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Charter: Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600) 1396 VI 25
Signature: 1396 VI 25
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25. Juni 1396 (Sonntag), o. O.
Propst Nikolaus (Flenzel) und der Konvent von Schlägl beurkunden, daß sie Judam, dem Juden von Linz, 128 Pfund Pfennige Wiener Münze schulden.
Source Regest: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 220, S. 223
 

orig.
Current repository
HHStA Wien Signatur: AUR 1396 VI 25 (www.oesta.gv.at/bestand/hharchiv/fr_1_hh.htm)

Seal: Siegel an Pergamentbändchen hängend: 1) Nikolaus III. (Flenzel), Propst von Schlägl. Das einzige Siegel dieses Propstes.
Seal: 2) Der Konvent von Schlägl.
Material: Pergament
Condition: An drei Stellen durchgeschnitten, einige Stellen [...] durch Moder zerstört.
    x
    "Wir, Niclas(1) von Gotes gnaden probst zu sand Mareinslag(2) vnd der gancz conuent daselbs vergehen all vnuerschaidenleich mit einander, vnd tuen chunt offenleich mit dem brief allen den, die in sehent, hoerent oder lesent, das wir schuldig sein vnd gelten schuellen Judam(3), dem juden, zder zeit gesezzen ze Linncz vnd allen seinen erben hundert phunt vnd an zway dreyzzigkch phunt pfenning, alles Wienner muenzz, der wir sew richten vnd weren suellen auf die liechtmezz schierist chuenftig. Taeten wir dez nicht, so get fuerbas rechter juden schaden darauf all wochen auf yedes phunt vier Wienner pfenning. Vnd wann die juden ires gelcz nicht lenger peyten noch enpern wellent, so schuellen wir in vnuerczogenleich vnd an widerrede jr gelt geben, haubtguet vnd schaden. Taeten wir des nicht, wann sew vns dann vadernt [zu la]isten, so schuellen wir in darnach des nachsten tags, als wir von in geuadert warden sein, laisten mit dreyn erbern knechten vnd mit sechs phêrden gen Linncz in die stat in [ein h]erbergs gasthaus, wo sew vns [hin]zaigent, die schuellen dann daselbs jnnliegen vnd laisten angeuaer, als innligens vnd laistens recht ist, vnd nicht aws choemen, ez werde[n denn die] vorgenanten juden ee gancz vnd gar awsgericht vnd gewert ires voergenanten geltes haubtguecz vnd gesuechs. Wuerde aber jn die laistung von vns verczogen, wie sich [das f]ueget, waz sew dann ires obgenanten geltz haubtguetz vnd gesuechs schaden nement, wie der schad genant mag sein, den jr ainer gesprechen mag pey seinen trewn an [ay]de vnd vngeswoern, denselben schaden mitsampt dem haubtguet vnd gesuech schuellen wir in allen ablegen vnd widerchern an widerrede. Vnd schuellen sew das alles haben, dacz vns voergenanten allen vnuerschaidenleich ze vnsern trewn vnd auf aller vnser hab, die wir ynndert haben vnd die zu vnserm egenanten goczhaws gehoert, ez sey gestifft oder vngestifft, versuecht vnd vnuersuecht, wie daz genant oder wo daz alles gelegen ist. Vnd wann die voeruerschriben pfenning ye ain jar gestent, so seczet sich der gesuech zu sampt dem haubtgut vnd get gesuech auf den gesuech recht als auf das haubtguet von jar ze jar. Ez get auch dannoch gesuech auf die voergenanten pfenning, man laist oder nicht Vnd wo sew auf vnser vnd vnsers goczhawss hab zaigent, der sol sew der landes fuerst oder sein haubtman oder wer seinen gewalt hat, geweltig machen jnantwuerten vnd in die schirmen an chlag, an furbot vnd an recht, souil vnd alz lang, daz sew dauon wol gewert vnd awsgericht werden ires egemelten geltes, schaeden vnd gesuechs mitsampt dem haubtguet. Das ist gaenczleich vnser will, vnd sol nyemant von vns noch von vnsern wegen dhain veintschaft darumb haben. Wir loben auch den voergenanten juden mit vnsern trewn an aydes stat vnd angeuer vnd verpinden vns gaenczleich gegen in mit dem brief, das wir sew vmb daz obgenant gelt, weder vmb haubtguet noch vmb schaeden, weder hincz hofs noch an chain gewaltigew hannt, noch nynndert alswohin schaffen schuellen, noch das wir ander freybrief, toetbrief noch gegenbrief von der herschaft vmb das voergenant gelt, veber iren willen noch wider sew nicht gewinnen schuellen, denn daz wir sew selber ires gelcz weren schuellen, als vor geschriben stet. Wêr aber, daz wir darueber von der herschaft vmb das egenant gelt veber iren willen vnd wider sew icht brief gewunnen vnd fuer braechten, ez wêrn freybrief, toetbrief oder gegenbrief, oder welherlay ierrung oder jnuaell daz wêrn, die in an der obgenanten geltschuld gegen vns geschaden moechten, die suellen dann aller ding ab, toed vnd ze nichtew sein, vnd wider den gegenbuertigen brief chain chraft nicht haben. Wer auch den brief inn hat, fuerbringt vnd zaigt mit der voergenanten juden guetleichen willen vnd vns damit mant, ez sey christen oder jud, dem sey wir alles des schuldig ze geben, ze laisten vnd zu volfueren, daz daran verschriben ist, ze geleicher weis recht alz in selber. Daz den voergenanten juden das alles also staet vnd vnuerchert beleibe, darueber zu einem waren, vesten vnd staetem vrchund geben wir egenant, wir probst Nicla, vnd wir der conuentt gemainkleich zu sand Marein Slag jn den brief, besigelten mit vnsern paiden anhangunden jnsigeln. Der geben ist an dem nachsten suntag nach sunibentten, do man zalt von Christi gepuert drewtzehen hundert jar, vnd darnach in dem sechs vnd newnczigistem jar."
    Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 220, S. 223-224

    Original dating clausean dem nachsten suntag nach sunibentten

    Editions
    • UBLOE 11 (1956) 515-517, Nr. 569.


    LanguageDeutsch

    Notes
    (1) Nikolaus III. Flenzel, hier erstmals als Propst im Amt; vgl. oben Urk 218, Anm 5.
    (2) Schlägl benötigte das Geld vermutlich wegen der 1396 bezeugten Brandkatastrophe (Urk 217), die jedoch bereits vor dem 6. Februar 1392 stattgefunden haben dürfte (Urk 215).
    (3) Juda (oder Judas), der Jude von Linz; nur hier bezeugt.
    Places
    • o. O.
       
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