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Charter: Urkunden Herzogenburg (1112-1852) 1334 XII 21
Signature: 1334 XII 21
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1334 Dezember 21, Herzogenburg
Verkauf und Tauschvertrag, vermöge welchem Propst Herlieb und der Konvent von Herzogenburg den dem Stift untertänigen Markt St. Georgen an der Donau, sowie das Markt und Überfuhrrecht daselbst (mit Vorbehalt jedoch eines behausten Untertans, der Fischerei, der "Werde" und freier Überfuhr für alles dem Stift Angehörige) dem Rudolf von Liechtenstein, Kämmerer in Steiermark, übergeben und dafür von diesem 100 Pfund Pfennige in bar und zwölf Pfund Pfennige jährlicher Einkünfte auf dem Zehent von Herzogenburg und auf Gütern in Walpersdorf und Wetzmannstal zugewiesen erhalten.
Source Regest: FAIGL, Herzogenburg (Wien 1886) S. 131, Nr. 122
 

orig.
Current repository
Stiftsarchiv Herzogenburg (http://www.stift-herzogenburg.at)

4 Siegel anh. Material: Pergament
    Graphics: 
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    Ich Ruedolf von Liechtenstain Chamerer in Steyr vnd alle mein Erben veriehen offenleich an disem prief vnd tuen chvnt allen den die in lesent oder hoerent lesen die nu lebent oder her nach chvenftich sint. daz wir mit gemainem zeitigem gveten rat. vnd ze den zeiten do wier iz wol getuen machten. vnd mit aller vnserr erben guetleichem willen Gegeben haben dem erbern herren hern Herlieben ze den zeiten Probst sand Goergen Gotshaus ze Herczogenburch vnd alle der samnung des Conuentes des selben gotshauses datz Herczogenburch zwelif pfunt geltes. vnd der ligent zehent pfunt gelts auf einem zehent ze Herczogenburch vnd vier vnd zwainzich pfenning guolt auf einem holden datz Walprestorf. vnd datz Wetzmanstal zwelif schilling auch auf einem holden, vnd da selben ze Wetzmanstal vierthalben schillinch vnd ain pfenning auf vorbar echern. vnd hundert pfunt gemainer wienner pfenning der wier sev gantz vnd gar gewert haben. mit alle dem nutze vnd recht vnd wier iz enher pracht haben. fuerbas dem vorgenanten Gotshaus datz Herczogenburch ledichleich ze haben, ze versetzen ze verchauffen. vnd allen ieren frum da mit ze schaffen vnd geben swem sev wellen. vnd daz selb guoet hat der e genant herre her Herlieb Probst sand Goergen gotshauses ze Herczogenburch. vnd der Conuent dez selben gotshauses mier vorgenantem Ruedolfen von Liechtenstain vnd meinen erben widerlegt mit dem Marcht marchrecht vnd verfar ze sand Goergen daz gelegen ist pei der Tuenaw mit alle dem recht vnd nutze vnd sev iz vnd ier gotshaus gehabt haben, also mit ausgenomener red. daz sev in dem selben marcht ainen wehausten holden schullen haben hinfuer ewichleichen. vnd auch ier vischwaid vnd ier Werd habent sev auch ausgenomen. daz sev hinfuer ewichleichen iers gotshauses sein als sev voer von alter iers gotshauses gewesen sint. vnd auch swaz sev an dem selben verfar habent vber ze fueren zv ierem Chloster iz sein reitund oder gevnd oder mit waegen daz schol man in vber fuern an als loen. vnd sol auch ich vorgenanter Ruedolf von Liechtenstain vnd mein erben dez selben guetes vnd der auzgenomen rechtte des gotshauss ze Herczogenburch rechter scherm vnd gwer sein fuer alle ansproch. an alle gever als recht ist in Oesterreich. vnd man aygen zerecht scherm schol. Tue wier dez nicht swelichen schaden denn si dez naemen mit recht ze Juden oder ze Christen den schulle wier dem vorgenanten gotshaus ze Herczogenburg ganz vnd gar ablegen an alle wider red. daz lùb wier mit vnsern treun. daz schullen sev haben auf mier vnd auf meinn erben vnd auf alle dem guet vnd ich vnd mein erben haben in dem lant ze Ostereich oder auzzer lantz. Vnd daz dev sache vnd der chauf vnd der wider wechsel staet vnd vnzebrochen weleib. so gebn wier in dem offt genanten herren hern Herlieben Probst ze Herczogenburch vnd dem Conuente dez selben gotshauss vnd iern nachchomen disen prief versigelten mit dez erbern herren Pischolf Albrechts ze den zeiten Pischolf datz Passaw Insigeln. der daz durich vnserr pet willen ze einer gantzen ewigen Staetigung dar an gelegt hat. vnd ich vorgenanter Ruedolf von Liechtenstain mit meinem Insigel. und mit meiner paider svene Ruedolfs vnd Otten insigel dev mit sampt mier scherm vnd gwer sint allez dez vnd hie verschriben stet an dem prief. Der sache sint auch gezeug die erbern Ritter her Wernhart von Nusdorf. her Dietmar auz der gel. her Chvnrat von Waltprestoerf hern Wernharts svn. her Leb von Vreuntzhausen. vnd Levtold vnd Gotfrid die zwen prueder von Ainoet. vnd Pilgreim der Vleminch. vnd lans von Goetzesdorf. vnd ander erber leut genuech den die sache wol chund ist. Der prief ist geben ze Hertzogenburch in dem Chloster do man von Christes gepuerd zalt dreuzehen hundert iar. dar nach indem vier vnd dreizzkisten iar. an sand Thomas tag des zwelifpoten.
    Source Fulltext: FAIGL, Herzogenburg (Wien 1886) S. 131-133

    Original dating clausean sand Thomas tag des zwelifpoten

    Comment

    Altbestand.
    Vgl. H.n.171 (Faigl n.120).
    Die Canonie hatte bei ihrer ersten Gründung in St. Georgen schon mit der Pfarre Herzogenburg auch den halben Zehent in deren Gebiete erhalten (siehe oben Anmerkung 2). Die zweite Hälfte blieb dem Bisthume Passau vorbehalten, und diejenige des Zehents vom Markte Herzogenburg befand sich zur Zeit des Propstes Herlib als Passau'sches Lehen im Besitze der Familie Liechtenstein (die auch sonst mehrfach in der nahen Umgebung von Herzogenburg begütert war, vgl. die Urkunden CXX, CCXLIX, CCL, CCLI). Durch obigen Tauschvertrag gelangte nun das Stift auch zu dieser zweiten Hälfte (mit Ausnahme eines kleinen Theiles, den es später erwarb, Urkunde CCLXXXVIII). Durch Urkunde vom 31. Jänner desselben Jahres (oben Urkunde CXX) hatte Bischof Albert von Passau den Tausch genehmigt und zugleich den neuerworbenen Zehent für das Stift von jeder ferneren Lehensabhängigkeit befreit. — Uebrigens kam auch der Markt St. Georgen 1353 durch Kauf wieder an das Stift zurück (Urkunde CLXXXIII).


    LanguageDeutsch
    Places
    • Herzogenburg (GB P)
    • Herzogenburg, Augustiner-Chorherrenstift
    • Schloss Liechtenstein (Gde. Wilfersdorf, GB MI) und Burg Liechtenstein (Gde. Maria Enzersdorf am Gebirge, GB MD)
    • St. Georgen bei Wagram (GB P)
    • Walpersdorf (GB P)
    • Wetzmannsthal (GB P)
    Persons
    • Herlieb von Mühl, Propst des Augustiner-Chorherrenstifts (bis 1340)
    • Rudolf von Liechtenstein, Kämmerer, Aussteller
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