Ich Hainreich der Flotzzer, zu den zeiten Amptman auf des Hertzogen guet ze Newnburkch chlosterhalben Vergich - Daz fu^er mich chom vor offem gericht, do ich an dem rechten saz, der erber mann Liepharde von Raptz, zu den zeiten Phistermaister des gotshaus vnser vrawn ze Newnburkch chlosterhalben vnd chlagt mit vorsprechen an desselben gotshaus phister stat vnd an ir mu^el vnd mu^elgraben stat, der auf dieselb mu^el ze Phister rinnet Gegen Niclasen dem heribst vnd seiner hausfrawn Margreten von Irer postuben wegen gelegen daselbs zu Newnburkch an der huntzchell auf dem Lederpache, Vnd chlagt, daz dem egenanten gotshaus von derselben Postuben irem mu^elgraben grozzer schaden geschaech, Also daz man auz derselben Postuben schütt mist, aschen vnd stain vnd auch andern vnflot, daz dem selben mu^elgraben grozzer schad waer vnd do von verrünn, vnd pat darumb gerichts vnd vragen, waz ein recht waer. Do vragt ich vmb, do ward dem egenanten Niclasen dem heribst vnd seiner hausfrawn, vrawn Margreten mit recht ein fuerbot ertailt, ob sew daz wolten verantburten, so geschaech darnach, waz ein recht wer. Daz fuerbot ward in rechtleich mit meinen vronpoten gesagt zu haus vnd ze hof, als mit recht ertailt was. Do cham der vorgenant Niclas der heribst an seiner stat vnd an seiner hausfrawn stat, vrawn Margreten fuer recht auf die antbuertt, Vnd was des vnlangen vnd sprach‚ sew hieten auz der selben Postuben geschütt, als sein chlag stuende. Er wolt aber dar auf nemen Erber lewt hausgnozzen vnd vmbsaczzen, die des gedaechten, ob er des recht hiet, oder nicht. Also namen sew darauf ze paider seit erber lewt der hausgnozzen vnd ander erber lewt, den Enphal ich daz hintz iren trewn, Vlreichen, den alten Spitalmaister, vnd Jans Plodlein, die zeit spitalmaister in der Purger spitol, vnd Fridreichen den Gravendorffer den Lederer vnd Jansen den Lederer den solsneider, die giengen darauf vnd schawten daz nach iren trewen, Vnd chomen wider fuer mich vnd sprachen vor mein zu einem rechten. Ez hiet der vorgenant Niclas der heribst vnd sein hausfraw Margret vnd auch alle ir nachkomen, die dieselben Postuben nach in besa^ezzen vnd inne hieten, dhain recht weder vil noch wenikch her auz zu schütten in den Pach dhainerley, weder mist, noch aschen, noch nichts nicht anders, daz dem egenanten mulgraben schadhaft waer. Waer aber, daz sew fuerbaz icht herauz schütten dem mu^elgraben ze schaden, daz man mit zwain erbern mann weisen mo^echt, als oft vnd daz gescha^ech, daz scholten sew als oft der vorgenanten Postuben Amptman, wer der die zeit waer, mit dem wandel pezzern, ie mit zwein vnd sybenczikch wienner phennigen vnd dem vorgenanten vnser vrawn Gotshaus sein schaeden abtragen nach Erber lewt rat, Vnd scholt auch sew der vorgenanten Postuben Amptman an alle chlag vnd fuerbot dar zu notten, Ez waer ir wille oder nicht, vnd daz sich die chlag vnd taiding mit recht vor mein also vergangen habent, Des gib ich vorgenanter hainrich der flo^etzzer dem egenanten vnser vrawen gotshaus den brief dar vber zu ainem warn vrchund vnd gezeug der sache, versigelten mit meinem Insigel vnd mit des erbern manns Insigel Vlreichs des alten spitolmeisters, der dasselb peschawt hat. Vnd die vorgenanten andern drey peschawer Jans Plödel, Fridreich der Gravendorffer, vnd Jans der solsneider die zeit selber nicht aigens insigel gehabt habent, so habent sew fleizzichleich gepeten den erbern Mann Vlreichen im Tuern daz er an ir stat - gezeug sei mit seinem Insigel. Der brief ist geben - drewczehen hundert iar dar nach in dem vier vnd achtzigstem Jar des nachsten sonntags vor vaschang.

Source Fulltext: ZEIBIG, Klosterneuburg (=FRA II/28, Wien 1868) S. 24-25