Charter: Urkunden Herzogenburg (1112-1852) 1252
Signature: 1252
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ca. 1252
Propst Engelschalk von Herzogenburg überläßt gegen 6 Pfund Pfennige und einem jährlichen Dienst von 24 und von 2 Pfennigen dem Pfleger Ulrich zu Traismauer, seiner Gattin Ita und ihren ersten Leibeserben zwei Wiesen auf Lebenszeit.Source Regest: FAIGL, Herzogenburg (Wien 1886) S. 4, Nr. 4
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Stiftsarchiv Herzogenburg (http://www.stift-herzogenburg.at)
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3 Siegel an Perg. Pressel anh., 1. besch. u. 3. nur mehr kl. Rest (Propst Engelschalk von Herzogenburg, Konvent von Herzogenburg (Konventsiegel Nr. 3), Vogt Konrad von Zagging) Material: Pergament
Condition: Feuchtigkeitsschäden
Notum esse uolumus vniuersis presentem paginam inspecturis, quod nos Engelschalcus dei gracia Prepositus totumque Capitulum Ecclesie sancti Georii in Herzomburch, duo prata sita iuxta Parrochiam nostram in predio Saltzburgensis Ecclesie vnum quod nominatur pratum Sigehardi, alterum dictum pratum Weregelinne cum arboribus, legittime ipsis attinentibus, Ulrico vocato Preposito de Mavoer et uxori sue nomine Ite, nec non vni ac primo tantum heredi, quem dictus uir, de prelibata solummodo coniuge sua procreauerit, siue masculus ille fuerit siue femina, prenominatis hiis tribus personis ad dies uite ipsorum, receptis ab eisdem sex libris denariorum contulimus possidenda, ita tamen, ut illi de possessionibus e manibus nostris susceptis Ecclesie nostre singulis annis uiginti quatuor denarios, quos nos pro pratis pretitulatis Choro Saltzburgensi pro censu annuatim tenemur exsoluere, ac insuper duos tantum denarios, ob monimentum iuris, quo hec ipsa nostram respiciunt ecclesiam, debeant exhibere. Porro si hunc censum videlicet uiginti quatuor et duos denarios vno anno aut duobus aut pluribus annis nobis soluere neglexerint, satisfactioni debite, quam ius totius predii dictauerit, pro delicto huiusmodi subiacebunt, ambobus pratis post obitum prescriptarum personarum in nostram nichilominus reuertentibus potestatem. Igitur ut vniuersa que coramposite cedule annotauimus, firmitatis robur obtineant, ea Sigillorum scilicet nostrorum ac Domini Chvnradi de Cekinge nostri aduocati munimine roboramus, subscribentes nomina testium singulorum. Albero Camerarius. Reinwardus. Wolfkerus. Albero nepos. Ortolfus. Hainricus. Hainricus. Eberhardus. Dietricus sacerdotes. Hermanus. Hainricus dyacones. Chvnradus. Chvnelo. Albertus. Hainricus barbati. Dominus Chvnradus de Cekinge et Siboto filius eius. Dominus Otto de Arnstain. Dominus Meingotus de Retelperge. Rvdelo scriba. Dominus Meinhardus de Traisma. Wolfkerus iudex de sancto Georio. Chvnradus comes.
Source Fulltext: FAIGL, Herzogenburg (Wien 1886) S. 4-5
Comment
AltbestandUlrico vocato Preposito de Mavoer. Praepositus (Propst) heisst hier jener Wirthschaftsbeamte aus dem Laienstande, dem die Verwaltung der Güter und die Aufsicht über die Holden des Erzstiftes Salzburg zu Traismauer übertragen war. Vgl. Font. Rer. Austr., I. p. 260. — Ueber die mannigfache Bedeutung und Anwendung des Wortes Propst (Praepositus) im Mittelalter, besonders in Bezug auf geistliche und andere Güterverwaltung, siehe Keiblinger, Gesch. von Melk, I. S. 129—134.
Domini de Cekinge nostri advocati. Dies ist die einzige in diesen Urkunden vorkommende Erwähnung eines Schirmvogtes der Canonie aus der Zahl der umwohnenden Adeligen. Nach dem Aussterben der Herren von Zagging, das noch im 13. Jahrhundert erfolgte (da 1276 schon ein Zweig der Familie Arnstein auf Zagging erscheint, Font., VIII, p. 323), ging diese Vogtei wahrscheinlich bald auf die Landesfürsten über, obwohl keine Urkunde darüber im Stiftsarchiv vorhanden ist. Im Jahre 1396 (Urkunde CCLXXXIII) erklären nämlich die Herzoge Wilhelm und Albrecht IV. von Oesterreich, dass, weil das Stift Herzogenburg ihnen jährlich 17 Pfund und 6 Schilling Pfennige und einen Muth Hafer der Vogtei wegen reiche, es ihnen billig erscheine, desselben Güter in der That zu vogten und zu schirmen. Es war dies also nur eine erneuerte Anerkennung einer früher schon von dem Landesfürsten übernommenen Schirmpflicht, wo für das Stift eben jene Vogtgebühr bisher entrichtet hatte.
Diese Vogtei wurde von Neulengbach aus, das damals landesfürstliches Gut war, geübt, und dahin wurde auch, selbst nachdem diese Herrschaft längst in Privatbesitz übergegangen und die Vogtei eine blos nominelle geworden war, ja bis in das gegenwärtige Jahrhundert noch, das erwähnte Vogteigeld (woraus jedoch später — im 16. Jahrhundert — 17 Gulden 45 Kreuzer geworden waren) alljährlich entrichtet.
Diese Vogtei scheint sich jedoch nur auf die Güter des Stiftes diesseits der Donau bezogen zu haben; über dessen Besitzungen jenseits derselben unterhalb Krems wurde sie von den Kuenringern zu Tirnstein geübt. Nach deren Aussterben 1355 übernahm dieselbe ebenfalls der Landesfürst, denn 1356 beauftragt Herzog Albrecht II. seinen Burggrafen zu Krems mit diesem Schutze (Urkunde CXCIV). Nur für den Zehenthof des Stiftes zu Grafenwerd erscheint ein besonderer Schirmherr (Graf Conrad von Schaunberg, Urkunde XCIV).
Wem endlich die Schirmung der Güter und Bezüge der Canonie in den beiden Kreisen ob und unter dem Manhartsberge übertragen war, darüber findet sich keine Angabe in den Urkunden. Erst 1445 wird erwähnt, dass die Brüder Ulrich, Oswald und Stefan die Eizinger diese Vogtei „auf die fleissige Bitte" des Propstes und Conventes von Herzogenburg gegen jährliche Lieferung von 6 Muth Hafer und auf 15 Jahre übernahmen. (Archiv für Kunde österr. Geschichtsquellen, I. 2. Heft, S. 38.)
Language:
Places
- Radlberg (Ober-, Unter-, GB P)
- Traismauer (GB P)
geographical name
- Arnstain
- Regular Form: Arnstein, Ruine (Gde. Alland, GB BN)
- pratum Sigehardi
- Regular Form: Wiese in der Pfarre Herzogenburg
- pratum Weregelinne
- Regular Form: Wiese in der Pfarre Herzogenburg
Persons
- Albero, Kämmerer, Zeuge
- Albero, ein Verwandter, Zeuge
- Chunelus, Laienbruder, Zeuge
- Dietrich, Priester, Zeuge
- Eberhard, Priester, Zeuge
- Engelschalk, Propst von Herzogenburg (1242-1267), Aussteller
- Heinrich, Diakon, Zeuge
- Heinrich, Laienbruder, Zeuge
- Heinrich, Priester, Zeuge
- Hermann, Diakon, Zeuge
- Ita, Frau Ulrichs, des Pflegers von Traismauer
- Konrad von Zagging, Vogt von Herzogenburg, Zeuge
- Konrad, Graf, Zeuge
- Konrad, Laienbruder, Zeuge
- Meingot von Radlberg, Zeuge
- Meinhard von Traismauer, Zeuge
- Ortolf, Priester, Zeuge
- Otto von Arnstein, Zeuge
- Rudelo, Schreiber, Zeuge
- Ulrich, Pfleger von Traismauer
- Wolfger, Richter von St. Georgen, Zeuge
Herzogenburg, Stiftsarchiv, Urkunden Herzogenburg (1112-1852) 1252, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiAHe/HerzogenburgCanReg/1252/charter>, accessed at 2024-11-17+01:00
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