Ich Philipp der Schuester, ich Katrey sein hausvrawe vnd aller vnser erbn veriehen mit dem brief vnd (tun) chund alle den di in sehent oder horent lesen, daz wir ze chauffen haben geben dem erbern mann Stephan dem Herisinger in armer leut zech drei schilling pfenning geltz ze rechtem purchrecht auf vnserm haus vnd hof vnd garten, daz gelegen ist zenachst der Herisingerin haus pei dem spital ze tzwain jarn von sant Florians-tag dahin ist also beschaidenliche, daz wir oder wer dazselb haus vnd hof vnd garten nach vns inne hat davon raihen vnd geben sulle ze tzwain jarn nach einander Stephan dem Herisinger oder wer di zech inne hat drey schilling pfenning ze tzwain tegen, fumf vnd viertzich pfenning an sant Merteins-tag vnd fumf vnd viertzich an sant Gorigen-tag, vnd an welhem tag daz ist daz dem zechmaister der gelt versetzen wirt, so sol er darnach an dem nachsten tag nach demselben tag gegen dem vorgeschriben haus vnd hof vnd garten alles das recht erlangt vnd behabt haben, daz ander versetzens purchrecht recht hat hie ze Ens in der stat daz di hertzogen in Osterreich angehort. Wir haben auch dez vreye wal, daz wir di vorgeschriben drei schilling pfenning wol mugen wider abgechauffen vmb drey pfunt pfenning, vnd sol auch der chauff geschehen in den tzwain jaren ze tzwain tegen also mit ausgenummen worten, wann wir im geben nach sant Merteins-tag vber acht tag tzwelif schilling pfenning so sint fumf vnd viertzich pfenning geltes ab, vnd wann wir im gebn nach sant Gorigen-tag vber acht tag tzwelif schilling so ist aber fumf vnd viertzich pfenning ab. Ist aber daz sich die tzway jar gantz vnd gar nach einander vergent vnd daz wir den gelt nicht wellen noch mugen abgechaufft nach sant Gorigen tag vber acht tag wann di tzwai jar aus sint, so sullen diselben drey schilling pfenning geltz an sant Florians-tag darnach auf dem vorgeschriben haus vnd hof vnd garten sich vervallen haben vnd furbaz ewigh sein ze rechtem purchrecht. vnd dez geben wir Stephan dem Herisinger oder wer armer leut zech inne hat daruber ze vrchund den prief versigelten mit des erbern mannes Gotfriedes dez Chramer zu der zeit statrichter hie ze Ens anhanguud«n insigel wol bestetigt. Der brief ist geben nach Christi geburd dreutzehen hundert jar vnd in dem siben vnd fumftziksten jar an sant Vrbanstag des pfintztages vor dem pfingsttag.

Source Fulltext: OÖUB 7 (Wien 1876) S. 545f., Nr. 535