Wir Pernnhart graf ze Schaw^enberg, lanndmarschalich in O^esterreich, bekennen, das gesstimer, als wir zu gerichtte sassen, fur unns kame der edel herre, her Jorg von Puchaim, o^ebrister drukchsêss in Osterreich, und clagte nach innehaltung abschrift der ladung von uns ausgegangen hincz der edeln frawn Dorotheen, weilend herrn Hêrtleins von Potendorf tochtter und herrn Hannsens von Puchaim seligen witiben, wie er die gerhabschaft Sigmunds, weilend herrn Piligreims von Puchaim seins vettern seligen sůn, erlanngt und behabt hiet mit recht nach laut des gerichtsbriefs von unserm gnedigisten herrn kunig Fridreichen etc. ausgegangen und sy hielde im solh gerhabschaft vor wider recht, des er schaden neme, und lies horen den yeczgenanten gerichtbrief, der nemblichen innehielt, das dem von Puchaim die gerhabschaft seins vettern herrn Piligreims von Puchaim sůn mit recht zugesprochen ist, und begert dorauf durch sein rednner rechtens. Daentgegen die vorgenant von Puchaim durich iren rednner antwu^ertt, als sy von herrn Jorgen wurde beclagt umb die gerhabschaft nach innehaltung der ladung. Nu hiet sy nu^er herrn Hannsens von Puchaim irs manns seligen und ire kinder mit irm leib und gut inne, als ir die vor dem egenanten unserm herren . . dem kunig auch mit recht wêren zugesprochen nach innehaltung des vorgenanten verlesen gerichtbrifs, aber der gerhabschaft herrn Piligreims von Puchaim sun hiet sy nicht inne, sunder die dienêr, die dann der von Puchaim auch mit ladung hiet furgenomen, dadurich sy hofft und getraut solher ladung und clag von dem von Puchaim pillichen vertragen sein, dawider der von Puchaim durich sein redner furlegt, die von Puchaim wurde in der ladung nicht beczigen umb innehaben der gerhabschaft sunder umb vorhalten, daz sy im wider recht getan hiet und noch têt wider solhs erlanngts recht nach laut seins gerichtsbriefs und sunder wider die emphelhnu^ess, die ir unser egemelter herre . . der kunig dorauf brieflich getan und mit ir geschafft hiet im auf das gericht ynner virczehen tagen genug ze tu^en und unclaghaft zu machen, als er solhs emphelhen ain abschrift furbracht und horen lies und maint, nach dem und sich die von Puchaim vor gen im umb die gerhabschaft vor unserm herren . . dem kunig in recht geben und die verantwurt hiet, die er nu mit recht gen ir hiet erlannget, wêr sy im nu schuldig umb solh vorhalten der gerhabschaft genug ze tu^en und sein schaden phlichttig abczutragen und solh und meniger ir red und widerred saczten baid egenant tail williclichen in recht. Und wann wir auf der herrn ritter und knechte, die daczemal bey unns zu gerichtte sassen, bedennkchen uber solh beder vorgenant tail red und widerred recht zu sprechen die sachen mundlichen auf heut geschoben haben, dorauf also an hewtigen tag, als wir zu gericht sassen, dieselben herrn ritter und knechte nach unser frag zu recht habent erkannt und gesprochen. Tů die von Puchaim hewt oder zu têgen mit ir ains aid darczu, als recht ist, das sy herrn Jorigen von Puchaim die gerhabschaft herrn Piligreims su^en nach ausgang unsers gnedigisten herrn . . des kunigs gericht nicht vorgehalten hab und auch noch nicht vorhalt nach innehalt der ladung, so sey sy der ansprach auf die ladung mu^essig, des man ir die von Puchaim ir têg von heut uber virczehen tag mit urkund des briefs. Geben zu Wienn an phincztag sannd Vrbannstag anno domini millesimo quadringentesimo quadragesimo septimo.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 406-408