"Ich Paull Lechner(1) schefman mitwonner zu Lynntz in der vorstat vnnd jch Anna sein eheliche hausfraw, bekhennen samenntlich vnuerschaidennlich vnnd vnnser ain jedes sunderlich fur vnns, vnnsere baide erbenn, vnnd thuen khunndt offenntlich mit disem brief, wo der furkhombt, das wir mit freiem guettem willenn aufrecht vnnd redlich verkhaufft vnnd zu khauffenn geben habenn dem erbarnn Paullenn Vellinnger(2) speiller auch mitwonner alhie zu Lynntz in der vorstat, Anna seiner ehelichen hausfrauen vnnd allenn jren baidenn erbenn sain örtlenn von vnnd aus vnnserm garttenn zu negst hinndten an vnnserer behausunng mit ainem ort an herren Moritzenn de Clerici de Par(3), romischer khaiserlicher maiestat ~ postmaisters garttenn vnnd an sein, Paullen Fellingers vnd seiner hausfrauen behausunng, so sy vonn Thoman Khatzinnger(4), wagner, verkhauffet vnnd sonnst allennthalbenn an vnnserm garttenn gelegen, allermassenn dann solich örtlenn mit marich vnnd stain ordennlichen vmbfanngen vnnd ausgetzaigt ist. Darauf habenn wir ermelt örttlen aus berürtem vnnserm garttenn mit desselbenn zugehorunng auß vnnser vnnd aller vnnserer baider erbenn in gemelts Paulln Vellinger speillers, Anna seiner ehelichenn hausfrauenn vnnd aller jrer baider erbenn hanndt, gwalt, nutz vnnd gwer mit gerichts hanndenn vnnd aller stät, so sie zu recht darüber bedürffenn, vmb ain suma gellts, der wir von jnen zu rechter weill vnnd zeit auf vnnser ganntz völliges benuegen one allen abganng vnnd schadenn erbarlich ausgericht vnnd betzallet wordenn sein, eingeanntwortt. Thuenn das auch hiemit wissentlich vnnd in chrafft dits brieffs. Allso, das sie nun hinfuro zu ewigenn zeittenn berürt örtlen des garten mit seiner zugehorunng jnnhabenn, nützenn, niessenn vnnd gebrauchenn, auch verrer verkhauffenn, versetzenn, verheurattenn, verschaffenn, vermachenn vnnd gebenn, weme sie wöllenn, vnnd genntzlich damit hanndlen sollen vnnd mügenn alls mit annderm jrem aigem guet, one aller vnnser vnnd vnnserer erbenn verhinnderunng. Darauf bin jch obgenannter Paull Lechner vnnd jch, Anna sein eheliche hausfraw, vnnd alle vnnsere baide erbenn, dises khauffs vmb berurt örtlen des garten mit seiner zugehorunnge gedachts Paullnn Fellinngers, Anna seiner ehelichenn hausfrawenn vnnd aller jrer baider erbenn recht getrew gwern, scherm vnnd furstanndt fur all vnndt jed rechtlich ansprach, wo, wann, gegenn weme vnnd alls offt jnen des mit dem rechtenn not beschiecht, mit erstattunng vnnd widerkherunng aller schedenn, so sie hierjnnen nemen möchtenn. Wie dann soliches khauffs gwerschafft im lannd Österreich ob der Enns vnnd der stat Lynntz purgkhrechts recht vnnd gebrauch ist, alles getrewlich vnnd vngeuerdlich. Zu warem vrkhunndt dits brieffs mit der fursichtigen ersamen vnnd weisen Damian Zieglers(5) des ellteren, der zeit burgermaisters der stat Lynntz, vnnd Wolfganngen Schigkhen(6), auch statrichters daselbs, baider aigenn hieranhanngunden jnnsigln (doch jnen, jren erbenn vnnd jnnsigln on schaden) verferttiget, die wir nach lauth ainer petzedl mit gehorsamem vleiß darumben erbettenn habenn. Geschehen zu Lynntz, am freitag den zehennden tag des monnats januarij, nach Christj vnnsers lieben herrnn geburde jm funnftzehen ||
hunndert vnnd ainsvndsechtzigistenn jare."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 621 (S 447), S. 689-690