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Charter: Zwettl, Stadtarchiv (1330-1987) 23
Signature: 23
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1448 Februar 4, Zwettl
Gregor Talhaimer, Dechant und Pfarrer von Zwettl, schließt mit dem Rat der Stadt Zwettl eine Übereinkunft über die Einrichtung der Stiftung des in die Stadt verlegten Spitals und der St. Martinskapelle unter Festlegung der Pflichten des Kaplans, der Güter und Einkünfte der Stiftung und der Entschädigung für die Pfarre. Aussteller: Gregor Talheimer, Dechant und Pfarrer von Zwettl  

Orig.
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Stadtarchiv Zwettl1/23

Mit drei an der Pressel anhangenden, zum Teil beschädigten Siegeln, grünes Wachs in ungefärbter SchaleMaterial: Pergament
Dimensions: 62x40 cm
  • notes extra sigillum
    • Styfftbrieff Spitall Sand Mertn.
      N° XXIII; N° 14.
Graphics: 
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Ich Gregorig Talhaimer, diezeitt dechanndt und pharrer zu Zwetel, bekenn fur mich und all mein nachkomen offenleich mit dem brief, als vor zeitten die erbern weisen rat und gemain zu Zwetel angesehen und furgenomen haben das zeergénklich leben hie auf erdreich und das dem menschen nichts núczer ist zu dem kunffttigen ewigen leben dann die gútten werich, die er in seinem leben hie tútt und vor seiner schidung von dann hinschikcht, und zu lob und ere dem almechttigen gott, allem himelischen her, iren iren [!] vorvorderen und allen gelaubigen selen ze hilff und ze trost von irem gútt ain stift aines spitals und ainer capellen sunderleich in den eren des heiligen herren Sand Mertten mit willen, gunst und erlauben zu den zeitten heren Wilhalm(en) von Frawnberig seligen, túmherren zu Passaw und ze Freysing, pharrer zu Zwetel, mit ettwevil rénntten, gultten und núczen furgenomen und getan haben vor der statt zu Zwetel, dasselb gotshaus aber von den unglaubhaffttigen veindten daselbs abgeprochen und nu durich die burger zu Zwetel in die statt Zwetel gelegt und aufgepawt und doch wisher zu gannczen enndt mit genúegsamer bekréffttigung nicht komen ist, wann aber die benantten burger irer vorvorderen fuestrit nachvoligund genaigt sein, den gotsdinst zú meren, mit mir ganncz uberain komen sein, mir und meiner kirichen auch ain erbere widerlegung getan haben, als hinnach geschriben steet, dadurich irer vorvordern stifft gancz zu ennd volbracht und verrekcht wurd, die dann zu kunffttigen ewigen zeitten furgankg gewinnen und ewichleich beleiben sol. Zum ersten ist geordent, gewidemet und gestifft, das die benant capellen in dem spital durich ain erbern briester ausgericht sol werden, der alletag ain fruemess darinn lesen sol feirtag und werichtag, ausgenomen den suntag sol er in der stat oder in unser Frawnkirchen in der stat mess sprechen. Es mag auch derselb caplan in der wochen wol ain veyrtag haben; wer aber, das er von eehafttér nott veyren múst oder súnst veyret und die mess nicht selber sprechen mocht oder nicht sprech, wie das kem, so sol er dieselb mess dann ausrichten ze sprechen mit ainem anndem laybriester, ausgenomen zu hochzeitlichen tegen, so dieselben dann hernach benannt und geschriben sind: am ostertag, an dem phingstag, Iohannis Baptiste, allerheiligentag, an dem weichnachttag, an dem ebenbeichtag, an der Heiligen Dreyer Kunig tag und an allen unser Frawen tegen, so man die feirt im iare, und als offt kirichweich und kirichtag der pharrkirchen kumpt im iar, so sol derselb caplan die mess sprechen zu denselben zeitten, als der pharrer sein mess dann lasset sprechen in unser Frawen kirichen in der stat Zwetel. Auch mag derselb caplan an Sand Mertteins tag und kirichweichtég derselben capellen im spital singen vesper und ambt, als das gotlich ist. Geschech aber, das derselb caplan mer teg veiret in der wochen und die mess versawmet, denn oben geschriben stet, als offt das geschicht, so sol derselb caplan vervallen sein ain phundt wachss zu dem liecht der capellen im spital ze geben. Sunder ist ze merkchen, das die benantten burger zu Zwetel ainen frumen redlichen wolgelewntten man, der ain laybriester ist, erwellen und erkiesen und den mir und mein nachkomen, wer zu zeitten pharrer zu Zwetel ist, furfuren und vleissichlich bitten sullen, das er denselben priester presentier und anntbúrt mit seinem brief ainem bischoff ze Passaw, wer der zu zeitten ist, den zu der obgenantten capellen und fruemess genédichlich ze bestétten nach gewonhaitt und saczung geistlicher rechtten, darinn wir voligen und nicht widerredt haben sullen, den also aufzunemen und ze presentieren; ausgenomen, ob derselb priester nicht wolgelewnt, das wissentlich wér, da sullen sich die vorgemeltten burger weisen lassen und uns ain anndern furbringen oder wir mitsambt im umb ain wolgelewntten briester sehen, der darczú bestett und geewigt werd, als vor geschriben stet. Es sind auch demselben caplan, dem spital und der capellen die nachgeschriben stukch, erib und gueter ausgezaigt und geaigent worden, davon er sein narung nehmen, der nuczen und niessen und dieselben erib, stukch und grunt pewleich und wesenleich haltten und die verraitten sol, als hernach geschriben stet mit namen.||
Do werden die guetter benennet: Item am ersten zway lehen gehorent zu dem spital mit aller irer zugehorung, die ain yeder spitalmaister selb pawen mag, und ligend in allen drein stattvelden zu Zwetel. Item von ettlichen ekcheren, gértten und wisen bei der stat dint man iérlich an Sand Iorigen tag vierczikg phening ain helbling. Item daselbs von drein gestifftten vleischtischen in der statt dient man ierlich zu vasnacht, wie man die verlassen mag, und darczú vier ploss vleischstokch, wie man die verlassen mag. Item von ainer halben vleischpannkch und leitt under den vleischtischen in des Wennczl Sneider hauss, da er yeczund inne ist, dint man iérlich an Sand Iorigen tag zwen und dreissikg phening. Item von dem vischzol bei der lauben von den stokch ain yeder vischer, wann er visch fail hat in der wochen, an welichen tag das ist, so ist er schuldig ze geben ain phening in das spital. Item der vleischdinst all sambstag, wann man vleisch fail hat, gehort in das spital. Item was pekchenwégen herfaren, da ist er von ainem yeden wagen schuldig ze geben ain phening in das spital von ain yeden prottwagen. Item von dem vorst an dem Hierssenslag geit man zu gleihen mittern iaren achzehen meczen magen und zwai phundt phening zu Sand Iorigen tag. Item zwai tail zehend gelegen zu Frannkchenrewt1 auf ettlichen lehen und hofstetten nach innhalttung des lehenbrieffs, wie man den verlassen mag. Item von Oberenwalttenrewtt 2, von zwain odrechtten ain phund phening, halbs zu Sand Iorigen tag und halbs zu Sand Michels tag, und zu osteren sechzikg air. Item von dem Wilhalmes3 ierlich zehen schilling sechs phening, halbs zú Sand Iorigen tag und halbs zu Sand Michels tag. Item von Lengenfeld von weingartten, hewseren, ekcheren und wisen zway phundt sechs schilling sechs phening ierleich zu Sand Michels tag. Item zu Lewss4 von zwain hewseren, ainen weingartten und den ger[t?]en drew phundt vier schilling sechs phening ain helbling ierlich zu der liechtmess. Item zu Mutelperig von ain weingartten, gelegen am kirichweg, und von ainer iochartt akcher, gelegen auf dem mayss, dint man ierlich funff emmer most zu Sand Michels tag, davon mues man speysen die pharrmenig in unser lieben Frawnkirichen in der statt oder auf dem perig der rechtten pharr am palmtag, am antlas tag und ostertag. Vermerkcht die weingartten, die zu dem spital gehorent, gelegen zu Lewss. Item am ersten ain weingartten, gelegen in der Newnpewnt, des sind drew virtail; ain weingartten, gelegen oben an dem Haslach, genantt der Hendel, des ist ain halbs ioch; ain weingartten, gelegen an dem Haslach hervor an der scheiben, und sind drew virtail; ain weingartten, gelegen an dem Kuestain, und ist ain halbs ioch; ain weingartten, gelegen an dem Steig hinder dem Munichhoff, und sind fúmff virtail; ain weingartten, gelegen an dem Keuertal. Und von den grúntten ist schuldig ierlich hinaus ze dien am ersten unseren aller genédigistn herren, dem romischen kunig etc., von dem spitalhoff iérlich an Sand Iorigen tag in das gruntpúch ze Zwetel vier schilling phening, und da die kirichen steet achtt phening, ist vormalen ain hawss gewesen; von den obgeschriben weingartten allen, gelegen zu Lewss, drey schilling ain und zwaniczikg phening gen Lewss an Sand Michels tag; von den zwain lehen dem Gannser sechs schilling phening an Sand Iorigen tag; von dem vorst an dem Hierssenslag dem kloster Zwetel zwen und dreissig phening. Gevellet dann uns und den benantten burgeren derselb briester nucz und gútt ze sein zu dem geschefft der capellen und spitals, dem mugen wir das baidtail wol emphelhen innzuhaben und dasselb geschéfft auszerichtten trewlich, davon er uns baidentailen, wenn und als offt wir in ervordern im iar, raittung tun sol an widerrédt. Wer aber, das derselb caplan uns und denselben burgern zu dem geschéfft der capellen und spital nicht fúgsam wer, so mugen wir bed yeczgenannt tail denselben caplan wol davon seczen, und sol das ainem erbern burger aus der statt Zwetel, der uns darczu geflichleich wirdet, von uns eingegeben und empholichen werden, das treulich auszerichtten, der uns beden obgenantten tailen dann auch raitung davon tun sol in massen, als vor geschriben steet. Es schullen auch als dann von des spitals rénntten und gultten ainem yeden caplan der benantten capellen und frueméss ierleich geraicht und gegeben werden zwaniczikg phund phening Wienner munss zú vier tégen im iar, all quotembér fumf phund phening, damit sol sich dann derselb caplan ausrichtten und daran ain volligs benuegen und mit dem geschefft nichts ze schaffen haben. Es sol auch derselb caplan sein behausung in dem spital allzeit haben. Darczu sol derselb caplan sich an der gotsgab allain genuegen lassen und dhain annder nicht haben noch dhain bestannd annder nicht haben noch dhainen bestand annder gotsgab nicht tún, sunder bey dem spital beleiben und da persondlich siczen; beschéch abér, das der selb caplan ain anndere gotsgab aufnemen wurdt, so sol er die benantten capellen und fruemes von stundan aufgeben und sol dann ain annder caplan mit der capellen furgesehen, presentiert und bestétt werden inmassen, als oben geschriben steet. Es sol auch ain yeder caplan mir und meinem nachkomen gehorsam und gewérttig sein in allen zymlichen und geistlichen sachen also, das er zu den obristen hochzeitten und unser Frawntegen und zu der Zwelffbotten tégen bei der pharrkirichen bei den ambtten und bei den vesperen steen und sol gen in der process mit annderen priesteren in seinem karrokch. Auch sol sich derselb capplan kainerlai pherrlichen recht underwinden haymleich noch offenleich, weder mit wortten noch mit werichen, und kainerlai schaden der pharrkirchen zuziechen an alles geverdt, und was im geophertt wirtt zu allen seinen messen oder haimleich gegeben wirdet mit mesfrumen oder wie das kem, das sol er alles trewlich dem pharrer, oder wem das angepúrdt, anttwurtten und raichen angeverd. Auch sol derselb caplan kain sammung in der capellen des spitals nicht tún noch machen, ausgenomen des kirichweichtags der capellen und spitals und an Sand Mertten tag, und was dann da gesammet wirt, es sein phening oder wachss, das sol gevallen und beleiben zu dem liecht der capellen des spitals. Auch sol man mir und meinen nachkomen von gehorsam und underténigung wegen, die die capellen des spitals und der capplan dasselbs pillich haben sullen, nach dem und wir unserem willen und gunst zu solicher stifft gegeben haben, zu ainer widerlegung und pessrung geben von des spitals und der cappellen nuczen iérleich drew phundt phening Wienner múnss zu Sand Iorigen tag an alles verziehen; darzu hat man uns ausgezaigt und gegeben ain praitten, gelegen auf dem perig zu Zwetel, so man von der statt hinauf zu der pharrkirichen get, fur ain phundt gelts, alles getreuleich und ungeverlich. Mit urkund des briefs besigelt mit meinem obgenantten Gregori Talhaimer anhangunden insigel, und durich merer sicherhait und gezeugnúss willen hab ich mit sunderm vleiss gepetten dem edelen Mathesen Wurmekger, dieczeitt gesessen zu Zwetel, und dem erbern und weysen Niclasen Prúgel, diezeitt statt und lanndrichtter daselbs, das sew ire insigel zu gezeugnúss der sachen auch an dem brieff g[e]hanngen haben, doch in baiden und allen iren eriben anschaden, under die benanntten insigel ich mich fur mich und all mein nachkomen pharrer zu Zwetel verpindt, alles das stétt zu halden, das oben an dem brieff geschriben stét, auch getreuleich und an alles gevérde. Geben zu Zwetel am suntag nach unser lieben Frawen tag purificationis nach Kristi gepurdt vierczehenhundertt iare und darnach in dem achtundvierczigisten iare.
Editions
  • Karl Uhlirz, Das Archiv der l.f. Stadt Zwettl (Zwettl 1895), S. 20; Alois Plesser, Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt, XIV. Band, S. 116, 132.


Notes
1 Frankenreith (GB Zwettl). HONB 2, S. 234.
2 Oberwaltenreith (GB Zwettl). HONB 7, S. 49.
3 Wilhalm (GB Krems). HONB 7, S. 126.
4 Langenlois (GB Krems).
Transkription und Regest: Dr. Angelika Kölbl, Dr. Herwig Weigl
Places
  • Frankenreith
    • Freising
      • Langenlois
        • Oberwaltenreith
          • Passau
            • Wilhalm (GB Krems)
              • Zwettl
                Persons
                • Frawnberig, Wilhalm von [Domherr zu Passau und Freising]
                  • Kaplan bei der St. Martinskapelle
                    • Talhaimer, Gregor [Dechant und Pfarrer von Zwettl]
                      Keywords
                      • General: 
                        • Bürgerspital
                        • St. Martinskapelle in Zwettl
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