Charter: Urkunden Herzogenburg (1112-1852) 1333 IV 24
Signature: 1333 IV 24
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1333 April 24
Weichart von Radlberg und Gottschalk von Flacheneck erklären ihre Zustimmung zu der durch die fünf erwählten Schiedsrichter getroffenen Entscheidung ihrer Streitsache mit den Stiften Formbach, Herzogenburg und St. Andrä eine Besitzgrenze an der Traisen betreffend.Source Regest: FAIGL, Herzogenburg (Wien 1886) S. 127, Nr. 118
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Stiftsarchiv Herzogenburg (http://www.stift-herzogenburg.at)
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8 Siegel anh., 2. fehlt Material: Pergament
Abs. Pap., 16. Jh.
Ich Weichart von Raetelperige. vnd ich Gotschalich von Vlachenekke. vnd ich Pericht sein hausurowe. Wir vergehen vnd tven chvnt allen den die disen brief lesent oder hoerent lesen. die nu lebent vnd hernach chvnftich sint. Daz ein Chriege gewesen ist zwischen vns vnd vnsern erben an ainem tail vnd zwischen den erbern Gaestleichen Herren Apt Fridreichen ze Varnpach. vnd Probst Herlieben ze Hertzogenburch. vnd Probst Haugen dez Gotzhaus ze sant Andre, vnd der vorgenanten Dreyer Gotzheuser an dem Andern Tail. vmb ein Waid Holtz vnd Grunt, vnd vmb ein Wazzer. vnd Wazzerganch. Den selben Chriege haben wir paidenthalben mit guetem willen lazzen. an die fuenf erber manne. an hern Wernharten von Nuzdorf. an hern Leben von Frevntzhausen. an hern Meinharten von Poetingen vnd an hern Gotfriden vnd an hern Levtolden die Prveder von Aynoede. Die habent den selben Chriege baidenthalben mit vnserm guten willen, also beschaiden. swaz von dem alten Marichstain von Phaeffingen Trift veber nach snvermazze vber die Traysem vntz an den alten Marichstain vnder dem Grazperige swie so daz genant ist. Swaz niderhalben der Marichstain ist. waid vnd Grvnt Holtz vnd wazzer vischwaide swie so daz genant ist. daz daz alles sol furbaz ewichleichen der egenanten Gotzhvser sein da bei ewichleichen ze beleiben, vnd furbaz allen irn frvmen damit ze schaffen alz ez in allerpest wol chvm vnd fuege an allen irsal. vnd suln auch wir noch alle vnser erben si fuerbaz ewichleichen mit dhainer lay Sachen, dar an nicht en irren. Auch habent si beschaiden. swaz Oberhalb der Marichstain ist. waid vnd Grunt Holtz vnd wazzer vischwaide swie so daz genant ist. daz sol fuerbaz ewichleichen vnser vnd vnser erben sein, damit auch ledichleich vnd vreileich allen vnsern frumen ze schaffen alz ez vns aller pest wol chvem vnd fvege an allen irresal. Vnd habent auch beschaiden daz wir baidenthalben den Mvelvanch weder Oberhalben der Marichstain noch niderhalben. nicht en irren suln. vnd daz diseu schidunge fuerbaz ewichleich also staet vnd vnzerprochen beleibe. Dar vmb so geben wir den erbern Herren apt Fridreichen ze varnpach vnd Probst Herlieben ze Hertzogenburch. vnd Probst Haugen dez Gotzhaus zu sant Andre, vnd den egenanten Drein Gotzhaeusern disen brief zu einem offen vrchvnde vnd zu einem warn gezeuge vnd zu einer Ewigen vestnunge diser sache versigilten mit vnsern Insigiln vnd mit hern Chvnrades Insigil von Sirndorf zu den zeiten Hofmaister dez edeln vnd dez Hochgeborn fuersten Herczog Otten in Oesterreich vnd in Steyr. vnd mit der vorgenanten vnser Schidleut Insigiln hern wernhartes von Nuzdorf hern Lebens von Frevntzhausen hern Meinhartes von Poetingen hern Gotfrides vnd hern Levtoldes der Prueder von Aynoede. die diser sache gezeuge sint mit irn Insigiln. Diser brief ist geben nach Christes geburt drevczehen Hundert iar dar nach in dem Dreu vnd Dreizgisten iar an sant Joerigen Tage.
Source Fulltext: FAIGL, Herzogenburg (Wien 1886) S. 127-128
Original dating clause: an sant Joerigen Tage
Comment
Altbestand.Vgl. H.n.165 u.166 (Faigl n. 115 u. 116).
Gottschalk von Flacheneck nimmt an dieser Erklärung wohl nur Theil als Verwandter Weicharts von Radelberg durch seine Frau Bertha, geborne Radelberg; denn er selbst war in den dadurch beigelegten Grenzstreit nicht verwickelt gewesen, da er und seine Familie damals in dieser Gegend noch nicht begütert waren.1 Welcher Art aber seine Verwandtschaft mit Weichart, d. h. ob Bertha eine Schwester oder Tochter Weicharts gewesen, ist aus den wenigen Daten nicht mit Bestimmtheit zu entnehmen. Nach Archiv für Kunde österr. Geschichtsquellen, XII. S. 33 geben den 25. Juli 1339 Gottschalk von Flacheneck und Weichart von Radelberg dem Kloster Baumgartenberg zu einem ewigen Seelgeräth „besonders für Frau Perchta von Retelenberg, welche eigentlich dieses gestiftet hat in ihren letzten Tagen", zwei Lehen. Berücksichtigt man, dass Bertha 1339 schon gestorben, sowie ferner, dass ihr Gemahl Gottschalk 1345 bereits mit einem Schwiegersohne erscheint (Notizenblatt I. S. 343, Reg. 108), so dürften Weichart und Bertha wohl wahrscheinlicher Geschwister gewesen sein. Jedenfalls aber war Gottschalk nach Weicharts Tode (1343—1345) sein Erbe und Nachfolger im Besitze von Radelberg, da er von 1345 an als Pächter des stiftlichen Zehents von Radelberg genannt ist, bis 1354, und in der Zeit 1354 bis 1358 scheint er auch gestorben zu sein, da in letzterem Jahre schon ein anderer Schwiegersohn von ihm, Dietmar von Ror, Herr auf Radelberg war.
Language:
Notes:
1 Die Notiz in Keiblinger's Geschichte von Melk (II, 2. Th., S. 8 Anm.) von einer Burg Flacheneck "in der Ebene nächst Radelberg" beruht wohl auf einem Irrthume: eine Burg jenes Namens hat es in dieser Gegend niemals gegeben. Von der Familie Flacheneck, deren eigentlicher Sitz in Obeiroesterreich war, kommt in der Umgebung von Herzogenburg überhaupt nur der oben genannte Gottschalk (II.), und dieser nur in Folge seiner verwandtschaftlichen Beziehungen zur Familie von Radelberg und als zeitweiliger (c. 1345—1358) Besitzer letzterer Burg vor.
Places
- Flacheneck (?)
- Herzogenburg, Augustiner-Chorherrenstift
- Oberradlberg und Unterradlberg (GB P)
geographical name
- Traysem
- Regular Form: Traisen, Fluß
Persons
- Friedrich (Phedericus) Swentarius, Abt der Benediktinerabtei Formbach
- Gottschalk von Flacheneck (?), Aussteller
- Herlieb von Mühl, Propst des Augustiner-Chorherrenstifts (bis 1340)
- Hugo, Propst des Augustiner-Chorherrenstifts St. Andreas an der Traisen (1319-1344)
- von Ober-(Unter)radlberg, Aussteller
Herzogenburg, Stiftsarchiv, Urkunden Herzogenburg (1112-1852) 1333 IV 24, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiAHe/HerzogenburgCanReg/1333_IV_24/charter>, accessed at 2024-11-23+01:00
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