ICH Michel der Oberhaimer⁹⁸ vnd ich Kathrey sein hausfraw weylent hannsen dez Sintzendorffer Seligen Tochter vergehen fu^er vns vnd vnverschaidenleich für all vnser Erben vnd tun kunt offenleich mit dem briff allen den die In ansehent horent oder lesent, daz wir wolbetrachtichleich vnd zw der tzeit do wir daz rechtleich wolgetun mochten Recht vnd redleich gegeben haben vnd geben auch wissentleich in chrafft des gegenbu^ertigen brifs ain phunt geltz wyenner phennig auf vnserm hoff gelegen in der aw zwischen Herczogenburg vnd Sand Andre der vnser vreys aygen ist dem heyligen herren Sand Gorigen zw dem gotzhaus zw herczogenburgkh den chorherren daselbs In ir Oblay, also daz sy nu^e fu^erbaz ewichleich ze hillff vnd ze trost allen gelaubigen selen, Vnd sunder vnserer liben Swiger vnd Mu^eter frawn Margarethen weylent Albrechten des newnhofer Tachter vnd vnsers liben Sweher vnd Vater Hannsen des Sintzendorffer Seligen hausfraw vnd allen Newnhofern allen Sintzendorffern allen Oberhaimern oder wer aus den geslechten verschaiden sey, Einen ewigen Iartag haben vnd volfu^eren schullen Jerleich an Sand Erasm abent ein grosse vigili mit irr zwgho^erung vnd nach der vigili ein vmgang auf der newnhofer begrebnuzz, an Sand Erasm tag ein gesungens Selampt vnd waz man mesz gehaben mag nach der herren gewissen, vnd auch pitten vmb die obgenanten Sy seinen (sic) lebentig oder tod alls ez sust gewondleich ist Ich obgenanter Michel Oberhaimer vnd ich Kathrey sein hausfraw geben dem vorgenanten herren Sand Gorigen vnd den Chorherren daselbs daz vorgenant phunt geltz auf vnserm vorgenanten hoff aus vnserm nucz vnd gewer In iren nucz vnd gewer mit allen den eren vnd rechten alls dann durich recht dartzw gehort vnd sein auch des ir gewer vnd fu^erstand fu^er alle rechtleiche ansprach wo oder wann in dez not vnd du^erfft geschieht, Nach lanndes recht In O^esterreich, Vnd gieng In fu^erbaz an der gewerschafft icht ab, oder ob daz benannt phunt geltz von versawmnuzz wegen vnserr oder vnserer Erben oder nachkomen nicht geben wu^erd, allso daz der vorgenant gotzdinst geleg vnd nicht Jerleich volfu^ert wu^erd So haben die vorgenanten herren vrey wal mit hilff irs vogts des benanten phunt geltz ze bekomen auf dem oder anderm vnserm gu^et wo wir daz haben in dem Lannd ze O^esterreich wy in das allerpesten fu^egund ist allso daz der vorgenant gotzdinst begangen vnd volfu^ert werd, Vnd schullen Sy darvmb von vns vnsern Erben vnd nachkomen chain beswerung nicht haben an geverd. Ez ist auch ze merken ne^amleich, Ob wir, vnser Erben wollten den benanten hoff verchauffen daz schollen wir tun mit ausgenomen warten dez benanten phunt geltz vnd daz daz dem benanten gotzhaus ze herczogenburgkh den Chorherren daselbs beleibleich vnd vnuertan beleib, gescha^ech awer des nicht, So haben die vorbenanten herren daz wal widertzesprechen vnd vnderchomen an irrung vnser vnd aller vnser erben wir seinen lebentig oder tod. Vnd des ze vrkund, gib ich obgenanter Michel Oberhaimer vnd ich Kathrey sein hausfraw dem vorgenanten gotzhaus zu hertzogenburgkh den korherren daselbs den gegenburtigen briff besiglten vnd wol besta^ett mit mein selbs Micheln des Oberhaimer anhangundem Insigell dartzu hab ich vleizzich gepeten dew Edlen vnd lib Swa^eger vnd vetern Gorigen den Parsennpruner, vnd Wolfgangen den Schawhinger, daz sy der obgenanten geschrifft geczeugt habent mit iren anhangunden Insigelln In payden vnd alln iren Erben an Schaden, darvnder Ich mich vorgenantew fraw Kathrey vnd all mein erben verpinden alles daz war vnd stet ze halden daz an dem briff geschriben stet. Geben nach Cristi gepurd vierczehenhundert Iar darnach In dem Sechtzehendem Iar am Montag nach Letare Jerusalem.

Source Fulltext: FAIGL, Herzogenburg (Wien 1886) S. 373-375