"Ich Gilig Darfmair(1), buerger vnd die czeit des rates czwe Euerding, vergich fuer mich, mein hawsfrawen vnd fuer all vnser eriben, vnd thun kund offenleich mit dem brief allen den er furchumbt, als von des weingarten wegen, der gelegen ist bey Aschach an der Ruepretspewnt(2) vnd stost an den Toppel(3) weingarten an dew gassen, vnd ist freys aigen, den mir Lienhart Hafenmaister(4), burger da selbs zu Euerding seliger, vnd Vrsula sein hawsfraw, zue kawffen geben habent vmb vier vnd czwaynczigk phuntt phening, auf ain widerkawff auf vier ganncze jar nach jnnhaltung des kawfbriefs, der von dem benanten Hafenmaister seligen vnd von seiner hawsfrawen Vrsula ausgegangen ist, vnd mir dar vmb gegeben habent. Nun hab ich den selben weingartten mit sambt dem egemelten kawffbrief, so dar veber gehoert, recht vnd redlichen verkawfft vnd mit guetem willen ganncz abgetreten vnd vber geben wissentleich mit dem brief dem edeln vnd weysen Chunraten dem Ekke(5), die czeit richter czue Euerding vnd seinen eriben also, das er mit dem obgenanten weingarten als kawff jn allen artikeln vnd puenntten, als dan der obgemelt kawfbrief, so dann dar veber gehoert, jnne haltet, damit hanndeln sol vnd mag jn aller mass, als ich das wol getuen hiet muegen an alle jrrung vngeuaerlichen. Jch vnd mein eriben seinn auch des obgemelten weingarten czu kawff in aller obuerschriber mass sein gewer vnd fuerstant fuer alle rechtliche ansprach, als dann solhs kawffs abtretens vnd vbergebens vnd der stat Euerding recht ist. Ging jm dar jnn ynndert ab mit recht, des er czu schaden chêm, das sol er alles haben czue mir, meiner hawsfrauen vnd vnsern eriben vnd trewen, vnd dar zue czu allem vnserm gut, nichs ausgenomen, dauon sew gewerschaft irs kawfs vnd alle schaeden bechomen sullen, so sy nachst vnd pest muegen nach der stat rechten. Das ist mein guetlich will treulichen angeuerd. Vnd des czu vrchund gib ich dem obgenanten Chunraten Ekker vnd sein eriben den offen brief, besigelten mit des erberen vnd weysen Frannczen des Ebmêr(6), an der czeit lanndrichter jm Aschawinkchel anhangunden jnsigel, den ich [mit] vleyss darvmb gepeten habe czu czeugnuss der sach, jm vnd seinen eriben an schaden. Vnder das jnsigel ich mich, obgenanter Gilig Darfmair in obgemelter mass verpintt mit meinen trewen jn aides weis war vnd stêt ze haben, das in dem brief verschriben, vnd ist geben nach Christi gepurd jm vierczehen hundertisten vnd jm syben vnd vierczgisten jare, am erichtag vor sand Michels tag, des heyligen erczt engel."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 315 (S 208), S. 340-341