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Charter: Urkunden Klosterneuburg (1002-1767) 1353 V 08
Signature: 1353 V 08
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8. Mai 1353, Avignon
Bischofssammelindulgenz für die St. Barbara- und Margaretha-Kapelle im stiftlichen Siechhause.
Source Regest: ZEIBIG, Klosterneuburg (=FRA II/10, Wien 1857) S. 344, Nr. 354
 


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Stiftsarchiv Klosterneuburg (http://www.stift-klosterneuburg.at)

Eilf oblonge Siegel in rothem Wachse hängen an Schnüren, das erste an einer grünen, die folgenden abwechselnd immer an einer rothen und einer grünen Schnur. Das erste: — ACOBI . DEI . ET . APLICE . SEDIS . GRA . ARCHIEPI . NEO — Derselbe steht unter einem gothischen Bogen., mit der Rechten segnend, in der Linken das erzbischöfliche Kreuz. Rechts neben ihm sind in einem Schilde drei lothrechte, links eben so viel wagrechte Binden sichtbar. Darüber befindet sich in einem kleinen Überbau die heil. Jungfrau bis zur Brust, welche in der linken Hand das Jesukind hält, die rechte ist an die Brust gedrückt. — Das zweite: S . FRIS . PETRI . D . GRA . EPI . ZIENSIS. Die heil. Jungfrau, das Kind in der Rechten, sitzt auf einem Throne mit gothischem Überbau, im unteren Theile des Schildes betet der Bischof im Pontificalkleide, zu dessen beiden Seiten Schilde mit verwischten Emblemen. Das dritte: — ANANCII — — enthält die h. Jungfrau in gleicher Weise, das Kind in der Linkehaltend. Unterhalb zeigt sich ein grösseres verwischtes Schild. Im vierten: PETRI . DEI . GRA . EPI . CALNENSIS. steht der Bischof im Pontificalgewande, über ihm die h. Jungfrau. Kein Schild. Das fünfte: S . .FRIS . FRANCISCI . EPI . VREHENSIS. zeigt die h. Jungfrau wieder sitzend, darunter den Bischof unter einem Bogen betend. Das sechste Siegel: S . IOHIS . DEI . GRA . EPI . CIVITATCASTELA. enthält drei Abtheilungen, zu oberst die h Jungfrau in einem Tabernakel, in der Mitte zwei Bögen , unter welchen eben so viele Figuren in langen Gewändern und mit Palmzweigen in den Händen stehen, im untersten Theile kniet der Rischof, zu seinen beiden Seiten verwischte Schilde. Im siebenten Siegel: S . FRIS . PETRI . DEI . GRACIA . EPI . VALONENSIS. Im oberen Theile die heil. Jungfrau, welcher Gabriel die göttliche Botschaft verkündet, der Engel hält einen fliegenden Zettel in den Händen. Unterhalb kniet der Bischof in der gewohnten Weise, zu seinen beiden Seiten sind verwischte Schilde angebracht. Das achte Siegel, mit der Legende: S . FRIS . PETRI . DEI . GRACIA . EPI . BOTRENTON., zeigt im obersten Theile unter einem kleinen Überbau den Gekreuzigten, zu dessen Seiten Maria und Johannes stehen , darunter ist eine nackte, gleichsam im Bade stehende Figur, in der Linken ein Kreuz haltend, sichtbar. Zu unterst kniet der Bischof, zu dessen beiden Seiten Schilde angebracht sind; im linken lässt sich ein Drache unterscheiden. Das neunte Siegel: S . RAPAEL . EPI . ARCHADIENSI. hat oben die h. Jungfrau auf einem Throne, in der Rechten das Jesukind haltend, darunter den Bischof, welcher kniend betet. Auch hier sind Schilde, deren Embleme aber verwischt, zu beiden Seiten angebracht. Das zehnte : S . F . NICOLAI . DEI . ET . APLICE. SED . GRA . EPI . SAVANEN. In der obern Hälfte ein Bischof, welcher auf dem Throne sitzt, mit vom Nimbus umgebenem Haupte, mit der Rechten segnend, in der Linken einen Schlüssel haltend. Darunter Verzierungen und der betende Bischof, in der Fläche des Schildes sind vier schräge Binden sichtbar. Das letzte Siegel, mit der Legende : IOHANNIS . GERBOPOLENSIS., zeigt im oberen Theile einen geharnischten Mann mit dem Schwerte in der Linken, darunter betet der Bischof auf den Knien liegend. Das ganze Siegel ist mit gothischen Verzierungen geschmückt.Material: Pergament
Kunsthistorische Beschreibung: Initiale U(niversis) zu Textbeginn sieben Zeilen hoch: dicke Umrißlinien der Initiale; ob diese aus Vorstufe zur Ausmalung bestimmt war, ist unsicher, die Kontur eines kleinen Blättchens links oben könnte in diese Richtung weisen. Sicher ist hingegen, daß die Konturen vom Schreiber angelegt wurden; vgl. die identische Strichstärke bei Initiale und Schrift der ersten Zeile. Die Initialen derartiger Sammelablässe wurden ab 1323 (1322?) als historisierte Initialen ausgeführt. Nach der auch mengenmäßigen Hochzeit bis gegen Ende der 1340er Jahren werden Stücke ohne malerische Ausstattung wie dieses oder Stücke die von Ateliers außerhalb der Hauptwerkstatt ausgestattet wurden häufiger. (Martin Roland, ÖAW, Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters)
    Graphics: 

    cop.
    Rep. Vet. fol. 27. n. 46.

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      Universis sancte Matris ecclesie filiis ad quos presentes littere pervenerint, nos miseracione divina Jacobus Neapotrensis Archiepiscopus, petrus Ziensis, Anancius rauchiensis, Johannes Castellanus, ffranciscus Vrehensis, petrus Valonensis, petrus Botrentonensis, Raphael Archadiensis, petrus Calliensis, Nicholaus Suanensis, et Johannes Gerbopolensis episcopi salutem in Domino. Splendor paterni luminis, qui sua mundum ineffabili illuminat claritate, pia vota fidelium de sua Clementissima majestate sperancium, tunc precipue benigno favore prosequitur, cum devota ipsorum humilitas sanctorum meritis et precibus adiuvatur. Cupientes igitur, ut altare in honore beatarum Barbare et Margarete virginum et martirum dedicatum, quod est situm in infirmaria Monasterii beate Marie in Newenburga reg. Canon. Ordinis s. August, pataviens. dioc. congruis honoribus frequentetur et a Christi fidelibus iugiter veneretur, Omnibus (folgt die gewohnte Formel) singuli nostrum quadraginta dies indulgenciarum de iniunctis eis penitenciis misericorditer in Domino relaxamus. - In cuius rei testimonium presentibus litteris sigilla nostra sunt appensa. Datum Avinnione Octavo die mensis Maii. Anno Domini Millesimo Tricentesimo Quinquagesimo Tercio, Et pontificatus Domini Innocentii pape VI. anno primo.
      Source Fulltext: ZEIBIG, Klosterneuburg (=FRA II/10, Wien 1857) S. 344

      Original dating clauseOctavo die mensis Maii

      Comment

      Die Urkunde ist merkwürdig in ihrer äusseren Ausstattung, denn der Initiale U hat eine Höhe von 7 Zoll bei einer Breite von 6 Zoll‚ die Buchstaben M. s. f. der ersten Zeile eine Höhe von 2 1/2 die anderen von 1 1/4 Zoll.
      Die Urkunde datirt aus dem ersten Pontificats-Jahre Innocenz des VI. ‚ der, früher Stephan Cardinal-Bischof von Ostia, am 18. December des vorhergehenden Jahrs erwählt wurde. Sein Vorgänger, Clemens VI., war am 6. December 1352 zu Avignon verstorben. — Das Gebäude dieser in der ersten Infirmarie gestifteten Capelle steht noch im Bereiche des gegenwärtigen Stiftsspitals, in der Mitte des Hintertracts gegen den Garten hinaus.


      LanguageLatein
      Places
      • Avignon (F, Dep. Vaucluse)
      • Klosterneuburg, Augustiner Chorherrenstift
      Persons
      • Avancius, Bischof von Rhaucia (Kreta) (gen. 1348-1353), Aussteller
      • Franziskus, Bischof von Vregen/Wregen (Epirus, GR), Aussteller
      • Jacobus, Bichof von Novae Patrae, (Patrajik, GR), Aussteller
      • Johannes Bucius Johanetti (Jesuata), Bischof von Città di Castello (gen. 1353-1374), Aussteller
      • Johannes, Bischof, Aussteller
      • Nikolaus, Bischof von Soana (gen. 1342-1353), Aussteller
      • Petrus, Bischof von Avlona (GR) (gen. 1353-1354), Aussteller
      • Petrus, Bischof von Butrinto/ Vuzindro (GR), Aussteller
      • Petrus, Bischof von Carinola, Aussteller
      • Petrus, Bischof von Ceos (Suffragan vonAthen, GR) (gen. 1350-1353), Aussteller
      • Raphael, Bischof von Arkadi (Kreta) (gen. 1349-1353), Aussteller
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