Ich Herman der Weinzuerl von Pfafsteten vnd ich Agnes sein Hausvrow wir veriehen vnd tuen chunt allen, di disen prief lesent oder ho^ernt lesen, di nu lebent vnd her nah chunftig sind, Daz wir mit wol verdachtem muet, mit zeitigem rat vnd mit gesamter hant, zu den zeiten, do wir iz wol getuen machten, vnd auch mit vnsers Gruntherren Hant, dez erbern hern hern Leupoltz zu den zeiten Apt ze dem Heiligen Chreutz, recht vnd redleich haben verchauft ain phunt geltz Purchrechtz auf vnserm Hof ze Pfafsteten, dez ain halbs lehen ist, vnd davon man alle iar dient den Herren hintz dem Heiligen Chreutz sechs schilling wienner phenning ze Purchrecht vnd nicht mer‚ dazselbe phunt geltz haben wir verchauft vnd geben dem beschaiden mann Hierssein dem Veertor ze Pfafsteten vnd vrovn Kathrein seiner hausvrowen vnd irn erben vm acht phunt wienner phenning, der wir gaenzleich vnd gar sein verricht vnd gewert, mit der beschaidenhait, daz wir, oder swer vnser vorgenantz halbs leben inne hat, schullen davon vnd von allem dem, daz darzu geho^ert ze velde oder ze dorff, alle iar ewichleich an sand Cholmans tag dienen ain phunt wienner phenning dem vndern Chelner ze dem Heiligen Chreutz, swer zu den zeiten vnderr Chaelner doselbens ist, daz er davon alle iar gebe iedem Herren vnd dem pruder ain stukch vische an der aindlef tausent maid abent ze hilf vnd ze trost dez vorgenanten Hierssen sel, seiner Hausvrowen vnd seiner erben vnd all seiner vodern sel, vnd besunderlich seins vater sel, Marchhartes des Veerrtor, dem got genade. Wir mo^egen auch daz vorgenant phunt geltz abgelosen mit acht phunten wienner phenning zwischen sand Merteins tag vnd den Weihnachten an den dienst, oder nah Weihnachten mit dem dienst. Vnd dez ze vrchunde, wenn wir nicht aygen insigil haben, geben wir in disen prief versigilten mit vnsers vorgenanten Gruntherrn insigil, dez erbern Herren Hern Leupoltz, ze den zeiten Apt ze dem Heiligen Chreutz, vnd mit dez erbern Herren insigel, Hern Erweins, zu den zeiten Pharrer ze Paden, der diser sach gezeug ist mit seinem insigil. Der Prief ist geben nach Christes gepurd vber dreutzehenhundert iar, vnd darnah in dem svben vnd viertzigistem iar, dez mitichen an dem Aschtag.

Source Fulltext: WEIS, Heiligenkreuz (=FRA II/16, 1859) S. 200-201