Ich Niclas Schelhel von Gumpoltzchirchen vnd Kathrei mein hausvrow vnd vnser paider erben veriehen offenlich mit dem brief allen den, die in lesent oder hörent lesen, die nu lebent vnd hernach chümftig sind, daz wir mit aller vnserr erben guten willen vnd gunst, mit verdachtem muet vnd mit gesampter hant, zu der zeit, do wir ez mit recht wol getun mochten, recht vnd redlich verchawfft haben vnsern weingarten, der gelegen ist pei dem hof ze Talarn an dem Newnstainpüchel, ze nast Niclas perngers von Gumpoltzchirchen weingarten, mit allen den nützen vnd rechten, als wir den in purchrechts gewer her pracht haben, vmb sechs vnd zwaintzig phunt wienner phenning, der wir gantz vnd gar verricht vnd gewert sein, dem erbern geistleichen herren Abt Kolmann vnd dem Conuent gemain datz dem Heyligen chrawtz fürbas ledichleich und freylich ze haben vnd allen irn frumen do mit ze schaffen, versetzen, verchawffen vnd geben, wem se wellen an allen chrieg vnd irrung. Wir sein owch mit sampt vnsern erben unuerschaidenlich des vorgenanten weingarten ir recht gewer vnd scherm für alle ansprach, als purchrechts recht ist vnd des Landes recht in Österreich. Wer awer, daz se an dem egenanten weingarten icht chriegs oder ansprach gewunnen, von wem daz wer mit recht, oder ob in mit recht daran icht abgieng, swas se des schaden nement, daz sullen wir in alles ausrichten vnd widerchern an all ir mue vnd schaden vnd sullen owch se daz haben owf vns vnd owf allem vnserm gut, daz wir haben in dem Lande ze Österreich, wir sein lebentig oder tod. Und wann ich vorgenanter Niclas Schelhel vnd Kathrei mein hausvrow nicht aygner insigel haben vnd darumb, daz die sach vnd der chowff also stet vnd vnzebrochen beleib, geben wir in disen brif versigelt mit des aigen insigel ze Gumpoltzchirchen, daz im die hochgeporen fürsten die Hertzogen in Österreich von irn genaden geben habent ze einer westetigung irr güter doselbes, darvmb wir die purger vleizichleich gepeten haben. Der brief ist geben nach Christi gepurt Drewzehen hundert iar darnach in dem acht vnd sibentzigstem iar, an sand Mathias tag des heyligen zwelif poten.

Source Fulltext: WEIS, Heiligenkreuz (=FRA II/16, 1859) S. 320-321