Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 6214
Signature: 6214
Add bookmark
Edit charter (old editor)
1520 VI 25, Wien
Hanns Kuchler . . . Larenntz Hüttendorffer und . . . Phillipp Swartz, all drei derzeit verweser des rats der stat Wienn und Von demselben rate zu disem nachvolgendn handl und vertrag verordent, berichten, als sicha) zwischn des . . . Vlrichen Kranacher burgers hie, ains und der . . . frawen Margarethn, weilend . . . Hannsen Re/achwein gelassen wittibn, sambt Phillippen Sagerer und Sigmundn Seedorffer als irr beistand auch als gerhaben junkhfrawen Martha weilend Augustin Hollden seeligen ungevogten tochter, irs enenkl, anderstails von wegen yeczgedachts Hollden gesche/affts, so Kranacher benannter Martha halben angefochten,
b) auch seiner hausfrawen Margarethen, die eemalln Augustin Holldn gehabt, se/aligen gesche/affts, so Rechwein und gerhaben widerrüeft haben, und
c) von wegen weilend junkhfrawen Elisabethen, auch des gedachten Holldn tochter, gesche/affts, sprüch, anvorderung und zwitre/acht begeben und gehalten haben. Damit aber vil mühe cost zerung und darlegen, so daruber laufen, vermitten und bed tail in guter ainigkait beleiben möchtn, haben sich die Parteien auf eingangsgenannte Schiedsrichter geeinigt, allso waz die zwischen inen guetlich erkhennen und sprechen wurden, dem wollten sy ungewaigert und bei den penen, so Aussteller darinnen benennen, stet und vest geleben, inhalt der anlas und hindergangbrief darumben außgangen. Der Schiedsspruch geht dahin:
1 Von ersten, daz aller unwillen (.ob der gewesen.) zwischen bedn taillen ganz hingelegt und zu ruk gestellt sein sollt.
2 Zum andern: Augustin Holldn gesche/afft, so Vlrich Kranacher der Martha halben angefochten, auch seiner hausfrawen Margarethen gesche/afft, so die Rechweinn1 und gerhaben anstat derselben Martha widerrueft und junckhfrawen Elisabethen gescheft (a, b, c) seindurch Aussteller zukreften gesprochen, doch mit abnemen etlicher artikhl wie hernach volgt:
a) Der gesambten hand halben wo Margarethen Kronnacherin, der Martha muter selige, mit demselbn Kranacher irm hausßwirt an nutz und gewer geschriben stet und sy dem Kranacher laut irs gesche/affts frei und ledig geschafft hat, soll er, Kranacher, dem khint, wann es gevogt ist, für solhe gesambte hand, nyndert noch khains ausgenomen raichen und gebn 4.00 lb dn gu/oter landswerung in Osterreich und soll, dieweil dieselb1 Martha nicht gevogt, jenes Geld, auf seinem hauß hie in der Woltzeill und, ob abgang daran we/or, auf anderm seinem gut ligundem und varundem vergueten.
ß) Item der behaltnuß halben, so Rechwenin2 in irer gewalt hat und Kranacher im zugehörig vermaint, ist durch Aussteller gesprochen, das solhe behaltnuß der gemeltn junckhfrawen Martha zusteen und beleiben und demselbn Kranacher irem stieffvattern nach genügsamer verguetung uberantwurt werden sollt.
γ) Item Kranacher soll auch derselbn Martha all und yegclich anligund und varund gu/ot, nichts ausgenomen, innhaben nüczen und niessen und nyemand davon raitung thun, doch das solh güeter durch Kranacher stiftlich und pewlich gehalten werden.
δ) Und alles wie das bei dem Kranacher3 und der Rechweinn4 ligt, soll inventiert, gesche/oczt und aigentlich betewrt5 werden und nachmallen auf des Kranacher ligundn güetern im bu/orkhfrid vergüettn, damit daz khind oder sein erbn khünftigclich dasselb ze suchen haben.
ε) Wann aber dieselb Martha ye/ovogt6 wirdet, soll Kranacher ir aller ligundn und varundn güeter, sovil er von irn wegen innhat mitsampt dem hauß am Grabm an der Me/alczeil, so ir halbs von irer muter undder ander halb tail von Elisabethen irer swester geschafft ist, on alle beswe/arung abtrettn und überantwurtn; und ob auf denselben ligundn gu/etern, es sei stewr ansleg berkhrecht zehent oder ander zinß nichts außgenomen derzeit seins innhabens erwüechsen, das alles soll Kranacher von seinem gut an ainicherlai der Martha darlegen entrichten und bezalln.
ξ) Es soll auch Kranacher der frawen Re/achwenin1 von den 400 lb dn auch dem hauß am Grabm und weinge/artn, der Martha zu gehörig, jerlichen 20 lb dn raichen und geben zu underhaltung und erziehen der junckhfrawen als mit aczung gewandtung und andern zimplichen notturftn, wann sy dieselb junckhfraw bis auf ir vogtperkait innhalten und erziehen soll. Wo sy aber ungevogt mit todt abgieng und verschiedt, so soll alßdann all und y/oegclich ir gu/ot ligund und varund nichts außgenomen auf ir negst freund erben und gefallen.
Ad c): α) Item alles daz so junckhfraw Elisabeth, Augustin Hollden tochter, geschafft hat und noch unbezallt aussteet, soll Kranacher von seinem gut on der Martha2 schaden und nachtail bezallen.
ß) Item was man der Re/ochwenin gedachter junckhfrawen Elisabeth halben, so sy ir in der kranckhait und ander weg darglihen und fürgestrekht, ze thun schuldig, ist hiemit in khraft ditz spruchs ganz aufgehebt und abgesprochn.
Damit sölln die mergenannten Vlrich Krannacher, fraw Margareth Rechwenin und die gerhaben anstat ires phlegkhinds . . . solh oberzellter irrung spen und zwiträcht halbn auf ain stets ende genzlich veraint und vertragen sein. . . . Weiher tail aber disen . . . spruch in ainem oder menigern artikhln . . . übertrettn wurde, der soll Sandt Steffans thumbkirchen hie 50 lb dn und gemainer stat Wienn zum paw auch 50 lb dn zu unnachle/oslicher peen ze geben verfalln sein.
Source Regest: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/4, Nr. 6214
Current repository:
Wiener Stadt- und Landesarchiv
Wiener Stadt- und Landesarchiv
mit drei mehrminder gut erhaltenen Sekreten (IV C) in grünem Wachs; 1. Nur wenig beschädigt, im Schild und auf Flug Pfahl, von je einer Rose begleitet = n° 6144,1 = 6147, 2; 2. Männchen, im Schild mit gespreizten Beinen auf Dreiberg, auf Helm wachsend, scheint beide Male in der erhobenen Rechten ein Schwert zu schwingen: Lar .... - ... ndorff - ; 3. Schild ausgebrochen, Helmkleinod = n° 6181, 2: Philipp Schwartz.Siegler: Die Aussteller mit ihren
- notes extra sigillum:
- Rückaufschrift: Spruchbrieff zbissen Vlrichen Kranacher und Augestindt Helh1 apoteker verlassen dochter gerhaben. Erlegt anno 1521.
Original dating clause: Beschehen zu Wienn, an montag nach Sanndt Johanns tag des heiligen gocztaufers zun sunnwenden. ...
Notes:
1Oder Rechwenin.
1Nach b Ansatz zu einem Buchstaben, aber wohl kaum als e zu betrachten.
2 Es könnte auch Rechweinn gelesen werden.
3 Mindestens von alles an bis hieher Rasur.
4 Oder Rechwenin.
5 Aus betrwrt,
6 So, Rasur?
1Vergl. S. 454 b, Anm. 2.
2o. d. auf Rasur.
1Statt Heldn?
Places
- Wien
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 6214, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-WStLA/HAUrk/6214/charter>, accessed at 2024-11-27+01:00
A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.
You are copying a text frominto your own collection. Please be aware that reusing it might infringe intellectural property rights, so please check individual licences and cite the source of your information when you publish your data
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success