Urkunden der Benedictiner Abtei unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien vom Jahre 1158 bis 1418, Nr. CCCCXVII. , S. 530
CCCCXVII.
Überländlehen gegeben habe.
Ich Hans von Wasserwnrkch, dye zeyt pharrer zu Marquats- torff, daz gelegen ist zwischen Recz vnd Pulka, pechenn vnd tun chunt offenlich mit brieffallen den, dy den brieff sechent oder hörent lesen, dy nu lebent vnd hernach chunftig sind, fur mich vnd fur all mein nachkomen, pharrern daselbs, vnd zu der zeyt, do ich es wol ge- tun mokcht, mit gunst des Erwirdigen Geystleiehen herren abbt Tho- mans vnsern frawn dacz den Schotten ze Wyenn vnd des Conuents doselbs gemainchleich, dye der vorgenanten meiner kirchenn recht lehenhern sind, wann dy erbern lewt, dy gancz gemain ze Marquats- torff, zu der obgenanten meiner kyrchen ledichleich gegeben habent ein gancz Vberlentlehen doselbs ze veld ze Marquatstorff gelegen, darinn gehornt drey weyngerten, aynner genant der Lerenpawch, des ein ganczer weingarten ist, vnd der ander gelegen zenachst hin der dem Raduscher genant der Sacz, des ayn halber weyngarten ist, vnd der drytt genant der Pawngarten gelegen ob des dorfs, des auch ein halber weyngarten ist, zenachst dem Rayn oberthalb des Rotens, vnd ain Pawngarten gelegen nyderhalben des Stolczleina vnd zenechst des Raedleins vnd des Summer pawngarten, vnd aynne vndzwayinkgjewchart akers mit aller seiner zugehorung, es seigestifft oder vngestifft, versucht oder vnuersucht, wye so daz genant ist, mit allen den nuczen, ern vnd rechten, vnd darzu gehorent, nichts aus- genomen, daz dy vorgenanten gemayn ze Marquartstorff daz vor genant Vberlentlehen von flem Erbern mann Stephan dem Hochen- wartter recht vnd redleich gechaufft vnd genczleich beczalt habnt vmh hundert vnd vmb dreyssig phunt, alles wynner phenning, als der gemechtbrieff mit des Gruntlierren Insigel von der egenanten ge mayn stat daruber lawtt, vnd dauon man auch von dem egenanten Vberlentlehen alle.lar dient dem Erbern Chnecht dem Phfechen ayn halb phunt wynner phenningan sand Jorgen tag ze rechtem Purkrechtvnd nicht mer. Vnd der pharrer ayn Jartag auch dauon begen schol, den dye in demTotenbrieffdarvmbgeschriben stent, also, daz der Cechmay
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sterdye cherczen vmbsust darzueleich, vnd daz vorgenantVberlentle- hen mit alle dye, vnd darzu gehoret, es sei gestifft vnd vngestifft, ver sucht vnd vnuersucht, mit allen ern, nuczen vnd rechten hahent dye obgenanten gancz gemain dacz Marquartstorff der obgenanten meynner pharrchirchen ledigchleich geben vnd habent sich der gencz- lich gewssent mit dem brieff vnd mit gunst des erb ern n Chnecht des Phfechen, der des obgenanten Yberlentlehen rechter Lehenherr ist, also, daz es der obgenanten meynner pharrchirchen mit aller zugehorung, nichez ausgenomen, ze Marquartstorff ebycMeich beley- ben schol. Darvmh so verpind ich mich her vorgenanter Hans, Phar- rer ze Marquartstorjf, fur mich vnd fur all mein nachchomen, phar- rer doselbs, tegleych ze haben ain fruemezz des werichtags vnd aynen besundern priester zusambt mir vnd meynuen gesellen ewych- leich, also auch, das ich vnd all mein nachkomen zu Weynnachten vnd zu Ostern, ze Phingsten vnd zu allen vnser frawn tegen, zwelifpoten vnd zu andern hochczeitleichen tegen vnd Suntegen ayn ambt singen schol vnd zwo mezz darvnder gesprochen an alle sawmung. Wer aber, das wir der Messe aynne versawmbten, als vor geschriben stet, vnd dy nicht gesprochen wurden an erhafft not, so schullen wir, ich obgenanter her Hans pharrer vnd all mein nachkomen ze Mar- quartstorff, aynes halben phundes wachs veruallen sein ze geben dem zechmayster zu dem liecht in der egenanten meynner pharrkyrehen, als offt dy sawmung geschyecht, an alle wyderred. Daz ist vnser guet- leicher Will, vnd darvber so gib ich vorgenanter Hanns pharrer zu Marquartstorjf den brieff versygelt mit des Erwirdigen meynnes vor genanten Geystleichen herren Abbt Thomans vnd des Conuents dacz den Schotten ze Wienn bayder anhangunden Insygeln. Vnd wann ich vorgenanter her Hanns von Wasserwurkch, dye zeit pharrer zu Marquartstorff, aygens Insigel nicht hab gehabt, so verpiud ich mich fur mich vnd fur all mein nachkomen, pharrer daselbs ze Mar quartstorjf, vnder des obgenanten meins genedigen Geystleichen herren abbt Thomans vnd des Conuents bayder anhangunden Insigeln, alles das stet ze haben vnd ze volfürenn, das hye vor an dem brieff geschriben vnd benant ist. Der brieff ist geben, do man zalt nach Kristes gepurd virezehenhundert Jar darnach in dem zehenten Jare, am freytag in der Phingstwochen.
Original auf Pergament; die Siegel fehlen.
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СССС XVIII.
1410, 23. Juni- — Erhart Motz verkauft dem Christian HauHenberger seinen Hof im Winkel zu IMdendorf. Ich Erhart Motz vnd ieh Agnes sein Hawsfraw wir veriechen fur vns vnd fur all vnser erben vnd tun kund allen den, die den brief lesent oder hörent lesen, die nv lebent vnd hernach chünftig sind, das wir mit gutem willen vnd mit wolbedachtem mut, zu der zeit, da wir es wol getun mochtten, verchaufft haben vnsers rechtten freyn Aygens vnsern hof gelegen ze Ladendorf zenechst Chunzleins dem Trexe im Winkchcl. Denselben hof vnd was dartzu gehöret haben wir rechttvnd redleich verchaufft vnd geben mit allen den nutzen vnd Rechten, als wir in in aygens gewer hinge habt vnd herpracht haben vnd als er von alter herkommen ist, vmb fünf vnd dreissig phunt wienner phenning, der wir gantz vnd gar verrichtet vnd gewert sein, dem erhernKristann dem llairtzcnperger vnd seinen erben, furbas ledich- leich vnd freileich ze haben vnd allen irn frumen damit ze schaffen, verchauffen, versetzen, schaffen, machen vnd geben, wem si wellen, an allen irrsal. Wir sein auch des vorgenanten Hofs des egenanten Kristans des Haictzenperger vnd seiner erben rechtt gewern vnd scherm fur alle ansprach, als aygens Recht ist vnd des Lanndes Recht ze Österreich. Wer aber, das in fürbas icht krieg oder an sprach auferstund, von wem das wer, mit Recht, swas si des schaden nement, das sullen wir in alles ausrichten vnd widerchern an allen irn schaden, vnd sullen auch si das haben auf vns vnd auf allem vn- serm gut, das wir haben in dem Lannde ze Osterreich oder wo wir es haben, wir sein lebentig oder tod. Vnd das der kawf furbas also stet vnd vnczehrochen beleib, darüber so geben wir fur vns vnd fur all vnser erben in den brief versigilten mit mein obgenanten Erharts des Motz anhangundcn Insigil. Dartzu so haben wir vleissicbleich gepeten den erbern Mertten den Strewchel, das er der sach getzewg ist mit seinem anhangunden insigil, im vnd seinen erben an schaden. Auch verpind ich mich obgenante Agnes mit meinen trewn vngeuerleich vnder den egenanten Insigiln, alles das stet ze haben, das vor an dem brief geschrieben stet, wann ich selber nicht aygen Insigil hab. Der brief ist geben nach Kristi gepurd virtzehenhundert Jar darnach in dem zehenten Jar, an Sand Johanns abent ze Sunbenden. Original auf Pergament mit zwei Siegeln.
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Urkunden der Benedictiner-Abtei Unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien, ed. Hauswirth, 1859 (Google data) CCCCXVII. , in: Monasterium.net, URL </mom/BenedictinerAbteiWien/0d78a87d-bd4e-4527-8181-d0b63c4d171d/charter>, accessed at 2024-12-04+01:00
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