Ich Hainreich von Winthag des alten hern Freitleins sun und ich Chunigunt sein hawsfraw wir verjehn und tu^on kundt offennlich mit dem brief allen den die in sehent oder horent lesen, das wir mit wolbedachtem muet mit guetlichem willen und gunst aller unnser erben und bessten frewndt mit gesambter hanndt und nach erberr lewt rat zu der zeit wo wir es wol tuen mochten recht und redlich ze kauffen haben geben den erwirdigen geistlichen herrn abbt Johannsen und dem convent gemain ze Pawmgartnperg unnsers freien aigen und ledigen und unverkumerten guets unnser vier hofstetn die mein vorgenants Hainreichs von Winthag rechter freier erbtail sind und die mir sind worden von meinem vatter seligen, und sind all vier gelegen in Mitterkircher pfarr, zwo datz Herstorf, auf der ain ist ze den zeiten gesessen Ulrich der Schuester und dient zu drein ta^egen an vier ein halb phund phenning, zu ostern vierundzwaintzig an sand Jo^ergntag sechtzig zu weichna^echten zwenunddreissig und ein herbsthu^en und ain vaschanghu^en; auf der anndern daselbs ist gesessenn Marchart der Wagner und dient auf sand Jorgenntag ein halb phund wiener phenning und ein herbsthu^en und ein vaschanghu^on. Zwo datz Mitterkirchen in dem dorf, auf der ainen ist ze den zeiten gesessen Arnolt und dient sechtzig phenning auf sand Jo^ergentag und ein herbsthu^on und ein vaschanghu^on; auf der anndern daselbs ist gesessen Hainreich der Chramer und dient auf sand Jo^ergentag fu^enfftzig phenning und ein herbsthu^en und ein vaschanghu^en, mit alle die und darzu geho^ert ze holtz ze veld mit alle den nutzen und rechten die davon komen mu^egen versuecht und unversuecht in all dem recht als wir und unnser vodern dieselben hofstet ennher in aigens gwer genutzt und innhaben gehabt, umb achtundtzwainzig phund phenning wiener mu^enss der wir auch gantz und gar verricht unnd gewert sein zu rechten tegen an allen schadn. Es sullen auch die vorgenanten herren zu Pawmgartenperg und all ir nacbkomen ewiclich all irn frumen damit schaffenn wie sy wellen als mit anderm irem freyen aigen. Wir sein auch mitsambt unnsern erben allen der vorgeschriben vier hofstet ir und aller irer nachkomen recht gwer und scherm für all ansprach, als freys aigens recht ist in dem lannd zu O^esterreich. Was in daran abget mit recht, also ob in die vorgeschriben güeter jemand zu krieg tet des sy schaden nement, wiegtann schaden sew das (sic) nement, den sullen sy und ir nachkomen unverschaidenlich haben auf uns und auf allen unnsern erben und auf aller der hab die wir und unnser erben haben wo wir die haben, und davon bekomen an all irrung unnser und unnser erben und aller unnser frewndt, wir sein lebentig oder tod, es sey erb aigen anligund oder varund guet wie es genant ist, das lub wir in sta^et zu haben mit unnsern trewen an alles gever. Das die red sta^et und unzerbrochen beleib, des geb wir in zu urchundt den offenn brief versigellten mit meim vorgenants Hainreich von Winthag anhangunden innsigell. Darzu haben wir auch gepeten die erbern herren hern Eberharten von Cappelln haubtman datz Enns und herrn Hannsen sein vettern von Cappellen und auch die erbern lewt hern Wetzel von Erwing und Leutolden den Hager, das sy der sach auch gezewgen sind mit irn auhangunden innsigeln in an scha den. Der brief ist geben an dem montag in der ersten ganntzen vastwochen, do man zalt von Crists geburd drewtzehn hundert jar und in dem ainsundsechtzigistenn jar.

Source Fulltext: OÖUB 8 (Wien 1883) S. 3f., Nr. 3