Ich Fridreich der Ottentaler, zu den zeiten ambtman ze Medlich, des erbern Herren Graf Hermans von Cilii, vergich mit dem brief, das für mich cham, do ich sazz an dem rechten vnd die erbern purger daselbs, ein erber mann mit vorsprechen Trawtman der Hüppler, die zeit ambtman ze Medling, des erbern geistleichen hern Abt Niclos von dem Heyligenchrewtz vnd chlagt auf einen weingarten‚ der do gewesen ist Hannsen des Stecher gelegen ze Medling vor der Chotgazzen ze nechst Hannsen dem Haubtman, do man alle ior von dint Graff Herman von Cily zwen wiener phening an sand Michels tag ze gruntdinst; vber den gruntdinst chlagt er auf den weingarten vmb fumfthalben emmer wein minner eins halben virtail rechts vbertzzins, die im nicht gedint sind waren mer wenn recht teg, vnd pat vrogen was recht wer. Do ward zu dem rechten erfunden vnd gesprochen: Man solt Christan den Stecher vnd Anna sein swester ze wizzen tun, vnd laden für recht. Das hot man getan vnd hot sew geladen albeg ze rechter zeit, ye ze virtzehen tegen noch des Lanndes recht, alslang vnd alswer, das zwispil darauf ertailt ward mit dem rechten zwai vnd dreizzig phunt vnd mer; vnd pat vrogen, was recht wer. Do gab vrag vnd vrtail: Seid man Christan den Stecher, anna sein swester darvmb geladen vnd ze wissen hiet getan ze rechter zeit, ich sull im erber mann zwen geben, die den weingarten schawn vnd schezzen nach iren trewen, ob er tewer wer, den der vbertzins vnd die zwispil pringe, die dar ertailt auf ist worden mit dem rechten. Do gab ich im Merten den swantzz vnd Hannsen den schuster. Die chomen wider fur mich vnd sagen darumb pei iren trewn, als si ze recht solten, das si den weingarten geschawt vnd geschatzzt habent, das er fumftzehen phunt phennig wert sei vnd nicht tewr. Darnach pat er vrogen, was recht wer. Do gab vrag vnd vrtail: Seit die erbern leut den weingarten geschawt vnd geschatzzt hieten vnd auch darvmb gesagt hieten pei iren trewn, das er fumftzehen phunt wert wer vnd der vberztzins vnd die zwispil mer pringt, er sull mir meine recht geben‚ das het er getan‚ vnd sull ich in des weingarten gewaltig machen, furbas allen seinen frumen an seiner Hern stat domit schoffen mit verchauffen, mit versetzen vnd geben, swem er welle an alle irrunge. Vnd swem ich selb nicht aigen insigel hab, des ze vrchund gib ich im den brief versigelt mit des obgenannten gruntherren insigel, Graf Hermans von Cily, das er geben hat vber seine güter, die zu der vest ze Liechtenstain gehörent, vnd haben gepeten Stephann den rewtter, das er der sach getzeug ist mit seinem insigel, im an schaden. Der brief ist geben nach christi gepürd drewtzehen hundert iar darnach in dem vir vnd Newntzzigistem iar, des vreytags nach sand Maria Magdalene tag.

Source Fulltext: WEIS, Heiligenkreuz (=FRA II/16, 1859) S. 387-388