"Ich Michael Peüggel(1), burger zu Lynntz vnnd jch, Anna sein eheliche hausfraw: Bekhennen samenntlich vnuerschaidennlich vnnd vnnser ain yedes sunderlich fur vnns vnnsere baide erben, vnnd thuen khundt offenntlich mit disem brief wo der furkhombt das wir gantz wolbedechtlich, aufrecht vnnd redlich verkhauffet vnnd zu khauffen gebenn habenn dem erbarn Bartholomeen Pfitzner(2), huetter, auch mitburger alhie zu Lynntz, Catharina seiner ehelichen hausfrauen vnnd allen jren baiden erbenn vnnser haus zu sambt dem gärtlenn hinndten daran alhie zu Lynntz in der vorstat in der spitalgassenn, zwischen herrnn Moritzen von Paar(3), römischer khaiserlicher auch zu Hunngern vnnd Behaimb etc. khünigclicher maiestat etc. vnnsers allergenedigisten herrenn posstmaisters jn Osterreich ob der Enns, vnnd weillunnd Anna, Paulln Lehennpaurn(4) schifmans eheliche hausfrauen seligen, ehelicher nachgelassener erben behausungen vnd garten gelegen. Darauf nit mer ligt, wann järlichen zu sannct Jorgen tag vnnserm allergenedigistem herrn N. dem lanndsfürsstenn zu Osterreich, ain Wienner phening zu purgkhrecht, vnnd diennet auch zu ernenntem sannct Jorgen tag in vnnser lieben frauen pharrkhirchenn alhie zu Lynntz zechambt ain schilling pfening, vnnd nit mer. Demnach habenn wir ermelt hauß vnnd gärtl mit allen den ehren, rechten, nutzen, wirden, gesuechen vnnd aller zugehorunng, so von alter herro dartzu gehoret hat vnnd dauon bekhumenn mage, aus vnnser vnnd vnnserer baider erbenn in gemelts Bartholomeen Pfitzners, Catharina seiner ehelichen hausfrauen vnnd aller jrer baider erben hannd, gewalt, nutz vnnd gwer mit obrigkhait, gerichts hannden vnnd aller stät, der sie zu recht darüber bedürffen, vmb ain suma gelts, der wir von jnen zu rechter weill vnnd zeit auf vnnser ganntz völliges benuegen erbarlichen ausgerichtet vnnd betzallet worden sein, eingeanntworttet. Thuen das auch hiemit wissenntlich vnnd in chrafft dits brieffs. Allso das nun hinfuron zu ewigen zeitten gedachter Bartholome Pfitzner, Catharina sein eheliche hausfraw, vnnd alle jre baide erbenn bestimbte behausung vnnd gärtl mit derselbigenn zugehorung besitzen, jnnhaben, nützen, niessenn vnnd gebrauchenn, auch verrer verkhauffen, versetzen, verheurathenn, verschaffen, vermachen vnnd gebenn, weme sie wöllenn, vnnd genntzlich damit hanndlen sollen vnnd mügen wie mit annderm jrem freiem aigenem guet, one aller vnnser, vnnserer baider erbenn, vnnd sonnst aller menigclichs verhinnderung. Darauf sein wir baide conleuth, vnnd all vnnser baide erbenn, dises khauffs vmb gemelt haus vnnd gartl mit desselben zugehorunng bemelts Bartholomeenn Pfitzners, Catharina seiner ehelichenn hausfrauen vnnd aller jrer baider erbenn recht getrew gwernn, scherm vnnd furstanndt fur all vnnd yed rechtlich ansprach, wo, wann, gegen weme vnnd alls offt jnen des mit dem rechtenn not beschiecht. Giennge jnen aber mit recht ynndert daran ab, des sie schaden nemen, wie der genannt werden möchte, khainen rechtlichen ausgenomen, dennselbigen schaden allenn sollen vnnd mügen sy alls dann zu vnns, vnnsern baiden erbenn vnnd sonnderlichen auf allem vnnserm yetzigem vnnd khunnfftigem anligundem vnnd vaarunndem haab vnnd guet, bis auf jr völliges benuegen haben, suechen vnnd bekhumenn, wie dann soliches khauffs gwerschafft im lannd Österreich ob der Enns vnnd der stat Lynntz purgkhrechts recht ist, alles getreulich vnnd vngeuerdlich. Zu warem vrkhundt dits brieffs, mit der fursichtigen ersamen vnnd weisen Ludwigen Mitterhouers(5) des elltern, der zeit angesetzten burgermaisters der stat Lynntz, vnnd Wolfganngen Schickhen(6), auch statrichters daselbs, baider aigenn hieran hanngunnden jnnsigln (doch jnen, jren erbenn vnnd jnnsigiln one schaden) verferttiget, die wir nach lauth ainer petzedl mit gehorsamem vleiß darumben erbetten haben. Geschehenn alhie zu Lynntz, am freitag den ainvnnddreissigisten vnnd letzten tag des monnats jullij, nach Christj vnnsers lieben herrnn geburde jm funnftzehen hunndert vnnd zwayvnndsechtzigistem jare."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 624 (S 450), S. 692-693