Ich Thoman der Pranger zu Radendorf, und ich Catharein, sein eheliche hausfraw, und ich Marthin der Pranger, sein vetter, veriechen und thuen khundt offenbar mit dem brief allen denen er fürbracht wierd, das uns der erwürdig geistlich herr abbt Simon und sein convent des gottshaus zu Lambach mit wolbedachtem und veraintem rath und guetten willen gelassen haben ihren ledigen und unverkhomberten weingartten, gelegen zu Geressdorf und ist genant der Schopperl, des ain halles joch ist, nur zu unser dreyer lebtag und nit lenger also beschaidentlich, das wir ihnen und irem gottshauss alle jar iarlich darvon dinnen und raichen sollen den dritten thaill maisches auss demselben weingartten; wir sollen auch dem maisch mit ihnen thaillen vor dem weingartner und sollen wir inen dann ihren dritthaill antwortten und bringen mit unserer fuhr in ihren hof gehn Krembs ohn all ir mühe Wir sollen den weingartten auch nit lesen ohn ihres hofmaisters willen und scheinpotten, das der auch darbey müg sein; auch sollen wir den obgenanten weingartten stifftleich und pewleich innenhaben und verwesen mit allem guetten gewöndlichen weingartpaw, unnd besonderlich alle jar vier stundt hawen und grueben und müsten und steckhen alls vill des alles not turfftig ist, nichts ausgenomben, und welches jars wir dem obgenanten weingartten ain paw oder mer verzugen, oder nit zu rechter zeit arbeiten, das dem weingartten schad wer, und das wissentlich wer, oder das wir inen das dritthail alss vorgeschriben ist, nit raichten, so sein wir geschaiden von allen unsern rechten, die wir gehabt haben an dem obgenanten weingartten ohn alle gnad. Wann auch wir obgenante drey leib mit dem todt gar abgestorben sein, so ist er ihnen und irem gottshauss zu Lambach ganz und gar ledig worden ohn alle widerred, aussgenomben ob der lest leib mit der fastenarbeit in den weingartten kham unnd dann darnach mit dem todt abgieng so sollen dann desselben negste freundt oder erben den obgenanten weingarten dasselb jar in innen haben und pawen und auch darvon raichen alss vorgeschriben stehet unzt nach dem lesen desselben jars und nit lenger ohn gever; so soll sich dann ihr hofmaister oder verweser zu Krembss des obgenanten weingartten nach demselben lesen underwinden ohn allen krieg und widerred, also das sich unsere freundt noch gelter noch ander iemandts von unsert wegen daran nicht engen noch irren sollen noch wöllen ohn alles gever. Wir mu^egen auch mit unsern rechten an dem obgenanten weingartten allen unsern fromen schaffen mit versezen, mit verkhauffen, christen unnd nit juden, mit dem rechten alss vorbenant ist, auch ob der brief an die juden kham, den wir von dem obgenanten gottshauss haben, dann soll er kain crafft haben noch machen. Wir offnen auch, das all wandlung mit dem obgenanten weingartten geschechen sollen mit ires hofmaisters zu Krembss handt, wissen und willen, dem soll man dan geben zwen Wienner pfening zu anlait und alss vill zu ablait. Das inen das also statt unnd unzerbrochen bleib, darüber geben wir dem obgenanten gottshaus disen offnen brief, versigelt und bestätt mit des erbarn und beschaidenen Erharts des Gerestorffers insigl das er durch unserer vleissigen bitt willen sein insigl an den brief gehangen hat, im und seinen erben ohne schaden, darunder wir unns verbinden in aides weis alles das stätt zu haben, das oben an dem brief geschriben ist mit unsern trewn, wann wir obgenante drey leib aigens insigl nit gehabt haben. Der brief ist geben nach Christii geburt vierzechenhundert jar, dar nach in dem dritten jar an sanct Mathias tag des heilligen zwelfpoten.

Source Fulltext: StiAL, Kopialbücher, HS 16, P. Augustin Rabensteiner OSB: Documenta monasterii Lambacensis Bd. I, ab anno 992-1415, S. 522-524, Nr. 438