierung rat unnd guetbedunken unns durch e. mt. kunigelichen ratschlag noch im verschinen vierzigsten jar auferlegt haben, dem provinciall augustiner ordenns zu bevelchen, das er angezaigt closter in ainer bestimbten zeit mit bruedern erseze, wo er aber solches in ainem bestimbten termin nicht thät, so sey eur ku. mt. mainung, das ernennts closters einkomen zu dem spital zu Paden ervolgen soll, alles vermög eur ku. mt. gegebnen beschaids, den e. mt. wir hie mit A signiert zuesennden¹. In gehorsamer gnuegthueung angerurts e. mt. bevelchs haben wir gedachtem provinciall innhalt angezognen kunigelichen ratschlags noch im Januarii des virzigisten jars geschriben, auferlegt unnd bevolchen, das er berurt closter in dreyen monaten nach dato des bevelchs mit ordenßpersonen notturfftigelich erseze, mit dem anhanng, wie in solchem bevelch, des copi eur ku. mt. wir hie mit B bemerckht zueschicken², begriffen ist. Nun haben unns die gemelten von Paden auf solche gephlogne hanndlung unnd das durch den provinciall dem ausganngen bevelch in so lannger zeit her nicht gelebt worden, umb volziehung eur ku. mt. gegeben beschaids mit dem unnderthenigisten unnd auf das höchst angerueffen unnd gebeten, wie eur ku. mt. aus irer supplication bezaichenndt mit C unnd den dabey ligennden abschrifften mit gnaden zu vernemen haben³. Wir haben zu noch gründlicher erfarung nicht unnderlassen, comissari zu verordnen, die sich gelegennhait des closters unnd desselben haußhaltung, ob es auch vermog ausganngner bevelch notturfftigelich mit ordennßbruedern versehen ist oder nicht, aigenntlich erkundigen sollen, von denen ist unns bericht zuekomen, so eur ku. mt. wir hiebey mit D auch zuesennden⁴. Unnd dieweil dann daraus lautt abgenomen wirdet, das vilgemelt closter noch bißheer nicht mer als mit ainer beleiblichen ordennßperson ersezt unnd sich gar nicht zu verhoffen ist, das berurt closter bey gegenwurtiger thewrung der geistlichen personen kan noch mag mit ordennßbruedern der notturfft nach versehen werden, wie dann die berurten augustiner sonnst vil closter gar öedt steen lassen unnd ir closter hie zu Wienn nicht wol statlich versehen mogen, darzue angerurt closter zu Paden, wie nicht allain aus unnser verordenten comissari bericht, sonnder aus den comissari, so in der geistlichen visitierung in disem lannd verordennt gewesen, gethanen anzaigen hiebey mit E verstannden wirdet⁵, in abfaal unnd von der wirtschafft komen, dergleichen die weingärten vasst gar in öeden gedigen – dem allen nach ist unnser gehorsamist guetbeduncken, eur ku. mt. hette auf derselben vorbeschehen gnedigist bewilligung den ernennten von Paden das angerurt closter sambt desselben noch klain habennden einkomen zu ainem spital unnd merer unnderhaltung der armen durfftigen personen, die disen flecken des wildpads halben für annder besuechen, allergenedigist volgen lassen unnd verordnunng gethan, das inen solches mit dem eristen eingeanntwort werde, mit der maß und ordnung, wie in eur ku. mt. vorgegeben beschaidt mit A signiert begriffen ist, unnd solches in bedennckung, das die weingartarbait herzue nähennt, umb so vil mer mit gnaden befurdern. Wiewol wir vorhin von eur ku. mt. vermög obgemelts ratschlags lauttern beschaidt gehabt, das den supplicannten des closters einkomen im faal, wo es nicht ersezt ist, eingeben werden solle, so haben wir doch den hanndl zu merer sicherhait zuvor an eur ku. mt. gelanngen lassen wellen. Sonnst ist unns von eur ku. mt. ain supplication, hiebey mit F gemerckht, uberanntwort worden, die der prior zu Paden eur mt. furbracht hat⁶, darinnen er bewilligung begert, das er sechs unnderthanen dem closter zuegehörig verkauffen möge etc., mit bevelch, das wir darinn erkhundigung halten unnd eur ku. mt. darauf unnser rat unnd guetbeduncken geben sollen etc. Daruber haben wir den hie oben angezognen bericht von den herrn comissarien, so in der geistlichen visitierung verordennt gewesen, auf unnser ervörderunng emphanngen, daraus nichts annders, als wie obsteet, alle unwirtlichait bey dem closter unnd verödung desselben zuegehorigen grundten befunden wirdt. Solt nun des priors begern stat gethan werden unnd, als offt steur auf das closter gelegt, albeg gült und ligenndt grundt davon verkaufft werden, wie dann ausserhalb desselben bey diser gegenwurtigen unwirtschafft und abfaal des closters nicht umbganngen mocht werden, so khämen des closters grundt unnd gueter gar in frembdt henndt. Demnach konnden eur ku. mt. wir kains weegs raten, das eur ku. mt. in verkauffung der gemelten unnderthanen bewillig, sonnder lassen es bey obsteenndem unnserm ratlichen bedennken beleiben und thuen eur ku. mt. unns hiemit in aller underthenigkait bevelchen. Datum Wienn am dreizehennden tag Januarii anno etc. im funffundvierzigisten. Eur ku. mt. Unnderthenigist gehorsamist stathalter, cannzler, regennten und rete der Niderösterreichischen lannd.

Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 332-334.