Ich Jans von Goldekk, ich Lyenhart von dem Tůrn, ich Ulreich der Chalhochsperger und ich Seibott der Nůstorffer bechennen offenleich mit dem brief und tůn chůnd allen den, di in ansehent oder horent lesen, das wir nach fleizziger pett frawn Torothen, Chůnrad des Velber witib salligen, Jo^erigen des Polhaimer irs pru^eder, Wolfgangs des Polhaymer irs vettern und Ruegers des Starichenberger an ainem tayl und hern Ulreichs des Velber an dem andern tayl von seins průder chind wegen Chůnrats saeligen und auch von der vorgnanten vrawn Torothen heyrat gůt und widerlegung wegen, und sind di taiding nach ir paider fleizzigen pet und mit irem guetleichen willen geschehen. Des ersten hat her Ulreich der Velber di vorgnanten frawn Torothen von seins průder chind wegen gar und gaentzleich gericht und gewert irs heiratgu^ets und ir widerlegung, daz si hintz im noch hintz iren chinden nichtes mer ze sprechen sol haben fu^erpas. Auch haben wir getaydingt, daz her Ulreich der Velber der chind hab inne schol haben, als in deu ir vater saeliger lazzen hat, und sol das gelt davon gelten, daz in ir vater hat lazzen ze gelten und wann das vergollten wirt, so schol er in ir hab fu^erschiezzen oder anlegen nach sein trewn, so er pest mag. Auch haben wir taydingt, das di frawe ireu chind sol innehaben und behalten mit allen sachen fu^emf iar, und sol ir her Ulreich der Velber all jar geben von der chind hab ze sant Michelstag zehen pfunt Wienner pfenning von deswegen, das si di ehind sol innehaben und sol di besorigen. Auch haben wir taidingt di vergangen nu^etz von dem vergangen jare, wie oder swa si di ingenomen hat oder swa di noch ligent. Diselben nu^etz schullen der frawn beleiben und haben auch taydingt, ob di vrawe nicht mer berayter phenning hiet ingenomen, denn di raytung pracht hat, di hundert pfunt und ains und sibentzig pfunt Wienner phennig und sechtzig Wienner, di si und her Ulreich mit einander tan habent, was sich des her Ulreich der Velber erfure in ainem jar, da sol den chinden noch abgen an dem gelt gein der frawn. Auch haben wir mer getaydingt, das alleu varenteu hab der frawn beleiben sol an alayn di stůten di schullen der chind sein, besůnder der vrawn schullen zwen voln sein, di benant sint. Auch sprechen wir, was zů der vest ze Chapprůnn gehört, das daz da beleiben sol von armbrosten, von pheyln oder von welherlay daz sei, das vor pei dem haus ist gewesen angeva^er. Und daz das alles staet und unczeprochen beleib, daruber ze ainem urchu^end der warhait geben wir in den brief versigelten mit unser obgenanter Hansens von Goldekk, Lienharts von dem Tůrn, Ulreichs des Chalhochsperger und Seibots des Nůstorffer anhangunden insigeln uns und unsern erben an schaden. Der prief ist geben an sant Jo^erigentag, do man zalt von Christi gepu^ert dreuzehen hundert jare und darnach in dem siben und sechstzigisten jare.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig I (=FRA II/51, Wien 1901) S. 557-559