Wir Michel der Gewchramer, zu^e den zeiten purgermaister und mu^enzzmaister, und der rat gemain der stat ze Wienn, bekennen offenleich mit dem brief, das fu^er uns ko^emen sind in offenn rat der erber herre, her Fridreich, die zeit pfarrer ze Gars,¹ Ulreich der Zinkk, die zeit mit uns geswornêr des rats, und Ru^eger der Mu^enich, pu^erger ze Wienn, und bebeisten und brachten zu^e rechter zeit, als si ze recht solten, mit den erbern herren, hern Eberharten von Gars, Niclasen dem Weispacher und Niclasen von Gars daz gescheft, so Hainreich von Tu^errenpach,² die zeit . . der von Meissaw schreibêr, getan hat, als hernach an dem brief geschiben stet: von erst hab er geschafft, daz man von aller seiner hab alle sein gelter, den er ze geben schuldig ist, ausricht. Darnach hat er geschafft seiner hawsfrawn, frawn [Agnesen]^a sein haws zu^e iren lebtêgen fur ir morgengab, gelegen an dem Altenfleischmarchkt³ ze Wienn zênêchst des egenanten Ru^egers haws des Mu^enichs, und das es nach irem to^ede ledikleichen gevallen sol zu^e dem kloster gen Achspach, der vorgenanten von Meyssaw stifftung, daz si daz denn furbas sullen haben und allen iren frumen damit schaffen, wie in daz an dem pesten fu^eget. Darnach hat er der egenanten seiner hawsfrawn geschaft seinen weingarten, gelegen an dem Alzzekke, und daz haws in der Sichenalzze⁴ und die hofstat daran in allen den rechten, als er daz gehabt hat, ledikleich und freyleich allen iren frumen damit ze schaffen also, daz si denn furbaz hincz aller seiner hab, erbgu^etern und varundgu^etern, chain ansprach noch vodrung haben sol weder vil noch wenig. So hat er geschafft durich seiner seel hail willen sein vier weingarten, gelegen ze Gunderstorff,⁵ zu^e dem haws und zu^e der cappellen, da die bekerten frawn⁶ ynne wonund sind, also daz si ledikleich allen iren frumen damit schaffen sullen vor aller i^errung. Darnach hat er geschafft dem maydlein, daz er in daz kloster hincz sand Larenczen gegeben hat, seinen weingarten, gelegen ze Chlaiczinge,⁷ so hat er geschafft Maru^eschen zwelif pfunt phenning und der Nesen auch zwelif pfunt pfenning. Darnach hat er geschafft, ob ich uberigs u^eber sein geltêr und u^eber daz obgenante sein geschafft u^eber belib, daz sullen die, den er daz gegenwurtig sein geschafft enpholichen hat. raichen und geben durich seiner seel hail willn, wohin si dunket, da es allerpest gestatt seÿ, und sein dienundes gesind und sein arm frewnt davon ausrichten, alsverr daz gelangen mag, nach iren trewn. Daz vorgeschriben sein geschêfft alles hat er enpholhen den obgenanten herrn Fridreichen, pfarrer ze Go^ers, Ulreichm dem Zinkken und Rugern dem Mu^enich hincz iren trewn, daz si daz nach seinem tod ausrichten und volfu^eren sullen in der weise, als vorgeschriben stet, als er in des vor aller mênichleich wol getrawt hat und als si got an dem jungsten tag darumb antwurdten sullen, und daz si darumb nyemand ze gegenred noch ze widerraittung sten sullen in dhain weise. Und wann daz geschefft also vor unserr in offenn rat weist und bracht ist, daruber so geben wir den brief zu^e einem warn offenn urkund der sach versigelten mit der obgenanten sta^et ze Wienn klainem anhangundem insigel, wann die vorgenanten erbern lêwt her Fridreich peÿ seiner priesterschaft, Ulreich der Zinkk und Rueger der Mu^enich beÿ iren trewn umb daz egenante geschefft vor unserr in offenn rat haben gesagt, als si ze recht solten. Der brief ist geben ze Wienn nach Kristi gepu^erd drewczehen hundert jar darnach in dem sibenundachczigistem jare an sand Niclas abennde.

Source Fulltext: FUCHS, Aggsbach (=FRA II/59, 1906) S. 86-88