Ich Jörig der Wainbeyser, Kathrey mein howsurow, Ich Cholmann Lernstubich, Agnes mein huwsurow, Ich Peter Herbort, Margret mein housurow, Ich Janns Swob, Stephan mein sun, ich Oswald vnd ich Andre paid Merteins des Spiegel sün, alle gesezzen ze phafsteten, verichen alle gemainchleich mit einander vnd tun chunt allen den, die disen bri^ef lesent oder horent lesen, daz die erbern geistlichen herren, Pru^eder Cholman, die zeit abpt vnd der Conuent gemain des chloster ze dem Heyligenchräwtz mit guten willen, mit wolbedachten mu^et vnd mit verainten rat vns recht vnd redlich lazzen habent nur ze rechten leibgeding zu vnser aller lebtägen, die vor an dem brif benant sind, iren weingarten, der do haizzet daz vlorntu^ech vnd ist gelegen ze Phafsteten vnd geho^ert zu i^erm porten ampt vnd ist getailt in acht gleichew tail. Des ersten habent sie in dem obgenanten weingarten in dem rechten‚ so vor beschriben ist, Jo^ergen dem Waynbegser vnd Kathreyn seiner housurown lazzen zwai tail, Cholman dem Lernstubich vnd Agnesen seiner housurown ainen tail, Peter Herborten vnd Margreten seiner housurown ainen tail, Jannsen dem Swoben vnd Stephan seinem sun zwai tail, Oswalden vnd Andren, Merteins des Spiegel sun zwai tail. Die vorgenanten geistlichen herren habent vns allen, die vor an dem brief benant sind, irn obgenanten weingarten lazzen mit der beschaidenhait, daz vnser iegleicher seinen tail als viel vnd er in dem obgenanten weingarten hat, ez sei ain tail oder zwai, sol rechtlich, trewlich vnd wol pawen, als weingartpaw recht vnd gewonhait ist in dem Land ze Österreich vnd sullen auch ein iegleich paw ze rechter zeit darin pawen, also daz einem iegleichen tail in dem egenanten weingarten mit rechtem guten weingartpawe nichtes nicht vertzogen werd. Daz vier erber pe^erchgenossen pei iren trev^en gesprechen mo^egen. Wann sie den obgenanten weingarten beschav^eent, vnser iegleicher hab rechtlich, trev^elich vnd wol gepawet. Welicher awer der wer vnder vns allen, der seinen tail in dem obgenanten weingarten nicht pawet, als vor an dem brif begriffen ist, der soll alle seinew recht an seinem tail verlorn haben, ze welicher zeit daz in dem Iar ist‚ an alle wider red vnd irrung. Wir sullen auch den oft genanten geistlichen herren, als vil vnser oben benant vnd geschriben sind, von dem obgenanten weingarten alle iar raichen vnd dienen in dem lesen von ainem iegleichen tail einen emmer wein, des weines, der in demselben weingarten gewachsen ist vnd zwaintzig wyenner phenning, vnd sullen in den wein geantwu^ertten in irn hoff ze Phafsteten an alle ir mue vnd aribait. Vnd wann vnder vns obgenanten zwen leib, die ainen tail oder swen habent, mit dem tod von diser welt geschaiden, derselbigen tail ist den obgenanten geistlichen herren ledig warden, ez sei ain tail oder zwai, wie sie die vindent vnd ze welicher zeit daz in dem Iar ist, an alle irrung vnd einvell. Vnd wann wir alle mit einander gemeinchlich, die vor an dem brif geschriben sind , nicht aygner Insigel haben vnd darvmb ze einem vrchunt vnd ze einer sicherhait der wandlung haben wir die erbern vnd die beschaiden mann, heren Larentzen den Hu^eter vnd hern Vlreichen den Slaw^entzer gar fleizicleich gepeten, daz sie der sach gezewg sind mit iren anhangunden insigeln, in an schaden. Vnder derselben insigiln verpinden wir vns alle gemainichleich, die vor an dem brif benant sind, an alles geuer alles das stet zu haben vnd ze laisten, daz oben an dem brif geschriben vnd ausgenomen ist. Der brif ist geben nach Christi geburd drewtzehen hundert iar, dar nach in dem fümf vnd achtzigsten iar, dez freytags nach sand Thomas tag dez heiligen zweliffpo^eten.

Source Fulltext: WEIS, Heiligenkreuz (=FRA II/16, 1859) S. 370-372