Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 2594
Signature: 2594
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1437 III 05, Wien
Hanns der Steger, burgermaister, und der rat gemain der stat ze Wienn urkunden in folgender Streitsache zwischen den Brüdern Wilhalm und Ulreich den Sultzpergern einerseits und ihrem Schwager Lienharten dem Hederstorffer anderseits. Der Erstere hat für sich und seinen Bruder unter Vorlage der entsprechenden [147] Urkunden nachgewiesen, dass Herzog Albrecht V. von Pangretzen dem Hederstorffer einen auf 120 lb dn. geschätzten gewarchten umbhang genommen, ihrem verstorbenen Bruder Weikcharten dem Sultzperger und Annen, seiner hausfraun, des egenanten Hederstorffer tochter, dafür zwei auf 300 lb dn. geschätzte Häuser in der Judengassen bei der Hohenprugg zenagst Lienharts des Haugen haus, die ubermass über die egenanten 120 lb dn. aber im Betrage von 180 lb dn. dem genannten Weikcharten gegeben habe. Dieser habe die Summe seiner Frau als Morgengabe verschrieben. Mit dem Tode der Anna sei dieser Betrag ihnen als den nächsten Erben ihres Bruders ledig geworden, während die übermass an dem Werthe der Häuser von der gesambten hand wegen auf baider tail erben gevallen solt. Dem entgegen macht Lienhart Hederstorffer, indem er die Richtigkeit der gegnerischen Behauptung über das mit dem Herzoge gemachte Geschäft dem Urtheile des Rathes anheimstellt, geltend, dass die 120 lb dn. seiner Schwester väterliches Erbe waren und daher ihm allein als ihrem nächsten Erben zufallen sollen. Der Rath entscheidet: Seidemalen Weikchart der Sultzperger seliger fraun Annen, weilent seiner hausfraun, 180 lb dn. auf den obgenanten zwain heusern zu margengab verschriben hat nach lautt ains heiratbrieffs darumb gegeben und dieselben kanleut baide mit tod abgegangen sein und nicht kinder mit einander gehabt, noch hinder in gelassen habent, darumb sullen die egenanten 180 lb dn. auf den obgenanten heusern erben und gevallen auf die vorgenanten Wilhalmen und Ulreihen, gebrüder die Sultzperger, als auf des vorgenanten Weikcharten des Sultzperger seligen recht und nagst erben, von dann dieselb morgengab herkomen ist, und was dieselben zwai heuser teurer werd sein, dieselbig ubermass sol von der gesambten hand wegen auch erben und gevallen halbe auf die benanten brüder die Sultzperger als auf des egenanten Weikharten seligen recht und nagst erben, und halbe auf Lienharten den Hederstorffer als auf der vorgenanten fraun Annen, seiner swester seligen, rechten und nagsten erben, doch ob in rechten tegen icht nehender oder also nahent erben herfür kêmen, die sullen des an iren rechten unvergolten bleiben.Source Regest:
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/2, Nr. 2594
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/2, Nr. 2594
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Wiener Stadt- und Landesarchiv
Das Siegel fehlt.Besiegelt mit der Stadt
- notes extra sigillum:
- Indorsat: Sulczperger gerichtbrief uber das haus bei der Hohenprugk, das Micheln Paumgartner verchauft ist . . . . 1437 5/3 Wilhalm und Ulrichen seines bruedern der Sultzperger aines und Liennharten Haderstorffer annders tail ghrichtz brief das bed partheien des weylend Weikhart Sultzperger zway hewser in der Juedengassen in zwen gleich tail tailen sollen datum Erichtags nach Oculi Nach Christi gepuert anno 1437.


Wir Hanns der Stegêr zu den zeiten Buergermaistêr und Kellermaister, und der Rat gemain der Stat ze Wienn. Bekennen, daz fuer uns in offenn Rat koemen ist, der Erber Wilhalm Sultzperger anstat sein selbs und Ulreichs des Sultzperger seins brueders, des gantzen gewalt er het, ains tails, und gab uns zu erkennen, wie daz weilent der durleuchtig fuerst, Hertzog Albrecht, Hertzog ze Oesterreich und Markgraf ze Mêrhêrn etc. Unser genediger lieber herre von Pangrêtzen dem Hederstorffer, ainen gewarchten umbhang genomen hiet, der seinen genaden fur hundert und zwaintzkg phunt phenning geschêtzt wêr worden. Also hiet derselb unser genediger herre, Weikharten dem Sultzperger Irem brueder seligen, und Annen seiner hausfrawn, des egenanten Hêderstorffer Tochtter, hinwider gegeben zwai hewser, gelegen hie ze Wienn in der Judengassen bei der Hohenprukg, zenagst Lienharts des Haugen haus, die geschêtzt wêrn fuer drewhundert phunt phening, und was der ubermass ueber die egenanten hundert und zwaintzkg phunt phening wêr, die fuer den umbhang gepueren, die mit Summ brecht hundert und achtzkg phunt phening, die het der obgenant unser genediger herre dem egenanten Weikharten Irem brueder, von gnaden geben nach ausweisung ains brieffs, den derselb unser genediger herre daruber gegeben hiet, und als auch das in uenser gruntpuech geschriben stuend. Darnach hiet derselb Weikhart Sultzperger, die benanten hundert und achtzkg phunt phening der egenanten Annen seiner hausfrawen, mit ettlihen andern seinen guetern, zu morgengab verschriben, nach lautt ains heiratbriefs mit unserm GruntInsigel gevertigt, und mit abgang der egenanten Annen wêrn Im und Ulreihen seinem brueder, die benanten hundert und achtzkg phundt auf den obgenanten hewsern, als die Rechtten und nagsten erben angevalen und angeerbet, nach Innhaldung Irer beweisten frewntschaft, und des egenanten heiratbrieffs, und begert mit Lienharten dem Hederstorffer zeschaffen, daz er demselben Wilhalmen Sultzperger und Ulreihen seinem brueder, die egenanten hundert und achtzkg phunt phening volgen, und Si der von den egenanten hewsern bekoemen lassen solt, und was dann die ubermass daran sein wuerde, die solt dann von der gesambten hannd wegen, nach ausweisung des obgenanten unsers genedigen herren, des hertzogen brief, auf baidertail erben gevallen, und bat darumb Rechtens. Daentgegen kom auch fuer uns, der benant Lienhart Hederstoerffer, an dem andern tail und sprach, von des umbhangs wegen, den unser genediger herre von seinem vater emphangen hiet und von der hundert und achtzkg phunt phenningen wegen, die derselb unser genediger herre, Weikharten dem Sultzperger auf den hewsern von genaden geben hiet, daz wuerden wir wol entschaiden. Dann umb die uebermass der hundert und zwaintzkg phundt phenning, auf den egenanten hewsern, die solten der egenanten Annen seiner swester rechtlich zugepuert haben, als ander Ir veterlich erb und moechtten nicht gevallen auf baider tail erben, sunder nur auf In, als auf der benanten Annen seiner Swester seligen Rechten, und nagsten erben, und lies da hoeren beweisung seiner frewntschaft, und bat auch darumb Rechtens. Und nach baider tail Clag und antwuertt, setzten si Ir zwitrechtt an uns zu dem Rechten. Und darumb so ist von gemainem Rat mit frag und mit urtail zu Recht erkannt. Seide-malen Weikhart der Sultzperger seliger frawn Annen weilent seiner hausfrawn hundert und achtzkg phunt phening, auf den obgenanten zwain hewsern zu margengab verschriben hat, nach lautt ains heiratbrieffs darumb gegeben, und dieselben kanleut baide mit tod abgegangen sein und nicht kinder miteiander gehabt noch hinder In gelassen habent, darumb suellen die ege-nanten hundert und achtzkg phunt phening, auf den obgenanten hewsern erben und gevallen auf die vorgenanten Wilhalmen und Ulreihen gebrueder die Sultzperger, als auf des vorgenanten Weikharten des Sultzperger seligen Recht und nagst erben, von dann dieselb morgengab her-koemen ist, und was dieselben zwai hewser tewrer werd sein, dieselbig ubermass sol von der gesambten hannd wegen, auch erben und gevallen halbe, auf die benanten brueder die Sultzperger, als auf des egenanten Weikharten seligen Rechtt und nagst erben, und halbe auf Lienharten den Hederstorffer, als auf der vorgenanten frawn Annen seiner Swester seligen Rechtten und nagsten erben. Doch ob in Rechten tegen, icht nehender oder also nahent erben herfuer kêmen, die suellen des an Iren Rechten unentgolten beleiben. Mit urkund des brieffs Besigelt mit unserm klainem anhangundem Insigel. Geben zu wienn an Erichtag nach dem Suntag, daran man singet Oculi in der Vassten. Nach kristi gepuerd virtzehenhundert Jar darnach in dem Sibenunddreisskistem Jare.
Source Fulltext: Peter Peusquens; siehe auch: Mitth. des Alterthumsvereines 3, 296 n° 21.
Original dating clause: zu Wienn, an erichtag nach dem suntag, daran man singet Oculi in der Vassten.
Editions:
- Feil in den Mitth. des Alterthumsvereines 3, 296 n° 21.
- Camesina, ebenda 15, 179.
Places
- Wien
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 2594, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/AT-WStLA/HAUrk/2594/charter>, accessed 2025-04-20+02:00
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