Urkunden der Benedictiner Abtei unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien vom Jahre 1158 bis 1418, Nr. CCXCI. , S. 353
CCXCI.
Ich Hanns der Tanner und all mein Erben vergehen vnd tun chunt allen den, die den brief lesent oder hórent lesen, die nu lebent vnd hernach chunftig sint, das wir mit guetem willen, mit verdachtem mut, ze der zeit, do wir es wol getun machten, vnd mit vnsers Lehen herren hant, des erbern herren hern Hannsens von Sunnberch, Recht vnd Redleichen verchauft vnd geben haben vnsers rechten Lehens, das wir von im vnd seinem prueder Fridreichen von Sunnberch ze Lehen gehabt haben, vnsern halben dorfezechent ze Mittern-Grueb vnd vnser viertail zechent ze Obern-Grtteh, weinezechent vnd traideze- chent, grozzen vnd chlainen, ze velde vnd ze dorff, es sei gestift oder vngestift, versucht oder vnuersuecht, oder swie so das genant ist, mit alle den nuezen vnd rechten, als wir denselben zechent gechauft haben von vnsern Vetern Eberharten vnd Vlreichen den Tannern vnd als wir in in Lehens gehèr herpracht haben, vmb Sechs vnd ach- czig phunt wienner phenning, der wir gancz vnd gar gebert sein, Jorgen dem Floyt von Stainawprunn vnd seinen erben, furbas Le- dichleich vnd vreyleich ze haben vnd allen irn frumen damit ze schaf fen, verchauffen, verseczen vnd geben, wem sew wellen, an allen irresal. Vnd pin auch ich egenauter Hanns der Tanner mitsimipt meinen erben vnuerschaidenlich des vorgenanten zechents ir recht gebêr vnd scherm fur alle ansprach, als Lehens recht ist und des
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Landes recht ze Osterreich. Wer aber, das in an dem vorgenanten zechent mit recht icht abgieng, was si des schaden nement, das sullen wir in alles ausrichten vnd widerchern an allen irn schaden, md sullen si das haben aufvnsvndauf allem vnserm gut, das wir haben in dem Lande ze Osterreich oder swo wir es haben, wir sein lebentig oder tod. Vnd das der chauf furbas also stêt sey vnd vnczebrochen heleih, daruber so gib ich vorgenanter Hanns der Tanner fur mich vnd fur alle mein erben in den prief ze ainem warn vrchund der sach ver sigelt mit meinem Insigel vnd mit des vorgenanten meines vetern In- sigel Wreichs des Tanner und mit hern Dietreichs Insigel des (ineffmgs, die der sach gezewg sind mit irn Insigeln, in an schaden. Der prief ist gehen ze Wienn nach Christi Gepurd drewczeben hun dert Jar darnach in dem ain vnd Sybenczigistem Jar, an sand An- thnnii Tag.
Original euf Pergament mit Resten der drei Siegel.
CCXCH.
1371, 23. April, Wien. — Bertha, Ulrich Martins von Molmestorf Witwe, ver kauft an Bernard Steiher, Bürger zu Wien, ihre Wiesen in dem Egetsee
Coder Schottenau),
Ich Pericht, Vlreich Mertteins wittib von Molmestorf, dem Got (vnad, vergich vnd tun chunt allen den, die den brief lesent oder hörent lesen, daz ich mit meiner Krben gutem willen vnd gunst, mit verdachtem mut, zu der zeit, do ich es wol getun mocht, vnd mit meins Grtmtherren hant hern Jansen von Tirna, ze den zeiten Hueb- maister in Osterreich, verelnt wIft hau mein wisen, gelegen in dem Egelse, da man alle iar von dient hern Jannsen von Tirna zwaint- zig wienner phenning, vnd den halben Neumang gelegen daselbens, derChünrats derHaelreds wittiben gewesen ist, da man alle iar von dient hern Jannsen von Tirna achthalben wienner phenning, vnd ein viertail aus des Haelreds wisen, ouch gelegen daselbens bei dem Egelse, da man alle iar von dient hern Jansen von Tirna zwelif wienner phenning, alles ze gruntrecht vnd nicht mer. Das vorgenant Wismut hau ich recht vnd redleich verchowfll vnd geben mit alle dem nutz vnd rechten, als es mich von meinem priider Micheln dem Eibeins- priinner, dem ouch Got genade, angeerbt vnd angeuallen ist, vnd als es mit alter in gruntrechts gewer herchomen ist. vmb zwaintzig pbnnt
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vcienner phenning, der ich gantz vnd gar gewert pin, dem erbern manne Wernharten dem Sleiher, purger ze Wienne, vnd seinen erben, oder wem er das vorgenant wysmad, das er vmb sein ledigs varund gut gechowlft hat, schadet oder geit, furbas ledichleieh vnd vrei- leich ze haben vnd allen ir n frumen damit ze schaflen, verchnuffen, versetzen vnd geben, wem si wellen, an allen irresal. Vnd bin ouch ich obgenantev Pericht mitsambt allen meinen erben vnuerschaiden- lichdes vorgenanten wismatsdesegenanten Wern/tarfs des Sleiher vnd seiner erben, oder wem er es schaflet oder geit, recht gewern vnd Seherm fur alle ansprach, als Gruntrechts recht ist vnd des Landes recht ze Osterreich. Wer aber, daz si mit recht an demselben wis- mad icht Chriegs oder ansprach gewunnen, von wem das wer, was si des schaden nement, das sullen wir in alles ausrichten vnd wider- chern an allen irn schaden, vnd sulln ouch si das haben auf vns vnd ouf allem vnserm gut, das wir haben in dem Launde ze Österreich, wir sein lebentig oder tode. Vnd daz der Chawf furbas also staet vnd vnzerbrochen beleibe, vnd wannd ich obgenantewPericht selber nicht aigens Insigils han, darumb so gib ich in den brief zu einem warn vrchunde der sache versigilten mit des Gruntherren Insigil des vorgenanten hern Jansen von Tirna vnd mit hern Vlreichs Insigil mit der Pettziehen, purger ze Wienne, die wir des vleizzichleich gepeten haben, daz si der sache gezewgen sind mit ireu insigiln, dar- vnder ich mich verpinde mit meinen trewen, alles das staet ze haben vnd ze laisten, das vor an dem brief geschriben stet, der ge ben ist ze Wienne nach Christes gepfirde Drewtzehenhundert iar darnach in dem ains vnd Sibentzgistem Jare, des nechsten Mi tt ich ens vor sand Jórigen tag.
Original auf Pergament mit zwei Siegeln.
ССХСШ.
1371,13. Juni, Wien. — Schwester Christine die Prunnerin, Priorin im St. Laurenzen-Kloster am alten Fleischmarkt, verkauft an Paul Peurberger, Bürger zu Wien, zwei Weingärten zu Griming am Schenkenberg, die Friedrich der Vorlauf seinen Kindern hinterlassen, und die nach dem Tode der übrigen Ge schwister an seine Tochter Katharina fielen, welche in obiges Frauenklostcr
getreten war.
Ich Swester Christein die Prunnerinne, ze den zeiten Priorinu in sand Larenczen Chloster an dem Alten Pleischmarkcht teWienne, vnd wir der gancz Conuent gemain daselbs vergehen vnd tun chunt
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alle den, die den brief lesent oiler horent lesen, die nu leben vnd hernach chunflig sind, vmb alle die Erbgueter, so Fridreich seliger der Vorlawf geschafft hat seinen chinden, die er hat mit vrown An gnesen seiner wirIiune auch seliger gedechtnusse, des ersten, Annen, Jansen vnd Angnesen zu einander vnd darnach sunderleichen Junch- urowen Kathrein einen weingarten, gelegen ze Suffring genant die Pewnt, vnd darzue funfezig phunt beraiter wienner phenning, da mit man sey in ein vrownchloster geben solt, in welichs chloster si begeret, als der Geschefftprief sagt, den er hinder im lazzen hat, vnd dasselb geschefft den erbern Lewten hern Pawln dem Pewr- berger vnd Lewppolten dem Metsakch ze volfurn empfolchen hat, vod darnach die drew chind Ann, Jans vnd Angnes nach irs vater vnd Mueter töd der egenanten Friedreichs vnd Angnesen auch mit dem tiid abgegangen sind vnd alle irrew gueter, die in geschafft sind nach des egenanten geschefftpriefs sag, geerbt vnd geuallen sind auf it swester die obgenanten Junchurown Kathrein vnd auch im offem Rat der Stat ze Wienne ir mit dem rechten gesprochen vnd gevallen sind, vnd die obgenanten Erbgiiter der egenanten geschefftherren her Pawl der Pewrberger hat gepawt vnd ettleich geltschuld an det obgenanten chind stat vergolten hat, das man im an dem Paw vnd geltschuld, so er fur die chind gehen hat, ist schuldig beliwen zwai hundert phunt phenning vnd vier vnd virtzig phunt phen ning, alles wienner munizz. Darnach hahent die vorgeuanten ge schefftherren die obgenanten junchurown Katrein pracht fur offen Rat, die hat do mit gulleichem willen vYrbedwungenleichen begett mit leib vnd mit gut in das egenant vrownenttoter ze sand La- renezen ze Wienne, darin man sey mit leib vnd mitWut geben hat. Vnd darumb so haben wir mit wolbedachtem mut vnd imVgemainem veraintem Rat vnd auch nach des Rates Rat der egenantenk Stat ze Wienne zeder zeit, do wir es wol getun machten, vnd mitVvnser Pergmaister handen, des ersten mit des erbern manns baut 0««\v !i Teben gesessen ze Grinczing, ze den zeiten Amptman vnd Phle: der geistleichen herren gut ze vnser vrown tron ze Gêmnïkch Ordens von Kartus, verchaufft haben ain weingarten, gelegen an dei Schenchenperg ze Grinczing zenast hern Christofs weingarten des' Syrfeier, des funf viertail sind, vnd da man von drin vierlailn weingarten alle iar dient den obgenanten herren ze Gemnikch ain Eminer weins ze Perchrecht vnd ain wienner phenning ze voitrecht, vnd von dem
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halben Jeuch weingarten anderthalben emmerweins zePerchrechtvnd drei belbling ze voitrecht vnd nicht mer, vnd darnach mit des erbern mans bantValteins des Raidleins, ze den zeiten amptman vnd phleger der Geistleichen vrown gut ze sand Marie Magdalen, auch verchaufft haben ain weingarten, gelegen daselbs am Schenchenperg vnd haiz- zet das Glokkel zenast Hainreichs weingarten von Emmerstorff, des ein halbs Jeuch ist. do man auch alle iar von dient den Geistleichen vrown ze sand Marie Magdalen ze Wienne zehen wienner phen- ning fur Perchrecht vnd nicht mer. Die vorgenanten Weingarten ha ben wir an der obgenanten geltschuld verchaufft und geben mit alle den nuezen vnd rechten, als die von alter vnuersprochenlichen in Perchrechts gewer herchomen sind, dem erbern man hern Pawln dem Pewrberger, der vorgenant ist, Purger ze Wienne, vnd seinen erben, oder swem er die schafft oder geit, furbas Ledichleichen vnd vreileichen ze haben vnd allen irn frumen damit ze schaffen, ver- chauffen, verseezen vnd geben, swem si wellen, an allen chrig vnd irrsal. Wir sein auch mitsampt vnsern nachchomen der obgenanten weingarten ir recht gewern vnd scherm fur alle ansprach, als Perch rechts recht ist vnd des Lanndes recht ze Osterreich. Get in furbas daran icht ab mit recht, das sullen si haben auf allem dem gut, das zu dem obgenanten vnserm chloster gehoret. Vnd das der chauf furbas also stet sey vnd vnezebrochen heleib, daruber so geben wir in den brief ze einem offen vrchund vnd ze einer ewigen vestnunge der sache versigilten mit mein obgenanten Christeinen Insigel der Prunnerinne, ze den zeiten Priorinne in sand Larenczen chloster ze Wienne, vnd mit vnsers des Conuents Insigel gemain daselbs vnd mit des obgenanten Perchherren Insigel des erbern Geistlei chen herren Prueder Jannsens, ze den zeiten Prior ze Gemnikch des Ordens von Karthus, vnd mit der obgenanten Perchurown Con- nentsinsigel der erbern Geistleichen vrown ze sand Marie Magdalen ze Wienne vnd mit der erbern Lewt Insigel hern Thomanns des Swemleins, ze den zeiten Purgermeister ze Wienne, vnd hern Ste phanns des Leitner, die zeit des Rats der Stat daselbs ze Wienne, die wir des vleizzichleichen gepeten haben, das si der sach zewg sind mit irn Insigeln. Der brief ist geben ze Wienne nach Christi gepurd drewezehen Hundert iar darnach in dem ain vnd sibenezi- gistem Jar, des nasten Freytags var sand Veyts Tag. Original auf Pergament mit fünf Siegeln.
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Urkunden der Benedictiner-Abtei Unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien, ed. Hauswirth, 1859 (Google data) CCXCI. , in: Monasterium.net, URL </mom/BenedictinerAbteiWien/154180ce-b28c-4e73-a169-b14b9256c616/charter>, accessed at 2024-12-04+01:00
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