Ich Frantzissk der Asspekch vnd mein hausfraw Agnes veriehen offenbar mit dem prief allen läwten, daz vns der erberig herr her Dietmar probst ze Reichersperg vnd der Conuent daselbs überal lazzen habent i^em hof der da haizzet vnd genennet ist an dem hof gelegen pey Gu^erten der in lang vndienstpär vnd öd gewesen ist, also zu vnser zwain leiben mit der beschaiden, daz wir den vorgenanten Hof stiftleich vnd pa^ewleich legen schüllen, vnd su^ellen in auch dar vmb i^enn haben drew jar an allen dienst, dar nach swenn di drew iar sich vergent vnd verlauffent, so su^ellen wi^er in da von ja^erleich dienen vnd geben oder wer auf dem hof häwsleich sittzt auf sand Michelstag ain pfunt pfennig wienner münzz an alles verziehen. Täten wir dez nicht, so habent si vollen gewalt auf dem obgenanten hof dar vmb ze pfenten alz auf andern i^em vrbarn. Würd aber in daz pfenten verstanden oder vräfleich gewert, so haben wir allew unsrew recht verlorn. War aber daz wi^er unsrew recht mu^esten oder wolten versettzen oder verchauffen, di schüllen wir sew vnd ir gotzhaus dez ersten an pieten vnd nötten, möchten oder wolten si di von vns dann nicht geweriuen vnd chauffen, so mügen wir unsrew recht versettzen oder verchauffen wem wir wellen vnd doch nür einem geleichen mann, von dem si irr vodrung alz leicht mügen becho^emen alz von vns selb, vnd swenn vnser obgenant czwen leib nicht mer sind vnd abgent, so ist in vnd irm gotzhaus der offt genant hof ledig alz man in dann vindet ze haus, ze hof, ze holtz vnd ze veld an widerred aller läwt. Vnd daz in vnd dem gotzhaus daz also stät gantz vnd vnzebrochen beleib, gib ich in obgenanter Frantzissk der Asspekch den prief versigelten mit meinem anhangundem insigel vnd zu einer pezzern sicherhait vnd gedachtnüzz vnder dez erbern mans Steffan des Zellär auch anhangundem insigel versigelt, der sein insigel durich vnser fleizigen pet willen an den prief gehangen hat i^em vnd seinen Erben an schaden. daz geschehn ist nach Christes gepurd dreutzehen hundert iar, darnach in dem sechs vnd Sibentzkisten iar an sand Vrbanstag dez heiligen pabst vnd martrer.

Source Fulltext: OÖUB 9 (Wien 1906) S. 82-83