Charter: Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600) 1474 XII 30
Signature: 1474 XII 30
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30. Dezember 1474 (Freitag), o. O.
Niklas Eyban und seine Frau Sibilla, Bürger zu Friedberg, schenken die Kriegwitz-Wiese oberhalb von Aigen dem Propst Andreas und dem Stift Schlägl für einen Jahrtag bei der Pfarrkirche Friedberg.Source Regest: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 457 (S 236), S. 503
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Stiftsarchiv Schlägl (www.stift-schlaegl.at)
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Seal: Siegel an Pergamentbändchen hängend: 1) Görtzik von Wettern zu Passern. Braune Schale, schwarzes Siegel, rund, 30/45 mm Dm. Wappen: Schild mit sechs Faßbändern, darüber Helm mit einem Faß mit sechs Bändern als Helmzier. Umschrift: "S girzik z wetrznie" (nach A. Kubiková)
Seal: 2) Die Marktgemeinde Friedberg. Dreieckiger Schild, 65 x 55 mm. braunes Wachs, darin die große fünfblättrige Rose der Rosenberger. Inschrift: "s frinbvrgk".
Material: Pergament
Dimensions: 210/220 x 285 mm, Plica 45 mm.
- notes extra sigillum:
- Rückseite: No. XVII / A: Clas: VI. Parochialia / Rub: d: Sig: 1. / Ex parte Eyban sc. pat. (?) / 1474 / ein iahrtag wegen der kriegwiess ob dem aigen.
Kopialbuch A (1593) 90v-91v.
Kopialbuch B (1597) 132r-133v.
"In dem namen vnnsers herren Jhesu Cristi. Amen. Ich Niclas Eyban(1) burger zu Fridburg, vnd ich Sibilla sein hausfraw: Haben bedacht das vergannkchlich leben hie auf dyser welt, vnd des menschen plodigkait, der herkumbt vnd entspringt als ain bluem vnd wider ze muescht werdn mues, zu nichte nach dem leib, der todlich ist vnd dy seel vntodlichen. Daraus dann ain yeder mensch schuldig ist zu bedennkchen sein letzte zeit, vnd das aim yedn menschen dort jn der ewigkait gelonet vnd furgehallden wirdet alls er dann hie jn dem vnbleiblichen leben jn gueter tat vnd loeblichen werichen verdient vnd erworben hat. Wann aber nw vor menschlicher krannkchait vnd vergessenhait allte hanndlung hart ist zu bewaren, so ist durft, das man ewige stifft bestaett mit krefftiger verschreibung vnd briefen an abgang ewigklich. Darumben wir, benantte kanlewt bekennen fur vnns, all vnnsrer eriben vnd miteriben, frundt vnd nachkomen vnd thund kund allermenigklich, das wir mit wolbedachtem muet vnd gueten willen ze lob Got dem almachtigen, ze ern der junkchfrawn Marie vnd allen hewlign, zu hillf vnd trost vnnser vnd aller vnnserer voruoderen selen gefuegt vnd gebn habn, fuegn vnd gebn auch wissenntlichen jn kraft des briefes vnnser wisen, genant dy kriegwiz(2), gelegn jn der brobstey vnnser fraun Slag am perig ob des markchtz aufm Aygn, dy wir von Joring Draegslen(3) doselbs kauft habn, dem erwirdigen jn Gotte vatter vnd geistlichen herrn, herrn Andreen(4), brobst zu vnnser fraun Slag, dem conuent doselbs, dem gotshaws vnd allen iren nachkomen jn solchem form vnd masse, das dem ersamen herren, hern Hannsen(5), yetz pharrer ze Fridburg vnd aim yedn kuenfftign pharrer doselbs jarlichen abgeen vnd jnnebeleiben sullen an dem zynns der vier pfundt pfenning, den er jarlichen dem benantten wirdigen conuent von der kirichen Fridburg raicht vnd gibt zehen schilling pfenning. Dy selben zehen schilling pfenning sol dann ain yeder brobst doselbs von der benanttn wisen jarlichem dem berurttn wirdigen conuent gebn vnd raichen an abganng, damit dy bestimbtn vier pfund pfenning wider ganntz vnd erstat werdn. Darumb vnns dann der bemelt pharrer vnd ain yeder kuenftiger jarlichen ainen ewigen jartag jn der wochen nach sannd Merten tag, an welchem tag es jm fueget, begeen sol mit ainer gesungen vigily, ainem seelambt vnd mit ainem ambt von vnnsrer liebn frawn, darzue mit segsch gelesen messen, vnd das der selb jartag albeg vor an dem suntag verkuendt werde. Er sol auch von den selben zehen schilling pfenning raichen vnd gebn jarlichen aim sannkherrn doselbs viervndtzwainzigk pfenning, vnd dem schuelmaister segsch pfenning. Es sol auch ain yeder pharrer oder der sannkherr, welcher dann dar zue geschikcht ist, all suntag auf der canntzl, so man vmb dy seel pittet, pitten fur vnns, all vnnser foruodern vnd fruendtschaft, lembtig vnd tod. Wir sullen auch den benantten loblichen gotzdienst selbs belewchten oder versehen, damit er belewcht werde. Vnd was dy benant wisen mit zynns jaerlich mer trueg oder getragn moecht veber dy beruertten zehen schilling pfenning, das sol alles beleiben bey dem gotzhaus vnnser frawn Slag jn widerlegung weyse, damit wir auch vnd vnnser voruoderen saligen der guettat vnd loblichen gotzdienst, so taglich doselbs gehallden vnd volbracht wirdet, auch tailhafftig werdn moegn. Ob aber nw der pharrer oder ain yeder kunfftiger nach jm jn den dingen saewmig waer, den loblichen jartag vnd gotzdienst jn obuerschribner masse jaerlich nicht volbraechte, vnd jch benantter Eyban mit tod verganngen waer, dann so sullen mein nagsten fruendt, vnd so jch der auch nicht liess, dann dy ganntz gemain zu Fridburg bej dem benantten wirdigen gotzhaus vnnser fraun Slag solch gelt nyderlegen vnd verpietn, damit es dem selben pharrer an den bemelten vier pfund pfenning nicht abgee noch abgezogn werde, solanng vnntzt solcher loeblicher gotzdienst wider anfang gewing vnd so ettwas darjnne versawmbt war, erstatt werde. Waer aber sachen, das der bemelt brobst oder ain yeder nach jm regierunder dem bestimbten conuent dy selbn zehen schilling pfening jarlichen nicht raichet, oder so sy der conuent enpfieng vnd dem selben pharrer an dem beruertten kirichzynns der vier pfund pfenning obgemelt nicht abgeen liessen, wie vor begriffen ist, da durich der loblich jartag vnd gotzdienst irrung gewung vnd jn obuerschribner masse nicht volbracht wuerde, so hab jch mir vorbehaltn, das jch oder mein frundtschafft nach mir, oder so dy auch nicht enwaren dann dy gantz gemain ze Fridburg(6) sullen vnd muegn dy benant wisen einziehen vnd bey vnns hallden solanng, huentzt dem oder aim yren pfarrer dy beruertten zehen schilling pfenning abgezogen vnd der loblich jartag vnd gotzdienst jn beruertter masse gehaldn vnd volbracht wirdet. Vnd des zu vrkund gebn wir obgenante kanlewt den brief, bestaett durich vnnseren vleissigen gebet willen mit des edlen vesten Goerziken von Wetern(7) gesessen zu Passaweren aygen anhangunden jnsigel, jm seinen eribn vnd jnsigl an schaden. Darzue haben wir mit vleisse gebetn dy erbern weisen richter, schepphen vnd ganntz gemain hie ze Fridburg, vnnser guet herren vnd nachtpauren, das sy irs markchts sigel auch an den brief gehanngen haben, jn iren nachkomen, dem markcht vnd jnsigel an schadn. Des sind zeugen vnd bey solcher vnserer wilkuer gewesen dy erberen weysen Jacob Ledrer(8), Niklas Walkchel(9), Thoman Eyschiel(10), Hanns Schenkch(11), all buerger ze Fridburg vnd mer frumer leut genueg. Vnder dy jnsigl wir vnns obgenantte kanlewt verpintten mit vnnseren trewn fuer vnns, all vnnser eriben vnd miteribn, frundt vnd nachkomen, jnnehalt des briefes war vnd staet ze halden. Der gebn ist an freytag vor dem newen jar, des jars do man zalt von Cristi geburd viertzehenn hundert vnd jn den vierundsybentzigisten jaren."
Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 457 (S 236), S. 503-505
Original dating clause: an freytag vor dem newen jar
Editions:
- Erstveröffentlichung.
Secondary Literature:
- Regest: Kubíková (2001) 42. Literatur: Pröll, Geschichte (1877) 13 (Liban), 92 (Eyban).
Language:
Notes:
(1) Eyban (nicht Liban!), Niklas und Sibilla, Eheleute (kanlewt) zu Friedberg; wahrscheinlich Sohn des 1464 verstorbenen Johann Aywan von Friedberg: UB Krummau 2 (1910) 142, Nr. 610.
(2) Kriegwiese oberhalb von Aigen.
(3) Jörg Drägsel (urk. 1462); vgl. Urk 391, Anm 2.
(4) Andreas Rieder, Propst (1444-1481)
(5) Johannes, Pfarrer von Friedberg;: Urk 352, Anm 2.
(6) Friedberg als bürgerliche Gemeinde mit einem eigenen Siegel.
(7) Görtzik (Jirík, Georg) von Wettern (Vétrní) zu Passern (Pasovary) bei Kirchschlag. Wohl identisch mit Georg Weichsel von Wettern auf Passern (urk. 1459-1480); vgl. UB Krummau 2 (1910) 254 Reg.! - Vgl. auch oben Urk 436: Jursik (1471)
(8) Jakob Lederer, Bürger zu Friedberg, Zeuge.
(9) Niklas Walkel, Friedberg, Zeuge.
(10) Thoman Eisschiel, Friedberg, Zeuge.
(11) Hanns Schenk, Friedberg, Zeuge.
Places
- o. O.
Schlägl, Stiftsarchiv, Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600) 1474 XII 30, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiASchl/Urkunden/1474_XII_30/charter>, accessed at 2024-11-23+01:00
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