Wir Ferdinannd von gottes gnaden Printz in Hispanien Ertzhertzog zu Oesterreich Hertzog zu Burgundi Steyr Khernndtn und Crain etc. Beckhennen, daz wir auf der Durchleuchtigen Furstin Frawen Maria zu Hungern und Beheim Kunigin etc. unnser frundtlichn lieben Swester. vleissig beger und furbethe. So Ir lieb von wegen Abrahams Juden, des Emerich Zerenses von Ofen sun, an uns gethan, denselben Abraham Juden mit seinem weib, kindern, hausgesund hab und gut. In unnser Furstenthumb Oesterreich undter der Ens zu ziehen vergunt und erlaubt. Und sy damit in unnser furstlich protection schutz und scherm vor unrecht und gewallt, genomen, wissentlich in chrafft diß brieffs. Also, das er sein weib unnd kinder sich in unnser stat Eisenstadt haußhablich niderlassen, alda wonen, und umb eroberung irer narung gebuerlich handtierung treiben Auch aller und jeder freihaitten und gnadn geniessen sollen, wie annder unnser Juden daselbst, von menigclichem unverhindert. Doch sollen Er und die seinen sich gegen menigclichem geburlich und unbeschwerlich hallten. Und wo yemandts zuespruch oder clag zu inen het, oder gewunn, dem oder denselben vor uns, oder wer des von uns bevelch hat, zu verhoer und verantwurtung sten, guetlich oder rechtlich, entschied und urtail annemben. demselben geleben und voltziehung thuen, und uns in annder weg, wie annder unnser underthanen, potmessig, gehorsam und gewertig sein. Dagegen sollen unnd wollen wir sy bey rechten und der pillichait, gegen menigclichm hallten, handthaben. schuetzen und schermen ongeverde. Und gebieten darauf den Edeln unnsen lieben getreuen . . unsern Graven Freyenherren Rittern und knechten landmarschalhen hauptleutn, verwesern, vitzthumben phlegern, landrichtern, Burgermaistern Richtern Rätn, burgern, gemainden. und sunst allen anndern unsern underthanen und getreuen, mit Ernst und wollen, das sy den gedachten Abraham Juden, bey disem unserm vergunnen und erlauben Rueig, unbedrangt, und unbeswart beleiben lassen, auch mit den iren solches zuthuen verschaffen, und vil gestatten, das sy in ainichn weg unbillicherweis beswart und gedrungen werden, bey vermeidung unnser ungnad uns straff, daz mainen wir ernstlich. Doch uns und menigclichm dem solches geburt, die zoll, meut und annder vordrung und gerechtigchaiten von iren personen und guetern, wie von allter herchumben ist, vorbehallten. Mit urckhundt des Brieffs. Geben in unnser Stat Wienn am Aindlefften tag des Monats Julii Nach Christi geburde funfftzehenhundert und im sechsundzwaintzigisten Jare.

Source Fulltext: Peter Peusquens