"Ich Leonhart Meltzner(1) burger zu Widigaw, vnd jch Kathrej(2), des maister Thoman Zymerman zu Rorbach eelich hausfrawe, vnd des Venntzel(3) zu Peilstain sailligen verlassen kinder: Bekennen fuer vns, all vnser eriben vnd nach komen offennlich mit dem brief vnd thun kundt aller maennigklich, das wir wolbedachtlich freywilligklich recht vnd redlich kaufflich verkaufft vnd zu ainem gantzen staetten ewigen kauf zu kauffen geben haben, geben auch wyssentlich jn kraft des briefs jn die zech vnser lieben frawen zu Rorbach(4), den zechleutten, yetzundt Steffan Schuester(5) zu Rohrbach vnd Thoman zu Herleinsperg(6), allen jren nachkhomen die zehent hernach volgundt mit allen jren zugehorung, souil wir daran gehabt haben: Jtem am ersten auf zwayen guettern zu Pergarn(7), vnd sind rechtlichen zway tail darauf; jtem zu Tanneröd(8) auf anderhalben gut zway tail zehent, jn Peilstainer pfarr. Jtem auf ainem gut in der Reschaw(9), vnd auf ainem gut zu Tuschaetzod(10), auf jn bayden gantz zehent, jn Sarleinspeckher pfarr. Jtem auf ain gut zu Ruemanstorf(11) zway tail zehent, jn Rorbeckher pfarr vnd Veldtner landtgericht gelegen, vnd sind lehen von der herschaft Valckhenstain, mit allen eren vnd rechten. Wan sie vns darumben vnd darfuer zu rechter weil vnd zeit berait an allen schaden ausgericht vnd bezalt ain soelliche summa geltz, daran vns yetzo vnd hinfuer volligklich bolbenuegt. Darauf haben wir den genantten zechlewtten vnser frawen zech die obgemeltten zehent, all vnser gerechtigkhayt, souil wir daran gehabt haben, mit sampt dem, so her Nicklas(12) sailliger, vnser lieber bruder, jn die zech seinen tail der zehent vnsern voruordern vnd allen gelaeubigen selen zu hilff vnd trost geschafft vnd geordent hat, vnd mit allen den brieffen, so wir vngeúarlich daruber gehabt haben, mit lehens herren hant willigklich vbergeben vnd eingeantbúrt, aus vnser gewalt, nutz vnd gewer jn die jren, vnd verzeihen vns auch der gantz vnd gar jn ewiger vnser verziecht wyssentlich jn kraft dietz briefs jn sollicher beschaiden, das wir, dhain vnser eriben, noch sunst niemandt ander von vnsern wegen yetzo noch furan ewigklich darzu, darauf noch darein dhain zuúersich, gerechtigkhait, eribschaft noch ansprach nymmer mer haben sullen noch gewinnen, weder mit recht, geistlich, weltlich, noch an recht, jn khainerlaj weys angeúer. Wir sullen vnd wellen auch der vorbegrieffen jrer von vns gekaufften zehent, aller zugehorung vnd des kauffs jr rechter gewer vnd furstandt sein fuer allen krieg, jrsal vnd rechtlich ansprach, an aller stat vnd als oft jn des not beschiecht, als dann soellichs staetts kauffs, landss jn Osterreich ob der Enns recht ist angeúer. Gingen jn aber an der gewerschaft vnd dem kauf jcht ab, des sy zu schaden kaemen, der selben jr abgeng vnd schaden aller sullen vnd muegen sy habhaft vnd bekumen sein zu vns, vnsern eriben vnd trewen darzu vnuerschaidenlich auf aller vnser hab, erib vnd gut, aufligundt vnd varundt, wo wir das yetzo haben oder noch kuenfftigklich gewinnen, nichtz ausgenomen vngeuerlich. Das alles sol darumben jr rechtes furpfant sein, so lang vnd vil, wys sy der vorberurtten zehent vnd des kaufs, aller zugehorung, jnstill nutz vnd gewer mit rue an allen schaden komen vnd durchsessen sein, vnd was wir, alle vnser eriben mit jne, allen jren nachkomen oder yemandt ander von vnsern wegen wider das alles furbas gein jne auferhueben kriegen, tagen, reden oder rechten wóltten, gaistlich, weltlich oder an recht, das geben vnd bekennen wir jne an aller stat recht behabt vnd gewunnen, vnd vns gein jne gantz gantz [!] vnrecht vnd verloren an alle widerred, wo das furkaem. Des zu warm, statten vrkundt geben wir jne darúber den brief, versigeltten mit des edlen vnd gestrenngen ritter, herrn Erasm Túemar zu Múlhaim(13), die zeit phleger zum Valckhenstein, aigen anhangenden jnsigel, das er zu gezeugnus durch vnser vleissigen gebet willen an den brief gehangen hat, doch jm, seinen eriben vnd jnsigel an schaden, vnnd der herschaft Valckhenstain an jrer lehenschaft vnd obrigkhait vnentgoltten. Vnder des jnsigel wir vns als voran der bekantnus genant sein fur vns, all vnser eriben mit vnsern eren vnd trewen an aidstat verpinden, alles das trewlich war vnd stat zu haltten, das an dem brief verschriben ist. Zeugen der gebette vmb das jnsigel sind die erbern vnd weysen Jacob(14), die zeit richter [zu] Rorbach, Hanns Krennawer(15), Wernhart Raidt(16), purger daselbst. Geben an eretag Margrethe, nach Crystj vnsers lieben herrn geburt tausent vierhundert vnd jm sechsundnewnzigisten jare."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 533 (S 377), S. 599-601