Charter: Urkunden Klosterneuburg (1002-1767) 1344 VII 20
Signature: 1344 VII 20
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20. Juli 1344, Wien
Herzog Albrecht II. entscheidet den Streit zwischen dem Stifte und der Stadt über die Bürgerspitals - Capelle.Source Regest: ZEIBIG, Klosterneuburg (=FRA II/10, Wien 1857) S. 301, Nr. 310
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Stiftsarchiv Klosterneuburg (http://www.stift-klosterneuburg.at)
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Das Siegel fehlt. Material: Pergament
Prot. II. n. 140.
Chartularium Archivi III. fol. 119. a.
Wir Albrecht von gots gnaden Herczog ze Oesterreich, ze Steyr vnd ze Chernden tuen chunt mit disem prief vmb den stOez vnd chrig, so zwischen vnserm lieben Chapplan Brobst Ruedwein von Newnburch Chlosterhalb vnd seinen Convent an einem tail vnd vnsern Purgern daselbs an dem andern tail gewesen sind von des Spitales wegen ze Newnburch Chlosterhalb, daz si derselben chrieg vnd stOezze baidenthalben willichleichen vnd genczleichen hinder vns gegangen sind, also swaz wir dar vber sprechen, daz si daz ze baider seit stet wellen haben. Nu haben wir dar uber gesprochen vnd sprechen mit disem brief des ersten: daz der Probst ainen Chorherren auz dem Convent geben sol‚ der die Ewig Messe verwese, vnd ta\eglichen habe in der Chappelln in dem Spital, Vnd demselben Chorherren sol gevallen auz dem Spital ze pezzerung zu seiner phruent zehen phunt geltes, vnd ovch allez daz Oppher, daz da gevallen mag, oder geopphert wird in derselben Chappeln auf dem Alter, daz sol gehOern in die Pharr, die da heizzet die Gustrey. Ez sullen ouch alle heilichait, der die Siehen in dem Spital notduerftig sind, ez sei Peicht, oder Gots Leichnam, oder daz heilig Ole hinab von dem Chloster geraicht werden. So sol ouch die Messe in derselben Chappelln in dem Spital nur gesprechen werden, wann man zu der Wandlung leuttet, zu der ändern fruemesse in dem Chloster. Ez sol auch diselb Messe in dem Spital zu den drin obristen Hochzeiten gesungen werden vnd an der Chirich Weichtag, vnd an des heiligen tag, in des eren der alter geweicht wirt. Wer aber, daz der Spitalmeister oder sein hausvraw oder diener oder dienerinn, die in das Lanchovs nicht gehOerent, stuerben, Sprechen wir, daz die an Messe werden getragen zu dem Chloster, vnd daz in da ir recht wvrd begangen. Swelich Siech aber in dem Lanchovs stirbet, daz der bei der Messe da inne ste\a, vnd daz man in darnach zu dem Vreythof trage, Vnd in da begrab. Ouch spre\achen wir, daz dieselb Chapelle Chainen Vreythof noch chain Glokhaus haben sol, nur ein chlaines sinegözzel. Vnd daz bei der Chapeln weder erst, noch sibent, noch dreizkist, noch Jartege nicht begangen werden. Ez sul auch die vorgenant Chapell nur mit einen alter vnd mit einer Messe werden gestift, vnd dieselb Messe sol gesprochen werden von ainen Chorherren auz dem Convent alz vor geschriben ist. Vnd ouch, daz dem Cha\erner an Gotsdienst vnd an dem gelt daz von alter dazu geben ist vnd an allen seinem||
rechten furbaz ichtes icht abge\a Von der Ce\ache vnd von dem Spital. Ez sol ouch chain schuel bei dem selben Spital sein, noch furbaz nimmer werden, nur bey dem Chloster, vnd bey der Pharr daz sand Merttein. Wir sprechen ouch, Waz zu dem Vorgenanten Spital Vorgeben ist, vnd waz iezund darzu gehOert, daz daz dabey beleib an allen Tayl, Swaz man ouch den Siechen geit durch Got, ez sey prot, Wein, Vleisch, phenning, die man vnder seu taylt, oder waz Chost man in geb, damit man seu trOesten wolt, oder gewant, oder Petgewant, daz sol ouch an allen tayl beleiben. Vnderwund sich aber der Spitalmeister der phenning, die Vnder die siechen getailt wurden , so sullen si auf dem Tayl ge\an ‚ ouch Sprechen wir, swaz man durch got zu des Spitals powe geit, in dem nachsten dreyn Ja\ern, als der brief geschriben ist, daz daz Vngetailt beleib. Waz man ouch auf daz egenant Spital gebent wirt, ez sey auzzerhalb oder innerhalb der Pharr Von Erb, Aygen, Von beraitschaft, daz vber Sechczig phenning were, davon sol dem Chloster der drittail gevallen, Vnd dem Spital di zuen tayl. Wir sprechen ouch, swaz der Spitalmeister des Spitalsgut wil wandeln mit innenemen, mit auzgeben. Oder mit widerraitten, daz daz geschech mit des Chapplans, der derselben Chappelln Verweser ist, wizzen, vnd daz er ouch dabey sey. Vnd sol ouch der Probst bey der Raytung sein, oder aber der seinen ainen ze derselben raittung schaffen. Vnd sol die Rayttung geschechen ze allen Quatembern. Dar zu sprechen wir, swann die Purger dem Probst geschriben gebent allez, daz enther zu dem Spital gehort vnd||
geben ist, daz in dann der Probst vnd der Convent ein Vrchund daruber geb, daz ez furbaz in dem tail icht gehor. Man sol aber doch davon widerraitten, als Von dem andern guet, daz daz Spital angehOert. Des geben wir zu Vrchund disen Brief, besigelten mit vnserm Insigel, der geben ist ze Wienn an Eritag Vor sand Marie Magdalene tag. Nach Christs geburd dreuzehen hundert Jar, darnach in dem Vier vnd Vierzkisten Jar.
rechten furbaz ichtes icht abge\a Von der Ce\ache vnd von dem Spital. Ez sol ouch chain schuel bei dem selben Spital sein, noch furbaz nimmer werden, nur bey dem Chloster, vnd bey der Pharr daz sand Merttein. Wir sprechen ouch, Waz zu dem Vorgenanten Spital Vorgeben ist, vnd waz iezund darzu gehOert, daz daz dabey beleib an allen Tayl, Swaz man ouch den Siechen geit durch Got, ez sey prot, Wein, Vleisch, phenning, die man vnder seu taylt, oder waz Chost man in geb, damit man seu trOesten wolt, oder gewant, oder Petgewant, daz sol ouch an allen tayl beleiben. Vnderwund sich aber der Spitalmeister der phenning, die Vnder die siechen getailt wurden , so sullen si auf dem Tayl ge\an ‚ ouch Sprechen wir, swaz man durch got zu des Spitals powe geit, in dem nachsten dreyn Ja\ern, als der brief geschriben ist, daz daz Vngetailt beleib. Waz man ouch auf daz egenant Spital gebent wirt, ez sey auzzerhalb oder innerhalb der Pharr Von Erb, Aygen, Von beraitschaft, daz vber Sechczig phenning were, davon sol dem Chloster der drittail gevallen, Vnd dem Spital di zuen tayl. Wir sprechen ouch, swaz der Spitalmeister des Spitalsgut wil wandeln mit innenemen, mit auzgeben. Oder mit widerraitten, daz daz geschech mit des Chapplans, der derselben Chappelln Verweser ist, wizzen, vnd daz er ouch dabey sey. Vnd sol ouch der Probst bey der Raytung sein, oder aber der seinen ainen ze derselben raittung schaffen. Vnd sol die Rayttung geschechen ze allen Quatembern. Dar zu sprechen wir, swann die Purger dem Probst geschriben gebent allez, daz enther zu dem Spital gehort vnd||
geben ist, daz in dann der Probst vnd der Convent ein Vrchund daruber geb, daz ez furbaz in dem tail icht gehor. Man sol aber doch davon widerraitten, als Von dem andern guet, daz daz Spital angehOert. Des geben wir zu Vrchund disen Brief, besigelten mit vnserm Insigel, der geben ist ze Wienn an Eritag Vor sand Marie Magdalene tag. Nach Christs geburd dreuzehen hundert Jar, darnach in dem Vier vnd Vierzkisten Jar.
Source Fulltext: ZEIBIG, Klosterneuburg (=FRA II/10, Wien 1857) S. 301-303
Original dating clause: an Eritag Vor sand Marie Magdalene tag
Comment
Mit grossem Eifer wachten Klosterneuburg's Prälaten, dass die pfarrlichen Rechte nicht geschmälert würden. So 1300 Hadmar gegenüber den Dominicanern, 1306 Rudger gegenüber von Kremsmünster (N. 106), 1307 der Pfarrer zu Heiligenstadt, Wachsmuth, gegenüber von St. Nikolaus bei Passau (N. 116). Hier sucht und erhält Propst Rudwein des Herzogs Albrecht Entscheidung zu Gunsten seiner Stiftspfarrkirche gegenüber von der, wie aus zwei Stellen der Urkunde erhellt, erst zu erbauenden Capelle des Bürgerspitals am Lederbach. Wir ersehen, dass der Guster nicht blos die Obsorge der kirchlichen Geräthschaften hatte, sondern nach dem Wortlaute der Urkunde der eigentliche Pfarrer war, ferner, dass (was früher als blosse Vermuthung hingestellt werden konnte) in Klosterneuburg zwei Schulen, die eine bei dem Stifte, die andere bei St. Martin bestanden.Die in der Urkunde erwähnte Zeche hiess ursprünglich die Zeche U. L. Fr. am Neusiedel, von dem Hause, welches sie in der Neusiedlergasse besass; später bekam sie den Namen Kreuzzeche, und leistete zur Erhaltung des Karners der oberen Stadtpfarre jährliche Beiträge, welche der Herzog hier im Auge hat. Mit dieser Entscheidung des Herzogs war auch die ganze streitige Angelegenheit geordnet, denn der Stadtrichter Friedrich von Lewb stellte unter gleichem Datum dem Stifte darüber einen Versicherungsbrief aus, in welchem des Herzogs Ausspruch in extenso eingerückt ist (Fischer, 1. c. 369).
Language:
Places
- Klosterneuburg (GB KN)
- Klosterneuburg, Augustiner Chorherrenstift
- St. Martin, Pfarre in Klosterneuburg
- Wien
Persons
- Albrecht II., Herzog von Österreich (1330-1358), Aussteller
- Rudwein von Knappen, Propst des Stiftes Klosterneuburg (1336-1349)
Klosterneuburg, Stiftsarchiv, Urkunden Klosterneuburg (1002-1767) 1344 VII 20, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiAK/KlosterneuburgCanReg/1344_VII_20/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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