Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 198
Signature: 198
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1338 VI 20, Wien
Die Herzöge Albrecht II. und Otto bestätigen einen den Wiener Bürgern von den Juden ausgestellten Brief und setzen die Höhe des Judengesuches dahin fest, dass fu/erbass dhain unser Jude weder mann noch weib mêr von dhainem unserer purger ze Wienn weder armen noch reichen ze gesu/och nemen sol, denne ie zu/o der wochen von dem phunt phenning drei phenning, und was man hinder dem phunt von in nimt, da sullen seu ie von sechzik phenning zu/o der wochen ainen phenning nemen ze gesu/och und von dreissik phenning ainen halben phenning und nicht mêr.Source Regest:
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/1, Nr. 198
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/1, Nr. 198
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Wiener Stadt- und Landesarchiv
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Zwei anhangende Reitersiegel (Sava Fig. 15 und Fig. 24.).
- notes extra sigillum:
- Dorsual: Daz die Juden nicht mer, denn III dn vom phunt nemen sullen .1338 . 2dus Contractus Hertzog Albrechtn und Otten sattzung das man den Juden yede wochen von ainem phunt d. nur drey d. zu gesuech geben sol (F) datum sambstags vor sannt Johannes tag des tauffers anno 1338 (F) und dießfällig bestättiger Judenbrieve 20. Junii
Wir Albrecht und Otto von Gots gnaden, Hertzogen ze Österreich. ze Steyr. und ze Chernden Tuen chund, offenlich mit dem prief, daz wier, mit wolverdachtem muet, und nach rat unsers Rates, wol betracht, und angesehen haben, den grozzen schaden und gepresten, den unser getrewen lieben u. die purger gemainchlichen, bayde arme und reiche, wie die genant sein, in unser stat, ze Wiennen. von des grozzen, und gewonlichs gesuoches wegen, den seu unsern Juden gebent, untz her, genomen habent, und haben in, durch der getrewer dienst willen, die seu uns, und unsern voervoerdern getan habent, und ouch noch getuen muegent, und suellen, von besondern gnaden, die gnad getan, und tuon ouch, mit disem prief. Daz fuerbaz, dehayn unser Jude, weder mann noch weib, meer, von dehaynem unser purger, ze Wiennen weder armen noch reichen, ze gesuoch, nemen sol, denn ie, zuo der wochen, von dem phunt phenning. drey phenning. und waz man hinder dem phunt, von in nimpt, da suellen seu, ie, von sechtzik phenning, zuo der wochen aynen phenning nemen ze gesuoch, und von dreizzik phenning aynen halben phenning, und nicht mer. und suollen sich die Juden bayde weib und mann, dar an lazzen genuogen. und suollen ouch, ze gesuoch nicht mer voerdern, noch muoten, denn als voer geschriben ist. Daz gebieten wir allen unsern Juden, weiben und mannen, gar ernstlichen, und gar vestechlichen, bey unsern hulden, daz seu daz genzlich stet haben, an allez geverde, dez wellen wir nicht enbern. Wer aber, daz dhayn Jude, weib oder mann, dawider icht tet, und sich dez gesuoches, als voer geschriben ist, nicht genuegen wolt lazzen, welher, der wer, der dez selben ueber weret wuerde, den wolten wier, dar umb, bezzern, an leib, und an guot. Ez choment ouch, fuer uns, unser Juden unbetwungenlichen, und veriahen, voer uns, ungenoett, daz seu unsern purgern, armen und reichen, ze Wiennen, mit guotem irem willen, ir judisch prief willechlichen und gern, gegeben hietten, daz seu den gesuoch, den wier aufgesatzt haben, als voer geschriben stet, gern nemen wellen, und wellent sich, dar an, lazzen genuegen, und nicht mer voerdern, noch muoten, denn als voer geschriben ist. und paten uns, daz wir dieselben ir prief, die seu unsern purgern gegeben hietten, bestaetent, mit unsern priefen. Da sahen wier an, ier bete, und die rechttecheit. und haben unsern voergenanten purgern ze Wiennen. denselben Judenprief bestaetet, und bestaeten in ouch, mit diesem prief. also, daz die fuerbaz, mit allem dem rechtten staet, und unzerbrochen beleiben, als seu die unsern voergenanten purgern ze Wienne, mit ier Maystern insigel, versigelt, gegeben habent. Und daz die voergenant unser genad, und ouch die bestetechait, fuerbaz ewichlich, gantz, und unzerbrochen beleihe, so geben wier, den offtgenanten, unsern Burgern ze Wiennen, dar ueber, zu aynem offen urchuende, und zuo aynem waren gezeug, disen prief, versigelten, mit unsern anhangenten insigeln. Der geben ist ze Wienne, an samztag voer sand Johanns tag, ze sunnwenten, do man zalt von Christi gebuerte, Tausent, dreuhundert iar, darnach. in dem Aecht und dreizzigstem jare. Deutsche Uebersetzung des Judenbriefes nach dem Eisenbuche f. 58. Der hernach geschriben brief sagt die mainung des obgenanten jüdischen briefs in teutsch. Wir besigilt Juden die sammung ze Wienn wir bekennen und tun kund allen den, die den brief sehen oder allen, die den hören lesen, das mit willen, unsers leibs unbetwungen, nur mit ganzen herzen, mit willigem leib und mit ganzem sinn, darumb das wir haben gesehen not der erbern purger hie in der stat ze Wienn, die sie haben getan mit uns in der zeit, do es uns hert ist gelegen, und noch mit willen wellen sie das noch tun hinfur, als wir hoffen zu gnadn gots und an irer gnad, darumb geb wir in die gab die darg zu leihen albeg ain phund Wienner pfenning umb drei phenning, und sechzig phenning umb ainen phenning und dreissig phenning umb ain helbling ain wochen, es sei reichen oder armen, die hie in der stat ze Wienn sitzen, und darumb das die dargensach warhaftig sint do geb wir in den brief zu ainer zeugnuss, und zu ainer zeugnuss mit insigil unser maistern, das sol sein die dargensach stet unzebrochen, und der brief ist geschriben worden und gegeben worden hie ze Wienn an freitag am Neunman juli funftausent und acht und neunzig jar, als die welt beschaffen ist worden. Das sind die namen der jüdischen maister: Der arm Hadginn sun Elcazar; sein sel in dem senften garten, der verschempt, als er nie ward. Der betrübt Sadgia Hadginn sun Gncor. Sein gedechtnuss sol sein in der zukunftigen welt. Der betrübt Morse sun ains maisters Gamliel. Sein sel in dem senften garten und sol umbvangen sein mit den lebentigen seln.
Source Fulltext: Peter Peusquens mit stark verbessert:Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 102 no 36.
Original dating clause: Der geben ist ze Wienne an samztag vor sand Johannes tag ze den Sunwenten, do man zalt von Christes gebu/erte 1300 jar darnach in dem 38. jare.
Editions:
- Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 102 no 36.
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Places
- Wien
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 198, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-WStLA/HAUrk/198/charter>, accessed at 2024-12-22+01:00
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