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Charter: Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600) 1495 X 28
Signature: 1495 X 28
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28. Oktober 1495 (Mittwoch), Haslach
Siegmund und Dorothea Vorauer stiften für die Kirche von Haslach zu Ehren unserer lieben Frau eine ewige tägliche Messe für sich und für die verstorbenen Angehörigen ihrer Familie (Frühmeßbenefizium).
Source Regest: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 530, S. 595
 

orig.nein, verschollen
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(der Abschriften:) Stiftsarchiv Schlägl (www.stift-schlaegl.at)

Seal: Siegel (mit dem Original verschollen): 1) Peter von Rosenberg.
Seal: 2) Leonhard, Propst von St. Florian.
Seal: 3) Johannes, Propst von Schlägl.
Seal: 4) Marktgemeinde Haslach.
Seal: 5) Siegmund Vorauer als Stifter.
  • notes extra sigillum
    • Nachschrift: "Collationirt vnd auscultirt ist dise abschriffts abschrifft durch mich, Hans Ludwig Grieg [?] zu Nidern rais [?] etc. Hochfürstlicher durchleuchtigster zu Passau verwaltern der herschafft vnd marckhts Haslach, weliche erste abschrifft durch hern Lazarum Pindt, gewesten pfarrer zu Haslach auch collationirt worden, im beysein Christoffen Stadlpauern, der zeith marckht richtern. Jst in allem recht vnd gleich lauttendt befunden worden. Dise abschrifft geschah anno 1611, den 28 [?] Octobris."

cop.
H. L. Grieg (1611), Vorlage.


    cop.
    Georg Müllner (1613)


      cop.
      Georg Millner (1624)


        cop.
        M. A. Engl, Linz (1679) > (Alle in StASchl, Sch 319, Fasz. 7.)

          x
          "In dem namen der heyligen vngethailten driualtigkhait. Amen. Jch Sigmundt Vorauer(1), die zeit richter zu Haslach, vndt jch Dorothea, sein eheliche hausfrau. Bekhennen samentlich vnd sunderlich fir vns, all vnserr erben vnd nachkomen, das wier fir vns genomen vnd bedracht haben das gegenwiertig zergänckhlich leben, aus dem dem menschen nichts nachuolgt, dan alle seine guette werckh, die er hir uolbringt, vnd sodan der almechtig Gott ain beloner und widerleger ist solicher guetter werckh, darumben haben wier mit guetter furbetrachtung, vnser freundt ratt, vnd mit guetter vernunfft zu der zeit, do wier ohn menigclichs widersprechen das wol thun mechten vnd gewalt vnd recht hetten, Gott dem allmechtigen vnd allen himlischen höer zu lob vnd sunderlich zu ehre der lobsamben jungfrau Maria, sand Sebastian dem heiligen martterer, vnd der heiligen jungfrauen St: Barbara, durch vnser vnd vnserer voruodern vnd nachkhomen vnd aller glaubigen seell hail willen, mit gunst zuegeben vnd willen des ersamen herrn Hanssen Perger(2), die zeit khürchhern vnd pfarrhern zu Haslach, ain ewige tägliche meeß jn St: Nicolas khirchen zu Haslach, auf dem altar auf der paarkhirchen(3), der in den ehren vnser lieben frauen, St: Sebastian, St: Barbara, geweicht ist. Die genandt sol werden vnser lieben frauen meß durch ainen sundern capplan zu ewigen zeiten zuuolbringen, auf den hernach geschribnen stuckhen vnd güettern, die wier dazue widmen, geben vnd ordnen, gestifft, stifften die selben meß auch wissentlich jn crafft diß briefs vnd wellen, das ain yegcklich priester vnd capplan derselben meß, dem die ordenlich verlihen wierdet, selbs darauf vnd in der behausung, so dorzue geben vnd geordnet ist, in briesterlichen, ordenlichen wesen sitzen vnd die meß alle tag täglichen jn St: Nicolas khürchen auf dem bemelten altar lesen vnd volbringen sol, andächtigclich, wie das die ordnung der heiligen christlichen khürchen jnhelt vnd erraischt, vnd sich in ainer yeden meß am altar vor dem offerent vmbkheren, vmb mein Sigmundten Vorauer, der zeit richter zu Haslach, vnd Dorothea seiner hausfrau, als stiffter, vnser baider vatter vnd muetter, aller vnserer voruodern, vmb hern Hanssen Paldaufs(4), auch vmb hern Oswalt Lempekher(5), baider priester seel, derselb gueth auch zu diser stifft ainstails gebraucht ist, vnd vmb all glaubig seell offentlich bitten. Wierth daneben weiter gebett an jne gefrimbt, des sol er sich an willen aines pfarrers nit vndersteen, sunder auch die selben betpfening ainem ieglichem pfarrer zu Haslach oder seinem verweser antwortten. Er mag jme auch alle wochen ainen feyertag nemen, daran er nit schuldig ist meß zu lesen vngeuerlich vnd nit mer. Wo er vber das ein meß geferlich oder läßlich versaumet, vnd die nit hielt, so sol er ain halbs pfundt wax vnnachläslich zu bezallen sandt Nicolas khürchen vnd der gegenwürtigen vnser lieben frauen meß verfallen sein. Beschähe die versaumbnuß zum andern mall, so sol die peen zwifach genomen werden, beschahe aber soliche versaumbnuß zum dritten mall, oder das sich der capplan sonst vnpriesterlich und vnordenlich hielt, so sol richter, rate, vnd die gantz gemain hie zu Haslach oder iemandt von jhrent wegen solich mängl vnd versaumbnuß an vnsern genedigen hern von Passau als bischoue(6) vnd ordinarj bringen, der als dan darein sehen vnd nach ratt derselben richter, ratt vnd gemain, ordnung geben sol. Die gült vnd güetter zu der meß gehörundt in ihr gewalt zu behendigen, vnd mit denselben, auch mit dem capplan, souil zu handlen, damit der versaumbt gottsdienst erfült vnd die meß loblich vnd erbärlich, wie dan die gestifft ||
          vnd geordnet ist, auf dem beruerten altar jn St: Niclas khürchen zu ewigen zeiten Gott zu lob vnd den christlichen sellen zu trost gehalten vnd volbracht werde. Sich sol auch ain ieder priester, capplan vnd verweser der meß in volbringung derselben meß halten ainen pfarrer zu Haslach, an den pferlichen rechten, allenthalben ohn schaden. Vnd wan der pfarrer oder sein statthalter ain begern zechen meß oder vber zechen meß hat, sol ime vnser capplan mit der meß dienen, darumben des selben tags das frue mal mit den priestern im pfarhof nemen, oder sonst des genueg thuen, nach zimlichem von ainem pfarrer gewartendt sein. Vnd des gleichs sol ain ieder priester vnd caplan der meß, an dem heiligen weynachtag, am obristen, am ostertag, an den vier vnsern frauen tägen, der heiligen schiedung, jrer geburth, in ihrer verkhündung, vnd zu liechtmessen, auch zu aller heyligen tag, vnd wan khürchtag des gottshaus ist, die meß von des opfers wegen, nit vor den hochambt, sunder darnach, nach der predig lesen vnd volbringen, vnd zu ainem ieden gemainen khürchgang vnd gottsdienst in seinem khorrockh zu khürchen sten, vnd den gottsdienst mit sambt andern, mit singen vnd lesen helfen zu uolbringen, vnd darüber ainem pfarrer nicht mer zu thuen schuldig sein. ||
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          Vnd sein das die güetter vnd stuckh, freyes ledigs aigen, die wier zu der meß, wie oben steet, geben, ordnen vnd widmen: Von erst ist darzue geordnet ain halbs burkhrecht zu Haslach(7), mit aller zuegehörung, darin ain ieder vnser caplan wohnen vnd sein, vnd dauon den rechten hern dienst, so uil als ain anders halbs burgrecht gibt zu gewondlicher zeit geben soll. Ain gueth zu Wünckhl(8) in Waltkhürcher pfarr in Wachsenwerger landgericht gelegen, diendt järlich zu der dienst zeit acht vnd sechzig pfening, khorn drey metzen, waitz ain metzen, habern zwainzig metzen, hennen vier, vnd ain fartt hey. Jtem vier güetter zu Neidling(9), diendt jarlich iedes zu der dienst zeit vier schilling vnd achzehen pfening, khorn vier metzen, habern achzehn metzen; gelegen in Helfenberger pfarr vnd jn Wachsenberiger landtgericht. Jtem mer ain gueth zu Hoffelt(10) jn St: Johans pfarr vnd bemeltem landtgericht, diendt järlich zu der dienst zeit vier schilling achtzehen pfening, khorn sechs metzen, habern vier vnd zwainczig [metzen], von ainer Öedt funfzehen pfening. Jtem ain gueth zum Pfeffer(11) in Rorbekher pfarr vnd Veldner landtgericht, dient järlich zu der dienst zeit zehen schilling pfening vnd vier hennen. Jtem ain gueth zu Dietennshaimb(12), darauf ietzt Vlrich sitzt, dient jarlich zu der dienst zeit ain pfundt pfening, fir ain schwein neun schilling pfening, sechs khäß, vier hennen, dorfir vier vnd zwaintzig pfening vnd sechzig ayr darfir zwainzig pfening. Jtem mer ain gueth zu Summaring(13), darauf ietzt Lienhart sitzt, diendt jarlich zu der dienst zeit sechs schilling pfening, fir hiener vnd ayr zwaintzig pfening; die jetz bemelten zway güetter [sein] gelegen in Hofkhürcher pfarr vnd Edlinger landtgericht. Jtem mehr vier guetter zum Neudorff(14) in St: Peters pfarr, die drey in Haslinger landtgericht, vnd das vierte in Wachsenberger landtgericht gelegen, dient iedes zu der dienst zeit vier schilling acht vnd zwantzig pfening. Die ietz bemelten güetter vnd stuckh alle, mit sambt dem haus, darin der priester wohnen soll, antwortten wier hirmit aus vnser nutz vnd gwer, in der offt gemelts vnser gestifften ewigen meß vnd aines ieden caplan, der die ordenlich besitzt, nutz vnd gwern, vnd wellen, das der selb priester des mit stifft vnd stewr, rechter hern jnhaber, nützer vnd gebraucher sein soll wie billich ist, doch dauon bey verdamnuß seiner seel nichts verthuen, verkhomern noch verkhauffen, noch die selben güetter vnd holden darauf mit steuer, robolt, oder in ander weeg nit beschweren, ausgenomen sey ain gemaine landtsteuer, sy darin gebirlich halten soll. Souer er es auch darüber date, so hats doch khain crafft, doch so behalten wier vns die beschürmung vnd scherm, so man nendt vogtey, vnd das gottslehen, so man nendt Jus patronatus oder Jus presentandj, vnser leben lang samentlich vnd sunderlich beuor. Vnd so wier vergangen, vnd nimer in leben sein, so sol solich vogtey vnd lehenschafft der meß zuegesteen vnd gehören zu ewigen zeiten zu den ersamben weisen N, richter, rath vnd gemain des marckhts Haslach, die ainem bischoue, so die meß ledig wierdet, ainen erbarn, fromen, gelerten priester, oder jungen, der in ainem jar priester werden, doch die meß die weil durch ainen capplan ausrichten sol vnd müg, vnd der vor nit gottsgab hab, fürstenden die bestätt vnd jnuestitur daselbst zuuerlangen, als dan der meß löblich vnd erlich, als er das am jungsten tag verantwortten sol vnd muess vorzusein. Vnd darumben, das wier solich gottslehen jn zu ordnen sollen die bemelten messen vnd altar auf der parkhürchen mit beleichtung vnd anderer notturfft aus dem zechschrein St: Nicolas khürchen vngeferlich, wie ainen andern altar darin zieren vnd versehen. Ob auch mer beschirmung vnd handthabung der meß vnd güetter dar zue gehörendt, darin richter, rath vnd gemain zu Haslach thun mügen, nott sein wierdt, so sollen sie erbitten vnser genedig hern von Rosenberg etc. oder wer des marckhts Haslach herr ist, als obern vogt vnd beschirmer jm darin hilf vnd beystandt zu thuen, auf das die ewige meß in ewigem wesen vnd wierden bleiben müge, wie sie dan den lohn von Gott dem allmechtigen darumb empfangen wellen. Vnd des alles zu wahrem vrkhundt geben wier disen brieff, besiglt vnd bezeugt mit des grosmechtigen wolgebornen herren, herrn Pettern von Rosenberg(15) etc, auch mit des erwürdig jn Gott vatter vnd herrn, herrn Leonharten(16) brobsten zu St: Florian, vnsern genedigen herren, baider anhangunden jnsigln, die wier mit diemuettigen vleiss darumben gebetten haben, doch jn, jhren genaden, jnsigeln, erben vnd nachkhomen ohne schadt. Vnd zu besserer sicherhaidt hab jch obgenandter Hans Perger, die zeit khürchherr vnd pfarrer hie zu Haslach, mit vleiß gebetten den ehrwürdigen geistlichen herrn, herrn Johann(17), brobsten zu vnser frauen Schlag, wan ich die zeit gegrabens jnsigel nicht ennhett, das er sein jnsigel an meiner statt an disen brief gehangen hat, doch jm seiner genaden, jnsigel vnd nachkhomen on schaden. Hierunder ich mich ietz berurter Perger vnd für all meine nachkhomen pfarrer zu Haslach, mit mein threuen in aydes weis gelob vnd verpindt jnhalt dis briefs wahr vnd statt zu halten, wenn ich bekhenn, das alles mit mein wissen, willen vnd zuegeben beschehen ist. Auch hab wier mit vleiß gebetten die ersamen weisen rath vnd gemain hir, das sie des marckts jnsigel zu merer zeucknis auch an den prief gehangen haben, doch jn, jhren nachkhomen vnd gemain marckht ohn schaden. Vnd zu besserer sicherhaidt hab ich obgemelter Sigmundt Vorauer mein jnsigel auch an den brief gehangen; vnder die jnsigel alle ich mich berurter Vorauer, vnd ich Dorothea sein hausfrauen, für vns vnd all vnser erben vnd nachkhomen mit vnsern threuen in aydes weis verpinden, jnhalt des briefs wahr vndt statt zu haldten. Der geben ist nach Christj vnsers lieben herrn gebuerde tausent vierhundert vnd im fünfvndneunzigisten jaren, an mitwoch sandt Simonis vnd St: Judas tag, der heiligen zwölf potten."||
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          Nachschrift: "Collationirt vnd auscultirt ist dise abschriffts abschrifft durch mich, Hans Ludwig Grieg [?] zu Nidern rais [?] etc. Hochfürstlicher durchleuchtigster zu Passau verwaltern der herschafft vnd marckhts Haslach, weliche erste abschrifft durch hern Lazarum Pindt, gewesten pfarrer zu Haslach auch collationirt worden, im beysein Christoffen Stadlpauern, der zeith marckht richtern. Jst in allem recht vnd gleich lauttendt befunden worden. Dise abschrifft geschah anno 1611, den 28 [?] Octobris."
          Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 530, S. 595-598

          Original dating clausean mitwoch sandt Simonis vnd St: Judas tag, der heiligen zwölf potten

          Editions
          • Erstveröffentlichung.
          Secondary Literature
          • Pröll, Haslach (1926) 10-12.


          LanguageDeutsch

          Notes
          (1) Siegmund Vorauer, Marktrichter seit 1476; vgl. Urk 460, Anm 13.
          (2) Hans Perger, Pfarrer von Haslach; vgl. oben Urk 424f. (1494)
          (3) Die Frühmeßstiftung von Richter und Rat von Haslach im Jahr 1478 (Urk 473) ging ins Grundbuch ein unter dem Titel "Benefizium Pfarrhof Haslach"; diese zweite Stiftung (1495) jedoch erhielt den Titel "Frühmeßamt Haslach"; vgl. Schlägl intern 15 (1989) 161-200, bes. 165 und 170.
          (4) Hans Paltauf, Weltpriester (+)
          (5) Oswald Lempecker, Weltpriester (+)
          (6) Bischof v. Passau: Christoph Schachner (1490-1500)
          (7) Benefiziatenhaus: Urk 473, Anm 18.
          (8) Winkl: Peherstorf 14-15; vgl. Schlägl intern 15 (1989) 190f.
          (9) Neuling mit den Häusern Nr. 2, 3, 5 und 6: Ebd. 181-185.
          (10) Hoffellnergut: Piberstein 19: Ebd. 192f.
          (11) Pfefferhof: Gattergaßling 5/7: Ebd. 173-175.
          (12) Dietensam 3, Pf. Taufkirchen/Trattnach, mit Ulrich als Bauer: Ebd. 171.
          (13) Summaring, auch Sammaring, mit Lienhart als Bauer; nicht identifiziert! Am Rand steht: "NB Solich gueth ist nit fündig." Nach Pröll, Haslach (1926) 11, Anm 27: Adrischendorf. - Bemerkenswert ist die Tatsache, daß die Güter vom Dambergschlag und Damreith in den Verträgen nicht aufscheinen; vgl. ebd. 10, Anm 24. - Sie sind wohl erst später gestiftet oder gekauft worden.
          (14) Neudorf mit den Gütern Nr. 2, 6, 8 und 9: Sch. int. 15 (1989) 176-180.
          (15) Peter IV. von Rosenberg (* 1462, + 1523)
          (16) Leonhard Riesenschmid, Propst (1483-1508); vgl. Lindner, Monasticon (1908) 229.
          (17) Johannes Großhaupt, Propst (1493-1499)
          Places
          • Haslach
             
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