Charter: Heiligenkreuz, Urkunden (~1133-1775) 1384 IV 23
Signature: 1384 IV 23
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23. April 1384
Vergleich zwischen den vier Cistercienser - Abteien Heiligenkreuz, Lilienfeld, Zwettl und St. Nikolaus in Wien eines- und den Schiffherren zu Laufen anderes Theils in Betreff der Zahlung der sogenannten Flösspfennige bei Verführung des Musssalzes von Salzburg.Source Regest: WEIS, Heiligenkreuz (=FRA II/16, 1859) S. 358, Nr. 309
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Stiftsarchiv Heiligenkreuz (http://www.stift-heiligenkreuz.at)
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Mit neunzehn Siegeln; das zwanzigste fehlt. Material: Pergament
Wier di Schefheren gemainchleich ze Lauffen, ich Hartneid der Elter Chuchler, ich Eberhart sein sun, ich Chuenrat ich Hartneid ich Eberhart geprüder di Chuchler, ich Mertt von der alben, ich Seybot der nüstorffer, ich Chünrat, ich Vlreich, ich Ott geprüder die Graens, ich Kameret der weizzenekker, ich Albrecht der Noppinger, ich Albrecht der Schellaer, ich Fridreich der Fewrfinger, ich Jacob ich Paertel geprueder di Frieschär, ich Jacob der Trütan ich Nyclo der Schefherr, ich Hans sein sun, ich Jacob sein pruder, di schefherrn, ich Martein der Schilicher, wir veriechen all gemainchgleichen für vns vnd für all vnser eriben vnd nachchomen der schefrechten vnd tun chund offenbar mit dem brief allen den, di in sechent, horent oder lesent, di nu lebent oder hernach chunftig sind, Daz ein misshelung vnd chrieg vnd stözz zwischen vns vnd der erwierdigen herren vnd frawn, Abt vnd Abtessinn vnd der Conuent der vier Chlöster ze Oesterreich, di her nachgeschriben stent, gewesen ist vmb an zwaydreizk phunt wienner phening geltz, di da haizsent di Flötzpfening, di vns di vorgenanten erwierdigen Herren vnd Frawn, Abt vnd Abtessin der vorgenanten Chlöster ze Lyenveld, ze dem Heiligen Chrawtz, ze Zwetel, ze sand Nyclo pei Wienn iaerleich zwischen Sunibenten vnd sand Jacobstag geben habent von iren Freyung irs muessaltzz, daz si iaerleich auf dem wazzer ze Lauffen auzfürent, der ye daz Chlöster an gepuerd hat siben phunt wienner phenning geltz; des vorgenanten geltz, darvmb si mit vns ze chrieg vnd ze recht sind chomen vor vnserm geistleichem vater, dem Papst von Rom als vil vnd als werr, daz wir auf paiden tailn ze grozzen schaden chomen sein, wie sich daz vergangen hat‚ daz wir vns vmb den vorgenanten handel auf paiden tailn eins tags mit einander veruangen haben für vnsern genädigen herrn herrn Pilgreim ertzpischof ze Saltzbürg. Nu ist herauf chomen auf denselben tag gein Saltzburg von der egenanten Chlöster wegen der Erwierdig herr herr Stephan Abt ze Lienuelden mit völligem gewalt der obgenanten vier Chlöster, der Abt vnd Abtessin vnd aller ir Conuent mit ir alle brief vnd Insigeln, vnd mit im herr Hans von Pellndorff ze tun vnd ze lazzen in dem handel. Nu sein wir auf paiden tailn ze tagen chomen, yeder tail mit seiner fürgab, daz es mit taiding als verr chomen ist, daz wir sein auf paiden tailn vmb schaden vnd vmb hauptguet an allen auzgankch mutwilichleich ze schied gegangen sein. Nu hat sich der Erwierdig herr herr Stephan, Abt des Chlosters ze Lienuelden für sich vnd für allen Conuent seins Chlosters vnd herr Hans von Pellndorff mit im vnd für die andern Abt vnd Abtessin der vorgenanten Chloster vnd für allen iren Conuent vnd nachchomen auf irn tail angenomen mit völligem gewalt ze tün vnd ze lazzen, so haben wir genomen auf vnsern tail Chunraten den Grans vnd Albrechten den Scheller auch mit völligem gewalt. Di vier habent zu in genomen den Erwirdigen herrn herrn Ortolfen von Ofensteten, di zeit Techent ze Salzburg, di habent den obgenanten handel vmb schaden vnd vmb hauptguet von vns an sich genomen nach vnser aller pet vnd willen an allen auzgankch, was si dar vmb sprechen, da sol es pei beleiben mit der minn oder mit dem rechten. Nu habent si gesprochen mit vnser paider tail guetleichen willen, als hernach geschriben stet. Pei dem ersten, daz di obgenanten herren vnd frawn Abt vnd Abtessin in den vier Chlöstern si vnd ir nach chömen vnd iren Gotzhaus hinfür ewichleichen vmb die an zwai dreizk phunt wienner phening geltz, di da haizzent di Flötzpfening auf iren Freyung irs mutzsaltzz ledig vnd lös sind, daz si vns der nicht mer geben schullen. Auch habent si gesprochen, das all die schäden, di wir auf paiden tailn genomen haben, gegen ein ander ab sind, daz wir hinfür darvmb nicht mer chriegen noch rechten schullen an gewer. Si habent auch gesprochen, daz die obengenanten Erwirdigen Abt vnd Abtessin der egenanten Chlöster vnd ir Conuent vnd nachchomen vnd irew Gotzhäuser an der Freyung irs muzsaltzz hinfür ewichleichen von vns vnd von vnsern erben vnd nachchömen der schefrechten von der vorgenanten an zway dreizk phunt geltz, di da haizzent die Flotzphening vnd von der schäden wegen vngeirt vnd vngecrenkt schullen sein, ausgenomen der schefmiet, die si von den scheffen schullen geben vnd ander gelt oder was in auf ir freyung get, da sei wir in nichtz vmb schuldig. Wär aber, ob den voruerschriben herrn Äbten vnd Äbtessin vnd irn Conuent vnd nachchomen vnd iren Gotzhäusern an irn Freyung irs muzsaltzz dehainerlay irrung geschach von der gemain der schefherrn, von der obgenanten Flötzpfening, oder von der schaden wegen, da di erbirtigen vmb gesprochen habent, was si des schaden nement, den si redleich geweisen müzen, den schullen wir in auzrichten in viertzehen tagen. Tätten wir des nicht, so schullen vier aus vns laisten mit acht Phärten gein Wienn in die Stat in ein offens gasthaus. Auch habent si vns gesprochen, das vns die erwierdigen herren vnd frawn Abt vnd Abtessin der Chlöster vnd ir Conuent vnd ir nachchomen für den obgenanten gelt der flötzpfening vnd für di schäden vns vnd vnsern nachchomen in yedem chloster besunder schullen haben ewichleichen drey ewig mezz in der wochen, ainew des Montags allen gelaubigen seln ze hilff vnd ze trost vnd ainew an dem Mitichen von allen heiligen vnd ainew an dem Samptztag von vnser frawn ze lob vnd ze eren, vnd schullen si darvmb dhain ander mezz dafür nicht ablazzen, vnd schullen si vns in yedem Chloster besonders einen altar auszaigen vnd zieren oder machen, der der schefhern altar sei vnd haizz von Lauffen, vnd welicher priester auf dem altar mezz hat von der schefhern wegen, als oben geschriben stet, derselbig priester sol desselben tags ezzen ab des Abtz tisch; tut er das nicht, so schol im der Abt oder sein anwalt geben ein guet ezzen, daz drey pfening wol werd sei zu seiner gewonleichen phruet. Auch schullen [361] vns die erwierdigen herren vnd frawen vnd ir Conuent vnd ir nachchomen allew iar järchleich vnd ewichleich mit gantzer samnung des Conuentz nach irs ordens gowonhait einen ebigen iartag haben vnd begen des nachsten tags nach sand Johannis tag ze Sunibenten, in yedem Chloster besunders mit chertzen vnd mit Tewichen, mit einer gesungen vigili des abentz, des morigens mit einem gesungen lobleichen selampt auf vnserm altar, vnd davon schullen alle prueder, Schwestern, pfaffen, layn, frawn allgemain jung vnd alt, si den orden tragen in den vorschriebenen Chlöstern, di schullen haben zu ir gewonleichen Pfruet ein gantzen Herren Phruent des pesten weins, so in der Abt hat in seinem cheller oder anderswo, vnd ein phenwerd semel vnd drew stukch gueter visch vnd nicht stukchlein. Wir schullen auch in den voruerschrieben Chlöstern mit den erwierdigen Äbten vnd Abtessinn vnd mit irem Conuent vnd nachchomen Pruederschaft haben in allen guetaten gein got. Wär aber, ob vnser ainer der schefherrn oder vnser nachchomen in dem Lant ze Österreich siech wuard zu dem tod, vnd welichen chloster er aller nächst wär vnder den vier Chlöstern, begert er dann darinn ze ligen mit der begrebnuzz, so schullen in di heren oder frawn von demselben Chloster raichen vnd erberchleich bestatten vor vnserm alter, als ander ir prüder ainen. Ob er aber sturib an di vorgenanten begerung, wer es dann an seiner stat an di herrn vnd frawen der vorgenanten Chlöster virist oder begehrt, so schullen si es dannoch tun, als vorgeschriben stet. Tätten si des nicht in allen artikeln vnd punten, als vorgeschriben stet, vnd besunderlich vmb den Gotzdienst, ob si den saumpten mit lözhait, mit trachait, von vnwillen, wie sich daz fuegt, daz si di vorgenanten mezz vnd iartag nicht also begiengen vnd nicht volpracht würd zu ieder zeit, als vorgeschriben stet, so hat sich darnach al tag tägleich veruallen ein halb phunt wienner pfening geltz als lang, vntz daz si den vorgenanten Gotzdienst erstattent vnd wider an hebent, als si in lazzen habent. Als oft si daz tuent, so schullen wir des veruallen geltz von in vnd von ir hab bechömen, wie vns verlusst, vnd schullen wir dazselb gelt, was des wiert, viel oder wenikch anlegen in daz Frawnchloster ze Ybs, vnd davon stiften Gotzdienst vnd mezz frumen, so wir maist mügen. Vnd wider daz alles schullen si mit vns nichtz rechten noch chriegen, ob wir sew redleich geweisen mügen, daz der Gotzdienst nicht also volpracht wuerd, als oben geschriben stet. Was si darvmb mit vns chriegen oder rechten wolten, es wär mit recht oder an recht, geistleichs oder werltleicht, daz schullen wir alles behabt haben vnd si verloren, aus genomen daz Frawnchloster ze sand Nyclo, daz hat zway wochen mezz minner an dem Mitichen vnd an dem Samptztag, dann diser Chlöster ains. Daz der sprüch vnd di sach also stet vnd vnzebrochen beleib, loben wir vorgenanten schefherren, als wir oben geschriben sten für vns vnd für vnser nachchömen trewleich an alles geuar mit vnsern trewn, den vorgenanten Herrn vnd Frawn den chlöstern, als si vorgeschriben stent, alles das stät ze haben vnd war ze lazzen, daz an dem brief ist verschriben, den wir in darüber geben zu einer waren vrchund der sach, versigelten mit vnsern obgenanten schefherrn aigen anhangunden Insigeln, auzgenomen vnser vier, di nicht Insigel ietzund habent. Ich Eberhart der jung Chuchler verpint mich vnder meins vater Insigel, herr Härtneitz des eltern Chuchler, so verpind ich mich Pärtel der Friescher vnder meins pruder Insigel, Jacob des Friescher. Ich Nyclo der schefherr vnd ich Hans sein sun haben gepeten Zachareysen den Panicher vnd Wernharten den Wärleich, daz di iren Insigel an den brief gehangen habent von vnsern wegen, dar vnter wir vns mit sampt andern schefherrn verpinten, trewleich an alles geuär vnd zu einer ewigen stätichait mit des Erwierdigen Heren Herrn Ortolf von Ofensteten, die Zeit Techent ze Salzburg, der des Spruchs Obman gewesen ist, anhangunden Insigel. Der brief ist geben an sand Gorigen abent nach Christes gepurt dreutzehen hundert iar vnd in dem vier vnd achtzkisten iar.
Source Fulltext: WEIS, Heiligenkreuz (=FRA II/16, 1859) S. 358-362
Original dating clause: an sand Gorigen abent
Language:
Places
- Laufen (LK Berchtesgaden, D)
- Nussdorf (GB ?)
- Pöllendorf (GB ?)
- Salzburg (GB S)
- Wien
- Zisterzienserinnenstift St. Nikolaus bei Wien
- Zisterzienserinnenstift Ybbs
- Zisterzienserstift Heiligenkreuz
- Zisterzienserstift Lilienfeld
- Zisterzienserstift Zwettl
Persons
- Albrecht der Noppinger (Aussteller, Siegler)
- Albrecht der Schellär (Aussteller, Siegler)
- Bertel Frieschär, Bruder Jakobs (Aussteller, Siegler)
- Eberhard Kuchler, Bruder Konrads und Hartneids, Sohn von Hartneid Kuchler (Aussteller)
- Friedrich der Feuerfinger (Ausstelle, Siegler)
- Hans von Pöllendorf
- Hans, Bruder von Jakob, Sohn von Niclas dem Schiffherren (Aussteller)
- Hartneid Kuchler, Bruder Konrads und Eberhards (Aussteller, Siegler)
- Hartneid der Ältere Kuchler (Aussteller)
- Jacob der Trütan (Aussteller, Siegler)
- Jakob Frieschär, Bruder Bertels (Aussteller, Siegler)
- Jakob, Bruder von Hans, Sohn von Niclas dem Schiffherrn (Aussteller, Siegler)
- Kameret der Weizenacker (Aussteller, Siegler)
- Konrad Grän, Bruder Ulrichs und Ottos (Aussteller, Siegler)
- Konrad Kuchler, Bruder Hartneids und Eberhards (Aussteller, Siegler)
- Martin der Schilicher (Aussteller, Siegler)
- Mert von der Alm (Aussteller, Siegler)
- Niclas der Schiffherr, Vater von Hans (Aussteller)
- Ortolf von Ofensteten, Dechant von Salzburg (Siegler)
- Otto Grän, Bruder Konrads und Ulrichs (Aussteller, Siegler)
- Papst Urban VI. (1378-1389)
- Pilgrim II. von Puchheim, Erzbischof von Salzburg (1365-1396)
- Seibot der Nussdorfer (Aussteller, Siegler)
- Stephan I., Abt in Lilienfeld (1361-1398)
- Ulrich Grän, Bruder Konrads und Ottos (Aussteller, Siegler)
- Wernhard der Wärleich (Siegler)
- Zacharias der Paniker (Siegler)
Heiligenkreuz, Stiftsarchiv, Heiligenkreuz, Urkunden (~1133-1775) 1384 IV 23, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiAH/HeiligenkreuzOCist/1384_IV_23/charter>, accessed at 2024-11-25+01:00
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