Urkunden der Benedictiner Abtei unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien vom Jahre 1158 bis 1418, Nr. CCXCIX. , S. 365
Urkunden der Benedictiner Abtei unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien vom Jahre 1158 bis 1418, Nr. CCXCIX. , S. 365
CCXCIX.
Ich Wernhard der Sleicher, Purger ze Wienn, vnd ich Elspet sein hausurow vnd all vnser Erben Wir vergehen vnd Tün chunt offenlich alle den, die den prief sehent, lesent oder hörent lesen, di nu lebent vnd hernach chunftig sind, das wir mit aller vnser Erben gutem willen vnd gunst, mit verdachtem mut vnd mit gesampter hant, ze der zeit, do wir es mit recht wol getun mochten, vnd mit vnsers Gruntherren hant des erbern manns hern Jannsens von Tyrna, ze den zeiten Huebmaister in Österreich, recht vnd Redleich verchaufft haben vnser Wisen gelegen in der Schottenaw zenäst der Wisen genant di Hêllredinn vnd Nielases wisen des Pawrn, vnd do man von der egenanten vnser Wisen alle iar dient hevnjannsen von Tyrna ainen vnd fumftzig wienner phenning vnd ainen helbling ze grunt- recht vnd nicht mer, mit alle den nutzen vnd rechten, als wir die obgenant vnser Wisen vnuersprochenlich mit alter in purchrechts Gewer herpracht haben, vmb acht vnd zwaintzig phunt wienner phen ning, der wir gar vnd gantz verricht vnd gewert sein, dem erbern mann hern Pawln dem Pawrberger, di zeit des Rats der Stat ze Wienn, vnd seinen Erben, furbasledichleichen vnd vreylichen ze haben vnd allen irn frumen damit ze schaffen, verchauffen, versetzen vnd geben, swem si wellen, an allen chrieg vnd irreal. Wir sein auch mitsampt vnsern Erben vnuerschaidenlichen der obgenanten Wisen ir recht Gewer vnd scherm fur alle ansprach, als Purchrechts recht ist vnd desLanudes recht in Österreich\i\d der Stat Recht ze Wienn. Get in furbas daran icht ab mit Recht, oder ob si mit recht icht chriegs oder ansprach daran gebunnen, von swem das wer, das sullen wir in alles ausrichten, ablegen vnd widerchern an all ir mue vnd auch an allen iren schaden, vnd sullen si das haben auf vns vnuershaidenlichen vnd auf allem vnserm Guet, das wir haben in dem Lannde ze Osterreich oder wo wir es haben, wir sein lebentig oder tod. Vnd das der Chauf furbas also stet sey vnd vntzebrochen beleib, daruber so geben wir in den brief ze einem offen vrchund vnd ze einer ewigen vestigung der sach versigelt mit vnserm Insigel vnd mit des egenanten Gruntherren Insigel des erbern manns hern Jannsens von Tyrna, ze den zeiten Hubmaister in Osterreich, vnd mit des erbern manns insigel hern Nielases
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des Magseits, di zeit des Rats der Stat ze Wienn, den wir des ge- peten haben, daz er der sach Getzeng ist mit seinem Insigel. Der prief ist geben ze Wienn nach Christi gepurd Drewtzehenhundert Jar darnach in dem Drew vnd Sibentzigistem Jar, des nästen Eritage nach vnser Vrown Tag ze der Liechtmesse. Original auf Pergament mit drei Siegeln.
ccc.
1373, 2. April, Wien. — Herxog Leopold III. bestätiget dem Sehottenkloster zu Wien das vollständig inserirte Privilegium Herzogs Rudolf IV. vom Jahre 1360.
Nos Leupoldus, dei gratia dux Austrie, Styrie, Kar int hie et Carniole, dominus marchie Sclauonice ac Portusnaonis, comes in Habsburg, Tyrolis, Ferretarum et in Kyburg, marchio Burgoicie ac lantgrafins Alsatie, ad vniuersornm notitiam deducimus per presentes, quod honorabilis et religiosus vir . . abbas monasterii sanete Marie Scotorumia Wzennaadnostram veniens presentiamnobis pro se atque conuentu suo magna precum instantia deuotissime supplieauit, qua tenus quoddam priuilegium, a quondam domino et patruo nostro domino Friderico Romanorum rege inclite recordations tunc duce existente eidem monasterio suo traditum et postea a domino et genitorc nostro carissimo duce Alberto et fratre nostro dilecto duce Rudolfo reco- lende memorie innouatum, sibi atque dicto suo monasterio etiam iunouare, approbare et confirmare de nostra heniuolentia dignaremur. Cuius quidem priuilegii tenorem cum coufirmationibus inserendum presentibus duximus in hiis verbis. (Folgt die p. 309, Nr. CCLXXII abgedruckte Urkunde Herzogs Rudolf IV. ddo. 8. Juli 1360.) Nos i ta que duxLeupoldus, decernentessupplicationem dictiabbatis admodum rationabilem atque instam, dictum monasterium, quemadmodum nostri antecessores amplexantes vlnis gratie et benificentie specialis, in nostram tuitionem et protectionem recipimus singularem cum per- sonis et rebus omnibus attinentibus monasterio supra dicto, priui legium quoque, prout superius est annotatum, cum eunfirmationi- bus nominatis et vniuersos ac singulos suos articulos, omnes insuper donationes, indulgentias, gratias et libertates et jura quelibet, dicto monasterio a prefatis domino Friderico rege Romanorum et geni- tore nostro dilecto vel ab aliis antecessoribus nostris liberaliter tradita et concessa, de henignitate solita innouamus, approbamus et
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presentis scripti patrocinio confîrmamus, ac si predicta omnia de verbo ad verbnm presentibus inseri contigisset. Nulli ergo omnino hominum liceat, hanc nostre protection^ (et) innouationis paginam in- fringereauteiausu temerario aliquo contraire. Quod qui secus attemp- tare presumpserit, indignationem nostram granissimam et ad hoc penas premissas se nouerit vtique incurrisse. In cuius rei testimo nium et perpetui roboris firmamentum presentes fieri et nostri sigilli appensione iussimus communiri. Datum Wienne in jeiunio die sabbato proximo ante dominicam, qua cantatur „.Indica me Deus" etc., anno domini millesimo trecentesimo septuagesimo tertio.
Dominus dux per se presentibus dominis Brixin. et Cur. epis. Original auf Pergament mit Siegel.
ceci.
1373, 14. Mal. — Otto Pillung von Ringendorf verkauft dem Ritter Otto Floyt,
der Zeit Burggraf zu Reiz, seinen Hof zu Ringendorf sammt Zubehör, den er
von Chadolt von Eekartsau zu Lehen hatte.
Ich Ottel Pillung von Ringendorf vnd all mein Eriben wier ver gehen offenleich an dem brief vnd tuen chunt allen den, die den prief sehent oder horent lesen, die im lebent vnd hernach chùmf- tig sint, daz wir mit wolverdachtem mut vnd gnnst vnd nach rat vnser pesten vreunt zu der zeit, do wir iz mit recht wol getun mach ten , Recht vnd redleich verchauft vnd geben haben meinen Hой* halben daez Ringendorf vnd als, daz darzue gehort, vnd als, daz ich daez Ringendorf gehabt hau, zu ueld vnd zu dorf, gestift vndvn- gestift, versucht vnd vnuersucht, yz sey holez, acher, weingarten, phenninggelt, wie daz genant ist, vnd daz wir als zu leben gehabt haben von vnserem genedigen herren bern Chadolten dem eltern von Ekhartzaw. Vnd die vorgeschriben güter han ich zu chauflen geben mit allen den eren, rechten vnd nuezen, vnd ich yz iuhange- habt vnd herpracht, dem erbern vesten Ritter herren Often dem Floyt, dieselben zeit Purkraf zu Ratcz, vnd allen seynen Eriben vmb zway vnd dreyzzig phunt wienner phenning, der ich gancz vnd gar gericht vnd gewert pin zu rechten tagen an als verthichen. Vnd han auch ich egenanter Ottel Pillung vnd all mein eriben dem erbern egenan- ten vesten Ritter hern Often dem Floyt vnd allen seinen eriben die vor-
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geschriben guter aufgeben an der stat, do wir es zu recht tun solten, also weschaydenleich, daz sew furwaz allen yren frum damit schaf fen, versetzen, verchauffen, geben, wem sew wellen, an allew irrung. Vnd pin auch ich egenanter Ottel Pillung vnd all mein eriben de/. erbern egenanten vesten Ritter hern Otten dez Floyt vnd aller seiner eriben der vorgeschriben guter ir recht scherm vnd gewer fur al an sprach, als chaufs recht ist vnd dez Landez recht zu Osterreich. Wer aber, daz sew ansprach oder chrieg daran gewunnen mit dem rech ten, von wem daz wer, daz schol ich in richtig machen, teit ich dez aber nicht, waz sew dez schaden nemen mit dem rechten, daz schol ich in abtragen vnd widercheren, vnd dieselben schaden schullen sew haben auf mir egenanten Ottlein Pillung vnd auf allen meinen eriben vnd auf aller der hab, dew wir haben in dem Lant zu Osterreich oder wo wir sew haben oder lazzen, yz sey varund hab oder erih, wir sein Lemtig oder tod. Vnd daz der chauf fürwaz stat vnd vnczebrochen beleib, so gib ich egenanter Ottel Pillung vnd all mein eriben dem erbern egenanten vesten ritter hern Otten dem Floyt vnd allen seinen eriben den brief versigelt mit meinem ¡mhangundein insigel. Vnd durch pesser sicherhait willen so ist getzewg Pilczel Pillung, dieselben czeit purkraf zu Tyerna, vnd Gorg der Widersperger mit yeren anhangunden Insigeln, in an schaden. Der prief ist geben nach Christi gepurd drewczehen hundert Jar darnach in dem drin vnd sibenczigisten Jar, vii'rczeben tag nach sand Phylips tag.
Original auf Pergament mitzwei Siegeln, das Georg's desWidersperger fehlt.
CCCH.
1374, 30. Mai, Wien. — Crtheil der Hofschranne zu Wien, ausgestellt von dem
Hofrichter Ulrich von Pergau in der Streitsache des Schottenklosters zu Wien
wider Albrecht den Stuchsen von Trautmannsdorf wegen von ihm gegen einen
l'ntherthan des Klosters verübter Gewaltthätigkeit.
Ich Vlreich von Pergaw, Hofrichter in Osterreich, vergich, daz fur mich chom, do ich sazz an dem Rechten in dem hoftayding % Wienn, der erber man Hans der amptman vnd chlagt ah seins herren stat hern Donatten des Abptz vnser vrawn Goczhaus zu den Schotten ze Wienn, der im die chlag het aufgegeben ze flust vnd ze gwin, mit vorsprechen hintz hern Albern dem Stuchssen von Traut- mansdorf, daz von sein vnd seins gescheftz wegen im vnd seinem
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Goczhaus auf inn gut ze Enczesdorff auf der Vischa ein hold geuan- gen vnd in einen Turn ze Trawtmansdorff gelegt, vnd dem phenning abgenott sey mit gwalt, des er vnd daz Goczhaus vmb hundert phunt phenningengolten haben, vnd chlagt daz als lang hintz im, vntz das er im front allev seine gueter, die er doselbs hat ze Enczesdorff auf der Vischa, es sein holden, perchrecht, purchrecht oder zehent, wie daz genant wer. Vnd daz alles nam der vorgenant Hans an her n Donates des Abpcz stat selb aus der fron ze den tagen, vnd er ze recht sol. Darnach in dem nasten hoftayding chom der vorgenant Hans an des Abpcs stat awer fur recht vnd pat vragen nach der fron, die er selb biet awsgnomen, waz recht waer. Do erteilten dicLant- herren vnd geuiel auch in do mit vrag vnd mit vrteil, seit er die ob- genanten fron hiet awsgnomen ze den tagen, vnd er ze recht solt, vnd der Schreiber nach des fronpfich sag sein chvntschaft darvmb gesagt hiet, so solt auch man den egenanten hern Donaten den Abpt der obgenanten gueter, die er gefront hiet vnd auch selb aus der fron genomen hiet, gwaltig machen vnd an die gwer seczczeu, inne zê haben, nyzzen vnd nuczczen vnd allen seinen fnim domitze schaffen, als verr, vntz das er der vorgenanten hundert phunt wienner phenning seiner schaden gancz vnd gar gericht vnd gewerd werd, vnd so1 auch in mein herr der herczog, oder swer an seiner stat gwalt hat im lant ze Osterreich, darauf schirm vnd frein vor allem gwalt vnd vnrecht mit vrchund des priefs versigelt mit meinem anhangunden Insigcl, der gegeben ist zWienn nach christes gepurd drewzehen hundert iar darnach in dem vir vnd Sybenczgisten iar, am Eritag vor Gocz- leichnam Tag.
Original auf Pergament mit Siegel.
Urkunden der Benedictiner-Abtei Unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien, ed. Hauswirth, 1859 (Google data) CCXCIX. , in: Monasterium.net, URL </mom/BenedictinerAbteiWien/8df7d4c6-0392-41d2-8cac-722535270384/charter>, accessed at 2024-12-12+01:00
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