useridguestuseridguestuseridguestERRORuseridguestuseridguestuseridguestuseridguestuseridguest
Charter: Stiftsarchiv Wilten Urkunden 016 N
Signature: 016 N
Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
1691 III 06
Hieronymus Bernhard Ferrari, Graf von Ochieppo, verstorbener kaiserlicher Rat, Kämmerer und Präsident des Geheimen Rates zu Innsbruck, hat aus Verehrung zum hl. Dominikus, den Gründer des Predigerordens, auf eigene Kosten in der Stiftskirche Wilten einen Altar zu Ehren dieses Heiligen errichten und die Insignien seiner Familie anbringen lassen und sowohl für Gräfin Anna Adelheid, Frau seines Neffen Johannes Baptist Ferrari und ihre drei Söhnen als auch für sich selbst mit letztwilliger Verfügung als Grabstätte bestimmt (1), wozu Abt Johannes und der Konvent Wilten ihre Zustimmung erteilten. Er verfügte auch, dass seine (spätere) Witwe Gräfin Anna Dorothea, geborene Ferrero, seine Neffen Graf Karl Joseph von Ochieppo, Herr in Imst und Taufers sowie Universalerbe, und der genannte Graf Johannes Baptist von Ochieppo, kaiserlicher Kämmerer und Rat der oö. Regierung zu Innsbruck, und alle legitimen Nachkommen beiderlei Geschlechts aus der genannten Familie des Grafen Johannes Baptist mit ihren Frauen, also die gesamte und alleinige Familie Ferrari und niemand anderer, nach eingeholter Zustimmung des jeweils Erstgeborenen, dort ihre Grablege finden. Für die Erhaltung der Dominikuskappelle haben die genannte Gräfin Anna Dorothea und der hochwürdige Herr Melchior Magistrati als Verwalter der Ferrarischen Güter dem hochwürdigsten Abt 1.000 Gulden für das Begräbnisrecht der Familie übergeben, womit alle Rechtsforderungen abgedeckt sind außer die Aufwendungen für die jeweiligen Exequien. Damit die Begräbnisstätte für die Aufnahme mehrerer Leichname nicht zu eng wird, soll die Familie Ferrari auf eigene Kosten für die Aushebung einer Krypta oder unterirdischen Wölbung sorgen. Aussteller: Hieronymus Bernhard Ferrari, Graf von Ochieppo  

Es wurden zwei gleichlautende Urkunden ausgestellt und jeweils eigenhändig von Anna Dorothea Ferrari, Gräfin von Oc(c)hieppo, und Ritter Melchior Magistrati einerseits sowie Abt Johannes und Prior Gregor andererseits unterschrieben.

Drei rote Hängesiegel
Sigillant: Abt Johannes (links), Ferrari von Ochieppo (Mitte), Konvent Wilten (rechts), und das aufgedruckte Petschaft von Melchior Magistrati unterhalb seiner Unterschrift.

Material: Pergament
Dimensions: Plika
    Graphics: 
    x


    LanguageLatein

    Notes
    1) Testament vom 24.4.1687, in dem Hieronymus Bernhard Ferrari, Graf von Ochieppo, aus seinen Besitzungen in Piemont und Tirol ein Fideikommiß mit Primogenitur errichtete. Er war um 1600 als Sohn des Philibert Ferrari in Biella, einer kleinen Stadt in Piemont, geboren, kam als Gesandter nach Wien und trat in habsburgische Dienste über, wurde kaiserlicher Kämmerer und war von 1657-1676 Obrister Hofmeister der Erzherzogin Anna. 1667 stieg er zum Geheimen Rat auf und war von 1684 bis zu seinem Tode am 3.1.1691 Geheimer Ratspräsident in Innsbruck. Er nannte sich nach der savoyisch-piemontesischen Lehensherrschaft Ochieppo, mit der der Grafentitel verbunden war; dazu kam ein zweites (Adels-) Prädikat von der Grundherrschaft Chiavazza. Auf Grund dieses Titels wurde er, da seine 1638 mit Anna Dorothea Marchesa della Marmora (5.8.1611-15.1.1692) geschlossene Ehe kinderlos blieb, mit seinem Neffen Johann Baptist Ferrari 1678 in die Tiroler Adelsmatrikel aufgenommen, worauf die Familie die Bezeichnung "Herr und Landmann in Tirol" führte. Am 9.5.1682 erwarb er um 60.000 fl. die Lehens- und Gerichtsherrschaft Imst und am 21.3.1685 gegen Zahlung von 70.000 fl. die Herrschaft Taufers im Pustertal. Hieronymus Bernhard Ferrari wird als klug, fromm und mit wirtschaftlicher Begabung charakterisiert (daran erinnert z. B. die Ferrariwiese westlich des Bergisel) und war die bedeutendste Persönlichkeit seines Geschlechtes. Erzherzogin Eleonore, Schwester Kaiser Leopolds I. und Witwe des Polenkönigs Michael, in zweiter Ehe vermählt am 6.2.1678 mit dem kaiserlichen Feldherrn Karl von Lothringen (1643-1690), der von 1679-1690 Gubernator der oö. Lande in Innsbruck war, erwählte (wie vorher Erzherzogin Anna) den Grafen Hieronymus Bernhard Ferrari zu ihrem Hofmeister und verwirklichte sein Vermächtnis bezüglich der Gründung des Ursulinenklosters in Innsbruck, für das er 30.000 fl. und ein Haus gewidmet hatte. Sie starb am 7.12.1697 im Alter von 44 Jahren (Helga Staudinger, Beamtenschematismus der drei oö. Wesen in den Jahren 1679-1710. Ungedruckte Dissertation an der Philosophischen Fakultät der Leopold- Franzens-Universität Innsbruck, 2 Bde, Innsbruck 1968, S. 54-58).
     
    x
    There are no annotations available for this image!
    The annotation you selected is not linked to a markup element!
    Related to:
    Content:
    Additional Description:
    A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.