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Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 127
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Signature: 127
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1330 IX 17, Wien
Maritz, apt dacz den Schotten ze Wienn, beurkundet, dass vor ihm in Angelegenheit des von Chunrat, dem chamerschreiber, gethanen Geschäftes her Pilgreim der Praunstorfer, pharrer dacz Natprechtstorf, her Mert, der caplan Unserr Vrowen capellen in hern Otten haus ze Wienn, ver Alhait, des vorgenanten Chunrades swester, und ir sun Simon, ver Christein, die glaserin (Konrads Witwe) und ir sun Chunz und Wernhart der Wienner von Wuldeinsdorf, die folgende Vereinbarung getroffen hätten: Die von Konrad hinterlassenen Weingärten, der ainer leit dacz Gumpoltschirchen pei dem pru/ennlein zenechst hern Niclasen dem Fleiss, und der ander leit dacz Praitense an dem Hinternperg, des ain halbes jeuch ist und leit zenechst dem Zeibeter, sollen den beiden genannten Kindern, Simon (dem Neffen) und Chunz (dem Sohne des Erblassers) auf Lebenszeit in Nutz und Gewere gegeben werden, unter der Bedingung, dass sie sich dem geistlichen Stande widmen und bis zu ihrem 25. Jahre Priester oder mindestens ewangelier sein sollen. Erfüllt einer von ihnen diese Bedingung nicht oder will er den Bau des Weingartens nicht übernehmen, so soll sich der andere auch dieses Theiles unterwinden. Nach ihrem Ableben soll der Weingarten in Breitensee an die Kirche daz Wuldeinsdorf, da des vorgnanten Chunrades begrebnu/ess ist, und der zu Gumpoldskirchen an Unserr Vrowen capellen in her Otten Haimen haus daz Wienn fallen.
Source Regest: 
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/1, Nr. 127
 


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Wiener Stadt- und Landesarchiv

Fünf anhangende Siegel: 1. spitzoval, beschädigt, 2. rund, 3. - 5. spitzoval.Siegler: 1. der Aussteller, 2. her Jans von Mansberd, der herzogen chellermaister in O/esterreich, der des vorgenanten Weingarten ze Gumpoltschirichen perchherr ist, 3. her Pilgreim der Praunstorfer (mit dem Passauer Officialatssiegel), 4. her Chunrad, der pharrer von Wuldeinsdorf, 5. Mert, Kaplan.



  • notes extra sigillum
    • Dorsual: Conraden Camerschreibers geben verwilligen das sein zwen Sun Symon und Chuentz sollen briester werden. So nit so sol der weingarten zu gümpoltzkhirchen bey dem prunlen Otto und Haymo Capelln verfolgen, der geben an s. lamprechtztag a° 1330 Indorsat: Aufschrift des Magister Theodericus. G.
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    WIR Maritz, von gotes gnaden apt datz den Schotten ze Wyenn, veriehen und tun chunt allen den di disen prief, lesent, oder hoerent lesen, di nu lebent und hernach chunftich sint, daz fuor uns chom der erber herr her Pilgreim, der Praunstorfer pharrer datz ze Natprechtstorf, und her Mert, der Capplan unserr vrowen Cappellen in hern Otten haus ze Wyenn, um das gescheft daz Chunrat der Chamerschreiber dem got gnad enpholen het dem vorgenanten hern Merten an seinen lesten zeiten, und chom mit in ver Alhayt, des vorgnanten Chunrades swester, und ir sun Symon, und ver Christein di Glaserinn, und ir sun Chuonz, und Wernhart der Wyenner von Wuldeinstorf, und warn des gemainleich mit guetem willen uber ain chomen daz des vorgnanten Chunrades gescheft volbracht wart in der mainung, daz man sein zwen Weingarten, di er lazzen hat, der ainer leit datz Gumpoltschirchen, pei dem pruennlein, zenechts hern Niclasen dem Fleizz, und der ander leit datz Praitense, an dem Hinternperg, dez ain halbes jeuch ist und leit zenechst dem Zeybeter, geben hat den vorgnanten zwain chinden Symonn seiner swester sun und Chuntzen seinem sun, den er mit der vorgnanten Christeinn gehabt hat, also beschaidenleichen, daz si di selben zwen weingarten schullen in nutz und in gewer haben ob si priester werdent unz an ir paider tod, und sullen auch si di selben weingarten weder verchauffen nach versetzen, denn als vil, als si der geniezzen mogen mit gwoenleichen rechten nuetzen, dar nach und si dar inn erpawen moegen. Und swenn si paid nicht mer sint, so schol nach ir paider tod, der vorgnant weingart, datz Praitense gevallen zder chirichen datz Wuldeinstorf, da des vorgnanten Chunrades begrebnuezz ist, und der ander weingart datz Gumpoltschirichen, der schol gevallen unserr vrowen Cappellen in Her Otten Haymen Haus datz Wyenn. Und sullen auch di verweser der paider chirichen wer di sint fuerbaz mit den paiden weingarten, igleicher mit dem der seiner chirichen gevellet, allen irn vrumen schaffen, alz iz den vorgnanten Chirichen aller pest fueg, an allen irrsal. Sich habent auch di vorgnanten chind Symon und Chuontz paid verpunden daz si paid sullen priester werden, e daz ir igleicher chom hintz funf und zwainzich jaren, oder si sullen doch ewangelier sein auf di selben stunt, und welcher dan inner der zeit nicht priester werden wolt und daz verzug mit geverd, der schol seinen tail verlorn haben an den vorgnanten weingarten, und schol sich der ander der nu priester worden ist, des andern tail underwinden, an allen chriech, und schol den selben tail in nutz und in gwer haben untz sich der ander weihen lazz. Versaech awer man sich des, daz der selb so vast missriet, daz er ze priesterleichen wirden nicht chomen wolt noch enmoecht, so schol der ander di weingarten paid in nutz und in gwer haben untz an seinen tod, an allen chriech. Und swelher under in di vorgnanten weingarten nicht pawen wolt, igleicher seinen tail ze rechtem paow, und daz ain jar verliezz, so schol der ander der wol und gern paowt, sich ir paider tail underwinden, und schol di weingarten pauwen in der mazz daz di nicht verderben, und wol pei paow beleiben. Wolten awer si paid so laz sein, daz si durch chainerlai sach, di vorgnanten weingarten ungepauwen liezzen da von di weingarten verderben moechten, so sullen sich der vorgnanten chirichen phleger igleicher des weingarten underwinden, der seiner chirichen beschaiden ist, als hie vorgeschriben stet, und sullen fuerbaz ewichleichen da mit schaffen irn vrumen, als irn Chirichen aller pest fueg, an allen chriech und an allen irrsal. Und daz ditz geschaeft, und dise sach, also fuerbaz stet und unzeprochen beleib dar uber so hab wir vorgnanter apt Maritz durch ir pet willen disen prief ze ainem waren gezeug, und ze ainer ewigen vestung dirr sach und ditz geschaeftes versigelt mit unserm Insigel. Und mit hern Jansen Insigel von Mansberd ze den zeiten der Hertzogen Chellermaister in Oesterreich, der dez vorgnanten weingarten ze Gumpoltschirichen perchherr ist. und mit dez vorgnanten hern Pilgreims des Praunstorfer Insigel, und mit hern Chuonrades Insigel, des pharrer von Wuldeinstorf, und mit des vorgnanten hern Merten Insigel, di dirr sach und ditz gescheftes gezeug sint mit irn Insigeln. Der prief ist geben ze Wyenn, da nach Christes gepurt sint gewesen . dreutzehen hundert jar in dem dreizzigistem jar darnach, an sand Lamprechtes tag.
    Source Fulltext: Peter Peusquens

    Original dating clauseze Wienn, an sand Lamprechtes tag.

    Editions
    • Jahrbuch der kais. Kunstsamml. 16b, no 12680 Regest.
    Places
    • Wien
       
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