Charter: Urkunden Herzogenburg (1112-1852) 1390 III 22
Signature: 1390 III 22
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1390 März 22
Johann der Hülber, Bürger und Stadtrat zu Krems, seine Frau Kunigunde und beider Sohn Jakob der Hülber, ebenfalls Bürger und Schlüssler daselbst, verkaufen im Namen der hinterlassenen Kinder und Erben Heinrichs von Spitz (Bruders der Kunigunde) deren ererbten Hof und die Gutsherrschaft zu Stratzdorf an den Propst Jakob I. und den Konvent von Herzogenburg um 280 Pfund Pfennige.Source Regest: FAIGL, Herzogenburg (Wien 1886) S. 329, Nr. 276a
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Stiftsarchiv Herzogenburg (http://www.stift-herzogenburg.at)
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4 Siegel anh., 2 abgefallen, liegen bei Material: Pergament
ICH Hanns der Huelber Puerger ze Chrems vnd di zeit dez Rats daselbs vnd ich Chuengund sein Hausfraw Hainreichs von Spitz Saelig dem Got gnad Swester vnd ich Jacob der Huelber Puerger ze Krems vnd di zeit Sluzzler da selbs der vorgenanten frawn Chungund Sun vnd all vnser Erben veriehen offenleich mit dem brief allen laewten lemptigen vnd chuenftigen daz wir mit veraintem rat vnd gueten willen vnser nochsten vnd pesten vrewnt vnd ander Erbaer laewt weisung vnd auch nach geschaeft vnd enphelhen daz vns vnser lieber vrewnt Hainreich von Spitz saelig seinew Chind mit leib vnd mit guet enpholhen hat, vns angenumen vnd verpunden haben fuer di Chind vnd leipleich Erben die der obgenant Hainreich von Spitz saelig hinder im lassen hat von ehafter not vnd grosser Geltschuld wegen Christen vnd luden dar inn di vorberuerten Chinder ir egenanter Vater hinder ym inn lassen hat, vnd von derselben Geltschuld wegen zu grossern verderblicher schaden chomen waern vnd dar vmb durch pessere nuecz willen den vorgenanten Chinden, haben wir verchauft vnd ze chauffen gebn ainen Hof vnd Dorff daz gelegen ist Niderhalb Chrems Inderthalb dez Champs in dem Veldgericht vnd haist Straiczesdorf85 In Hayczendorffer pharr, Mit Czwainczik phunt wienner phennig gelts, die auf dem Dorff vnd darzu auf dem Veberlent ligent vnd auch in andern Dorffern in der vorgenanten pharr die man jaerleich in den selben Hoff dient an sand Michels tag vnd an sand Cholmans tag vnd daz auch alles vreis aygen ist. Vnd dient derselben Guelt Hanns der Egendorffaer von seinem Hoff ze Slikestorff ain phunt vier phennig vier meczen habern. Czwo Gens. Vier Huener. Vier Ches vnd Sechczik Ayr. Dy Herren von Lambach dient von Achkern Newn schilling vnd achthalben phennig. Vnd dy Herren von Perchtolczgaden habent gedient von irem Hoff ze Gruentdorff Sechs schilling sechs phennig vnd ainen halben Muet Choren drey meczen habern, anderthalbew Gans. drew Huener. drey Ches. fuenf vnd vierczig ayr. Vnd NiclaVischaer von der Muel ze Sitendorf Ayndlef schilling vnd von aym Holcz in dem Werd ze Twenawe ain halb phunt phennig vnd von ainem Jeuch achker acht phennig. Vnd der ander Gelt leit auf dem Dorff vnd auf vberlend da selbs ze Strayczesdorf. ze veld. ze dorff. in der pharr ze Hayczendorff oder wo daz gelegen ist alz daz dy Register wol bebeisent dy dar vber sagent vnd mit allew dew vnd dar zu gehort ze veld. ze dorff. Holcz. Wayd. Wismad. Vischwayd. Weingarten. achker. oder wie daz genant ist auzgenomen dy Guelt vnd Dienst dy auf dem Hoff ze Gruentdorff mit aller seiner zu gehorung gelegent sind, dy weilent ee dy Herren von Perchtolczgadem inne gehabt habent vnd nve Hainreichs von Spitz Salig Chind vnd Erben inne habent dieselben obgenanten Guelt vnd dienst haben wir ausczogen in solcher weis daz der Hoff furbaz in daz Gut nicht mer dient dann fuenfczehen phennig Puerchrechts. Die obgenant Guelt vnd dienst haben wir recht vnd redleich verchauft vnd ze Chauffen geben dem Erwirdigen Geistleichen Herren Brobst Jacoben dacz Herczogenwuerch vnd seinem Couent da selbs Vmb czway hundert phunt vnd vmb achczik phunt wienner phennig dy er vmb sein aygenhafcz wol ersparcz gut chauft hat, Vnd der wir von ym gancz vnd gar gericht vnd gewert sein, also daz sew furbaz mit dem vorgenanten Hoff vnd Dorff vnd mit allew dew vnd vorbenant ist, allen iren fruemb vnd nuecz schulln vnd Muegen schaffen verseczen verchauffen vnd geben wem si wellent wie in daz aller pest wol fuegt. Vnd sein auch wir vnd all vnser Erben der vorgenanten Gueter irr recht gewer vnd scherm fuer all ansprach. , . . Auch ist ze merchen daz wir dem Egenanten Geistleichen Herren vnd seinem Conuent all vnser vnd der vorgenanten Erben brief vnd Register dy hie nach ein ander benant sind all haben in ge antwurt von erst vnsern chaufbrief. der dem vorgenanten vnserm lieben vrewnt Hainreichen von Spitz vnd seinen Erben sagt. Vnd dez Bischolfs von Regenspuerch erlaub brief vnd auch den brieff der dy recht sagt vber dy Gueter in solicher beschaiden wenn sew vns oder vnser Erben vmb den scherm ansprechent oder an rueffent in welcher lay weis daz waer oder wie sich daz fuegt daz wir oder sew an geruert vnd an gesprochen wuerden von wem daz waer so schullen sew vns dy selben obgenanten brief her wider antwuerten vnd wider geben alz lang vnz wir vns vnd sew schirmen vnd webarn. Wer aber daz daz sew dez wider warn, vnd vns der brief nicht in antwuertaten vnd gaben so sei wir in furbaz chains scherms noch fuerstantz noch schadens nymer schuldig noch phlichtig vnd ob sew vns dar vmb ansprachen oder an ruerten dez sei wir in allen rechten vnd mit allen sachen ledig vnd vnenkolten. Vnd daz der chauff vnd die red also stat sei vnd fuerbaz gancz vnd vnczebrochen beleib dar vber so geb wir dem vorgenanten Geistleichen Herren Brobst lacobn vnd seinem Couent den offen brief zu ainem warn sichtigen vrchund der sach versigelten mit vnsern obgenanten Hansen dez Huelber vnd Iacobs dez Hulber anhangunden insigel vnd dar zue haben wir vleizzichleich gepeten die Erbern vnsern lieben Swager Wolfharten von Awe vnd Pauln den Hantschuestaer dy zeit Hofmaistaer in Gaerstnaer Hoff ze Chrems daz sew der sach zeug sind mit iren anhangunden insigeln in peden an schaden. Der brieff ist geben nach Christi gepuerd drewczehen hundert iar vnd dar nach in dem Newnczkisten iar dez Erichtags vor vnser vrawn tag in der Vasten.
Source Fulltext: FAIGL, Herzogenburg (Wien 1886) S. 329-332
Original dating clause: dez Erichtags vor vnser vrawn tag in der Vasten
Comment
Altbestand.Vgl. H.n. 112, 214, 325, 326, 327 (Faigl n.70, 158, 262, 263, 264). Vgl. die Urkunden LXX. CLVIII. CCLXII. CCLXIII und die folgende.
Straiczesdorf, Strazdorf, eine kleine, jetzt zur Pfarre Brunn im Felde gehörige Ortschaft, an der Strasse von Krems nach Grafenegg, eine Stunde von beiden entfernt. Dieses Gut gehörte im 11. Jahrhunderte zu dem Besitzthume der Grafen von Radelberg, welche damals auch am linken Ufer der Donau, auf beiden Seiten des Kampflusses, in Haizendorf und Umgegend und in Hohenwart (bei Meissau) begütert waren. (Siehe Saalbuch von Göttweig 1. c. S. 236 bis 240.) Liutkardis, die Tochter des Grafen Ulrich (II.) von Radelberg und Gemahlin des Grafen Friedrich II. von Bogen, seit c. 1130 die einzig Ueberlebende ihrer Stammfamilie (siehe Anmerkung zu Urkunde CL) und Erbin ihrer Güter, vergabte viele derselben an verschiedene Klöster. So erhielt von ihr St. Nikolai bei Passau curtim unam in loco qui dicitur grintdorfh apud Chamba insuper tres hobas hohinwartin (Grunddorf am Kamp und Hohenwart); — Formbach: 20 mansus ad Hohenwarte (Urkundenbuch des Landes ob der Enns, I. S. 544 und 646); — Niederalteich: quatuor mansus in Haitzendorf et vineam magnam (Archiv für Kunde österr. Geschichtsquellen, 1. H., S. 40, 41). Letztere Güter hatte im 13. Jahrhundert Gozzo, Bürger und Richter zu Krems, von dem genannten Stifte zu Lehen (vgl. oben Anmerkung zu Urkunde V). — An das Stift Berchtesgaden gab sic auf die Bitte ihres Sohnes, Friedrich III. von Bogen, ein Gut in oriente apud Prunnen (Brunn im Felde) et Gruntdorf, an Admont ebenfalls in Brunn (Meiller, Babenb. Regesten, S. 33, 40, 51). Endlich schenkte dieselbe Wohlthäterin ihre in eben dieser Gegend gelegenen Güter: fünf Weingärten in Marquardsurvar, einen Weingarten in Sittendorf und die Grundherrschaft über Strazdorf, sammt dazu gehörigen Gütern in Schlickendorf und Grunddorf — sämmtlich dem Benedictinerstifte Mallerstorf in Baiern. Mon. B. XV. S. 258 und 270. — Im Jahre 1384 verkaufte dieses Stift mit Bewilligung seines Ordinarius, des Bischofs von Regensburg, Strazdorf an Heinrich von Spitz. Stadtrichter von Krems (Urkunde CCLXII u. f.), von dessen Erben es nun Herzogenburg erwarb, in dessen Besitze es verblieb bis zur Aufhebung der Patrimonialherrschaften.
Ueber Schlickendorf, eine kleine Ortschaft in der Pfarre Theiss, und diesen Hof daselbst hat W. Bielsky das im hiesigen Archive Vorkommende zusammengestellt im Archive für Kunde österr. Geschichtsquellen, IX. S. 272.
Diese Aecker des Stiftes Lambach, in der Freiheit von Strazdorf gelegen, deren 19 Joch waren, erwarb Herzogenburg von dem selben Stift im Jahre 1745 durch Tausch, indem es diesem dafür vier Viertel Weingarten, zwischen Krems und Stein gelegen, übergab. Jetzt sind jene Aecker im Besitze verschiedener Privaten, heissen aber noch „Lambacher" Aecker.
Wahrscheinlich jenes Gut, das nach Anmerkung 85) das Stift Berchtesgaden von Frau Liutkardis erhalten hatte.
Language:
Places
- Herzogenburg, Augustiner-Chorherrenstift
- Krems an der Donau (GB KR)
- Spitz (GB KR)
- Stratzdorf (GB KR)
Persons
- Heinrich von Spitz
- Jacob I., Propst des Augustiner-Chorherrenstiftes Herzogenburg (1378-1391)
- Jakob der Hülber, Bürger und Schlüssler von Krems an der Donau, Sohn der Kunigunde, Ehefrau von Johann dem Hülber, Aussteller
- Johann der Hülber, Bürger und Stadtrat von Krems an der Donau, Aussteller
- Kunigunde, Ehefrau von Johann dem Hülber, Bürger und Stadtrat von Krems an der Donau, Schwester des Heinrich von Spitz, Aussteller
Herzogenburg, Stiftsarchiv, Urkunden Herzogenburg (1112-1852) 1390 III 22, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiAHe/HerzogenburgCanReg/1390_III_22/charter>, accessed at 2024-11-23+01:00
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