Charter: Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600) 1525 VII 21
Signature: 1525 VII 21
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21. Juli 1525 (Freitag), Linz
Abkommen über verschiedene "unnotwendige Einlagen" der Herrschaft des Stiftes Schlägl mit ihren Untertanen, besonders den Bürgern von Aigen, unter Vermittlung der Landstände.Source Regest:
Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 586, S. 659
Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 586, S. 659
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(der Abschrift:) Stiftsarchiv Schlägl (www.stift-schlaegl.at)
(der Abschrift:) Stiftsarchiv Schlägl (www.stift-schlaegl.at)
Kopialbuch A (1593) 194r-195v.
"Beschaidt Eeiner Ersamen lanndtschafft auf die vnnotwendigen einlagen(1) der vnnderthanen des gottshaus Schlögel jm 1525. Jhar den den 21. tag july zu Linntz erfolgt vnnd erganngen. - Durch fürstlicher durchleichtigkhaitt vnnsers genedigisten herrn vnnd lanndtsfürsten vnnd ainer ersamen lanndtschafft ob der Enns verordent, so jetzt zu Lintz sein, so in der vnderthanen der fürstenthumbs ob der Enns beschwärungen zu hanndlen, vnnd darinen zimliche enikhung zu thuen zu mässigen vnnd abzuschaiden mit gewallten durch bemellt fürstliche durchleicht, vnnd ein ersame lanndtschafft darzue fürgenomen worden jst zwischen dem erwierdigen geistlichen herrn, herrn Sigmunden(2), brobst zum Schlögl ains, vnnd seines gottshaus vndersessen als clagern andersthails auf clag vnnd antwort diser hernach volgender abschiedt gegeben worden. - Erstlich das wismadt vnnd wassers halben, so die am Aigen vermainen, jnen entzogen werde, jst der abschiedt, es soll ein beschaw gehallten, vnnd wie man die sach befindt, nach billigkait abgeschaiden werden. - Zum anndern, das die am Aigen marckht vnnd landtgericht ainem jeden auf sein fürbringen abschiedt zu geben vermainen zu haben, ist der abschiedt, die weill er brobst so woll grundt als lanndgerichts herr des marckhts ist, auch die erste jnstantz billich hatt, sollen auch allerlay abschiedt daselbst erhallt vnnd erwart werden. Vnd nach dem er brobst auch genuegsamen priuilegien vnnd freihaiten fürbracht, wie er dem richter jm marckht seines gefallens zue setzen vnnd zue entsetzen hätt, soll er gentzlich bei seinem habenden recht gelassen werden. - Des sterbhaubts halber soll es allso gehallten werden, als offt ein behauster vnderthan stirbt, soll dem brobst volgen der nachste ochs nach dem besten, vnnd so ein hausfrau stirbt, die ander khue nach dem besten. - Die weinfhuehr von der Thonaw jn das gottshaus sollen sie wie von allters herkhomen ohne waigerung verrichten; vnnd so khain wein vorhannden, das weingellt führ die fuhr, nemlich 6 schilling zu erlegen schuldig sein. - Der hofwein halber, die sie am Aigen vnnd Vlrichsperg ausschenckhen müessen, daß sy sich beschwären, ist der abschiedt, der bemellt brobst solle jnen jedes jars vierhalb dreyling wein, das ist 60 emer, in einem zimlichen khauff fürlegen, dieselben müegen sie alls dann selbst ausschenckhen, oder vnnder den taiffen verkhauffenn: Nur das dem brobst die vierhalb dreiling, so er jnen wie vorsthet fürgelegt betzallt werden. Damit aber solches nit jn die lenng aufzogen, soll vnnder das alles vnnd jedes schenckhen 14 tag eingestellt werden. - Des tauflgelldt vnndt wacht halben: Das taufelgellt soll also wie von allter ergegeben: Doch das die wachter jm closter gehallten werden. - Der osster oder khlaindiennst soll nach lautt des vrbars(3), so der darinen begriffen ist, gegeben, aber damit nit beschwertt werden. - Der steur halben: Nach dem ein ersame lanndtschafft dem fürsten von Österreich, vnnseren genedigisten herrn vnnd lanndtsfürsten, bisher aufs vnderthenigst, doch vnbegeben jrer freyhaiten, durch steuer hilf bewisen haben. Nachdem sy aber jn ander weeg jrem herrn vnnd lanndtsfürsten hilf zu erzaigen willig vnnd ehrbiettig, vnnd jn dem vnnd anndern jrem obligen von jren vnderthanen hilf nottürfftig, vnnd sie dasselb aus billigkait schuldig vnnd pflichtig sein. So sollen demnach dieselben jr vnderthanen so für khünfftiger zeit ein steuer zu geben von nötten jn allen dergleichen obligen, jren grundtherrn mit zimlicher steuer zu hilf khumen, doch jn alweg darjnen ganntz vnbeschwerdt vnd güetlich gehallten, auch an sonder groß dergleichen vrsachen durch jren herrn verer nit beschwerdt werden. - Der robaldt halben ist durch die lanndtschafft also beschlossen, das sie alls oft jrer von nöthen, dieselb willig vnnd gern verrichten sollen, erbeutt sich brobst, alle gelegenhait damit zu hallten, auf das sie dardurch nit beschwerdt sollen werden. - Der vmbreith khäß halben ist erkhennt, wo fehr der pfarrer mit dem hochwierdigen sacramennt vmb das feldt, wie daselbst gebreichig, vmritte, sollen sie jme denselbigen oder das gellt darfür zu raichen schuldig sein. - Der zehendt khäß aber vnnd hienner sollen wie von allter herkhomen ist, gegeben werden. - Auch sollen sie den traidt zehent, wie von allter herkhomen ist, im stro zu geben schuldig sein. - Mit dem forstholtz soll es, wie von allter herkhomen ist, gehalten werden. - Des lehensgellts halber, damit soll es nach vermegen des vrbrars gehallten vnnd niemant vnbillicher weis beschwerdt werden. - Von ainem prew pier(4) dem brobst ain khandl costbier zu schikhen seindt sie schuldig erkhendt vnnd dis nur so weit virzickht, das sie wo fehr das nit gelaist wurde, dem brobst für die khanndl ain fässl vnnd nicht das gantz prew verfallen sein sollen, nach dem es ein allte gerechtigkait. - Die khinder jn dienst an die höf des gottshaus zue stellen seint sie schuldig. - Auf solches alles sollen sich bemellts brobst vndersessen weitter in khainerlai aufruhr noch verpandtnus nit bewegen lassen bei schwerer straff an leib vnnd guet, sunder jme ihme [!] alls jrer grundt obrigkait in allen billigen dingen gehorsam sein, darent gegen soll sie auch bemellter brobst wider disen endschiedt vnd allter herkhomen mit nichte dringen noch beschwären, treulich vngeuerlich. Zue vhrkundt geben wir, obgemelldt fürstliche durchleicht, vnnd ainer lanndtschafft verordtnete, bemellts abschiedts jedem thaill jm abschiedt mit vnnsern hiefür gedruckhten pedtschafft verferdigt, doch vnns, vnnsern nachkhomen vnnd erben ohn schaden. Geben zu Lüntz, an sannt Maria Magdalena abent, anno etc. fünfvnndzwainzigisten."
Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 586, S. 659-660
Original dating clause: an sannt Maria Magdalena abent
Editions:
- Erstveröffentlichung.
Secondary Literature:
- Pröll, Geschichte (1877) 117, Anm 1.
Language:
Notes:
(1) Während in den deutschen Landen 1525 der Bauernkrieg tobte, gab es im Land ob der Enns nur im Attergau Aufstände; R. Lehr, Landeschronik OÖ (2000) 107. Im Mühlviertel ist dieser Bauernkrieg eigentlich nur in Schenkenfelden bezeugt: B. Ulm, Mühlviertel (1976) 203, Abb 72.
(2) Siegmund Zerer, Propst (1522-1533)
(3) Das Urbar meint wohl Hs. 41 im Stiftsarchiv Schlägl.
(4) Vgl. I. H. Pichler, Geschichte der Stiftsbrauerei in: Schlägler Schriften 7 (1981) 285-336, hier 291f.
Places
- Linz
Schlägl, Stiftsarchiv, Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600) 1525 VII 21, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiASchl/Urkunden/1525_VII_21/charter>, accessed at 2025-01-29+01:00
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